Dass der BVB überhaupt noch die Chance auf die Champions League hat, hat zwischenzeitlich wohl kaum ein Fan mehr für möglich gehalten. Doch die Dortmunder haben die Königsklasse im abschließenden Bundesliga-Spiel gegen Holstein Kiel (Samstag, 15.30 Uhr im LIVETICKER) in eigener Hand.
Das 100-Millionen-Spiel
Dortmunds 100-Millionen-Spiel
Durch einen Sieg mit zwei Toren Unterschied ist die CL-Teilnahme im nächsten Jahr praktisch garantiert. Doch auch die Europa League, Conference League und sogar ein komplettes Verpassen des internationalen Geschäfts ist noch im Bereich des Möglichen. Die finanziellen Unterschiede wären enorm.
Champions League mit Abstand am lukrativsten
Die Champions League ist und bleibt mit Abstand der lukrativste Wettbewerb der UEFA. Der BVB knackte in dieser Spielzeit – neben sechs anderen Klubs – die magische Einnahme-Marke von 100 Millionen Euro.
Mit 102,163 Millionen Euro - Zuschauer-, zusätzliche Sponsoren- und Merchandising-Einnahmen noch nicht einberechnet - liegen die Dortmunder damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (insgesamt rund 120 Millionen Euro) – da zog der BVB immerhin ins Finale ein. Diese Saison war bereits im Viertelfinale Schluss.
Es zeigt: Die Entwicklung, auch im Hinblick auf die nächste Spielzeit, zeigt nach oben. Bedeutet für den Verein: Bei einem kompletten Verpassen des internationalen Geschäfts würde dem BVB ein dreistelliger Millionen-Betrag entgehen.
Dem BVB drohen Einbußen
Etwas abgefedert könnten diese Summer durch eine Qualifikation für die Europa League (Tabellenfünfter) oder Conference League (Sechster) werden.
Doch die Unterschiede, selbst zwischen diesen Wettbewerben ist enorm.
Allein die Antrittsprämien in der Europa League (4,31 Millionen Euro) und Conference League (3,17) betragen gerade einmal einen Bruchteil der Champions League (18,62 Mio. Euro). Auch die Punktprämie liegt in der Königsklasse (0,7) deutlich über der Europa League (0,15) und der Conference League (0,133).
Minusgeschäft Conference League?
Sogar zwischen Europa League und Conference League ist ein deutlicher Unterschied sichtbar. Vor allem, wenn es um die Prämien für den Einzug in die K.o.-Runden geht.
Dafür gibt es in der Europa League annähernd doppelt so viel Kohle wie in der Conference League. Das Achtelfinale spülte in dieser Spielzeit in der Europa League 1,75 Millionen Euro in die Kassen der Klubs (Conference League 0,8), Viertelfinale 2,5 (1,3), Halbfinale 4,2 (2,5), Finale sieben (4) und für den Sieg gab es sechs Millionen Euro (3).
Für den Sieg in der Conference League gibt es in dieser Spielzeit rund 15 Millionen Euro – drei Millionen Euro weniger als die Antrittsprämie in der Champions League.
Weitere Nachteile durch Sonntagsspiele
Ein Sieg im drittklassigen europäischen Wettbewerb würde demnach wohl nur die Kosten für die Reisen und sonstige Aufwände decken. Dazu kommt, dass Klubs, sollten sie international vertreten sein, einen größeren Kader brauchen. Sprich damit auch mehr Gehälter zahlen müssten.
Im Falle von Borussia Dortmund hätte das darüber hinaus weitere Folgen: Denn sollte es nur für Europa oder Conference League reichen, wo immer donnerstags gespielt wird, müsste der BVB in der Bundesliga oft sonntags ran.
Laut Sport Bild ergäbe das pro Sonntagsspiel Einbußen in Höhe von rund 400.000 Euro im Vergleich zu Partien am Freitag oder Samstag. Gründe: Weniger Einnahmen für Essen und Trinken (vor allem Bier) und Sonntagszuschläge für Dienstleister, die um ein Spiel herum im Einsatz sind.
Teilnahme an der Klub-WM lässt BVB weich fallen
Erreicht der BVB am Ende der Spielzeit die Europa League, können immerhin kleinere Investitionen getätigt werden, die Qualifikation für die Conference League wäre finanziell wohl eher ein Plus-Minus-Geschäft.
Immerhin: Durch die Klub-WM, die erstmalig in diesem Sommer mit Beteiligung der Dortmunder stattfindet, gibt es eine garantierte Starprämie von rund 23 Millionen Euro für den BVB. Je nach Erfolg kann diese Summe anwachsen. Dem Sieger des neuen Wettbewerbs winkt sogar ein satter Geldregen in Höhe von rund 115 Millionen Euro.
Und dennoch: Für den BVB geht es am Wochenende um nicht weniger als einen dreistelligen Millionen-Betrag.