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Bayern sollte seinen Stil ändern!

Bayern sollte seinen Stil ändern

Die Absage von Florian Wirtz ist ein harter Schlag für den FC Bayern. Er bietet aber auch die Chance, alte Gewohnheiten abzulegen. Der SPORT1-Kommentar.
Florian Wirtz und die Absage an Bayern: Ein Kommentar von SPORT1-Chefreporter Stefan Kumberger
Florian Wirtz und die Absage an Bayern: Ein Kommentar von SPORT1-Chefreporter Stefan Kumberger
© IMAGO / Moritz Müller
Die Absage von Florian Wirtz ist ein harter Schlag für den FC Bayern. Er bietet aber auch die Chance, alte Gewohnheiten abzulegen. Der SPORT1-Kommentar.

Es ist also wieder passiert! Nachdem sich der FC Bayern im Sommer 2024 bei der Trainersuche eine Absage nach der anderen eingehandelt hat, will nun auch Florian Wirtz nicht nach München.

Die Entscheidung des Nationalspielers zeigt eines ganz deutlich: Mit einem Fingerschnippen kommen die großen Namen nicht mehr an die Isar. Das Klima ist für Bayern rauer geworden und ihr Stil nutzt sich langsam ab.

Zwar wäre es übertrieben, den großen Abgesang zu starten, doch bei den Bayern-Bossen sollte jetzt die Einsicht einkehren, dass die wichtigen Deals der modernen Fußballwelt nicht mehr mit alten Rezepten eingetütet werden können.

Diese Bayern-Zeiten sind vorbei

Dass sich Uli Hoeneß gerade auf zwischenmenschlicher Ebene mit der Familie Wirtz auf einem guten Weg befand und den Transfer so weit es ging aufs Gleis setzte, ehrt den Klub-Patron. Doch offenkundig reichte das nicht aus, um Wirtz vollends zu überzeugen.

Die sportliche Perspektive und eine klare Vision gaben dem Vernehmen nach den Ausschlag pro Liverpool – das schmerzt die Bayern.

Jetzt haben sie an der Säbener Straße zumindest Gewissheit – und so ergibt sich die Chance, so manche alte Gewohnheit abzulegen. Die Zeiten, in denen Hoeneß zu den Top-Talenten fuhr, einen fertigen Vertrag in der Tasche hatte und dann am Küchentisch der Spieler-Eltern die Unterschriften der Beteiligten einsammelte, sind vorbei.

Obendrein sollte der FC Bayern wieder geschlossener und nicht mehr so vielstimmig in der Öffentlichkeit auftreten.

Noch ist nichts verloren

Schon jetzt zeigen sich einige Spieler und Berater hinter vorgehaltener Hand darüber erstaunt, mit wie vielen bayerischen Entscheidungsträgern man sich austauschen muss, um wetterfeste Vereinbarungen zu treffen.

Die unterschiedlichen Strömungen im Klub erschweren so manchen Deal und man verheddert sich.

Noch ist nichts verloren. Der FC Bayern verfügt weiterhin über eine enorme Strahlkraft – sonst wäre zum Beispiel Harry Kane nicht nach München gewechselt.

Doch der Verein sollte jetzt die entsprechenden Schlüsse ziehen, um wieder zu einem Traumziel des Fußballs zu werden. Der Fall Wirtz kann hierfür den Anschub liefern.