Üblicherweise sitzen Reporter nicht unter dem Tisch, wenn ein Spieler unter vier Augen mit seinem Trainer spricht.
Wer von dem neuen Wirtz-Gerücht profitiert
Wem die Wirtz-Gerüchte helfen
Für umso mehr Wirbel hat die Meldung von Bild gesorgt, wonach Florian Wirtz seinem Noch-Coach Xabi Alonso bereits mitgeteilt haben soll, wohin er wechseln will. Nicht Manchester oder Madrid sollen die Ziele sein - Leverkusens Youngster will nur zum FC Bayern, so der Bericht.
Bayern-Bosse sind erfahren
Dass sich die Münchner mit Wirtz beschäftigen und bereits Kontakte geknüpft haben, ist schon lange kein Geheimnis mehr - auch wenn Klub-Patron Uli Hoeneß sich zuletzt darum bemühte, das Thema auf kleinerer Flamme zu kochen. SPORT1 berichtete schon vor Wochen, dass sich die Bayern weiterhin gute bis sehr gute Chancen auf einen Transfer ausrechnen – wann auch immer.
Und: Die Münchner Klub-Strategen wissen genau, wie man große Deals eintütet. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Rekordmeister folgende Taktik anwendet: Bei Mega-Transfers will man sich grundsätzlich zuerst mit dem Spieler einigen, dann wird der Verein angesprochen. Der Druck – in diesem Fall auf die Leverkusener – wächst. Die Botschaft in solchen Verhandlungen: Der Profi will zu uns, also lasst ihn gehen!
Insofern zieht sich mit den aktuellen Gerüchten die Schlinge immer enger um die Macher der Werkself. Denn dass solche Meldungen an die Öffentlichkeit geraten, schadet ihrer Verhandlungsposition. Den Bayern spielt es dagegen in die Karten. Sollte es wirklich zu offiziellen Gesprächen über eine Verpflichtung von Wirtz kommen, könnten sie sogar den Preis deutlich drücken.
Bayer 04 brechen Argumente weg
Denn: Falls der Nationalspieler wirklich nur nach München will, kann Bayer 04 umgekehrt keinen Druck auf die Bayern-Bosse ausüben. Leverkusen könnte nicht mit der Aussicht auf 150 Millionen Euro Ablöse von City oder Real argumentieren, schließlich hat sich ja der Spieler angeblich bereits für den FCB entschieden. Ein Umstand, der dem Rekordmeister beim Sparen hilft.
SPORT1-Informationen zufolge ist die Zukunft von Wirtz weiterhin nicht abschließend geklärt – auch weil die aktuelle Saison derzeit noch läuft. Sicher ist nur: Auf die Leverkusener kommen im Fall Wirtz noch schwere Zeiten zu. Das Theater hilft jedenfalls nicht ihnen, sondern den Bayern.