Borussia Dortmund hat das lange für unmöglich Gehaltene perfekt gemacht.
BVB krönt sensationelle Aufholjagd
BVB krönt sensationelle Aufholjagd
Die Schwarz-Gelben besiegten Holstein Kiel am letzten Bundesliga-Spieltag mit 3:0 und zogen als Vierte in die Champions League ein.
Nach dem 26. Spieltag hatte der BVB noch zehn Punkte Rückstand auf Platz vier gehabt, startete dann eine furiose Aufholjagd, der nun bis in die Königsklasse führte.
Kovac stabilisiert BVB
Trainer Niko Kovac hatte den Klub Anfang Februar übernommen und nach anfänglichen Schwierigkeiten wieder stabilisiert.
„Was Niko geleistet hat, ist eine der größten Trainerleistungen des BVB“, sagte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken nach dem Spiel bei Sky.
Auch Klub-Boss Hans-Joachim Watzke schwärmte von Kovac: „Das ist außergewöhnlich.“
Serhou Guirassy per Foulelfmeter (3.), Marcel Sabitzer (47.) und Felix Nmecha (73.) sorgten für den siebten Sieg aus den vergangenen acht Spielen, die frühe Rote Karte gegen Kiels Abwehrchef Carl Johansson (9.) spielte dem BVB zusätzlich in die Karten.
Und so konnte Kovac vor 81.365 Zuschauern sein persönliches Meisterstück feiern: Der 53-Jährige hatte den Champions-League-Viertelfinalisten Anfang Februar auf Platz elf übernommen - und zurück in die Erfolgsspur gebracht.
BVB-Ausgangslage klar
Für Kiel geht es als Tabellen-17. nach einem Jahr Bundesliga wieder runter, der Abstieg stand bereits vor dem Saisonfinale fest. Erstmals in dieser Spielzeit blieben die Störche jedoch ohne Auswärtstreffer.
Im Vergleich zum überzeugenden Sieg in Leverkusen (4:2) brachte Kovac Sabitzer für den gelbgesperrten Pascal Groß.
Die Ausgangslage war klar: „Heute ist es ein Endspiel, es wird verdammt schwer. Erst wenn wir um 17:20 Uhr zwei Tore mehr haben als der Gegner, haben wir es geschafft“, sagte Kovac im Vorfeld, stellte aber auch klar: „Wir wollen nicht nach Freiburg schauen - eher müssen die anderen nach Dortmund schauen.“
Und der BVB legte im Fernduell mit dem Sportclub und Eintracht Frankfurt gleich doppelt vor. Nach 75 Sekunden holte Nmecha den Elfmeter raus, Toptorjäger Guirassy verwandelte sicher zu seinem 21. Saisontor.
BVB-Trauma „kein Thema“
Das Trauma von vor zwei Jahren, als Dortmund mit dem 2:2 gegen den FSV Mainz 05 auf den letzten Metern die sicher geglaubte Meisterschaft verspielt hatte, sei in der Mannschaft „überhaupt kein Thema“ gewesen.
Und spätestens nach der Notbremse von Johansson gegen den enteilten Karim Adeyemi vermochte im ausverkauften Stadion niemand an ein ähnliches Szenario zu denken.
Der haushohe Favorit war drückend überlegen, legte sich die Gäste zurecht - doch kam in der ersten Halbzeit zu wenig zwingenden Torchancen.
Das wurde fast bestraft, Shuto Machino scheiterte mit der ersten Gelegenheit der Gäste am glänzend reagierenden Gregor Kobel (39.).
Unruhe unter BVB-Fans
Durch die Führung der Freiburger rutschte der BVB zu diesem Zeitpunkt wieder aus den Königsklassen-Rängen. Und so machte sich nach der furiosen Anfangsphase immer mehr Unruhe im Stadion breit, auch bei Kovac an der Seitenlinie.
„Sie dürfen nicht hektisch werden, das Publikum sorgt mit ihren Pfiffen so ein bisschen dafür“, warnte Ex-Borusse Patrick Owomoyela zur Pause bei Sky. Das 2:0 durch Sabitzer kurz nach Wiederanpfiff glich deshalb einer Erlösung.
Nmecha (50.), Guirassy (51./70.), Julian Brandt (55.) und Julian Ryerson (60.) verpassten mit besten Gelegenheiten die Vorentscheidung.
Doch spätestens, als das 3:1 von Frankfurt in Freiburg über die Leinwände flimmerte, war die Sache klar - und Nmecha vergrößterte nur Sekunden später die schwarz-gelbe Party-Stimmung.
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)