Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will offenbar künftig die Ausgaben der Profiklubs für Transfers, Gehälter und Berater deutlich regulieren. Laut Sport Bild plant die DFL eine Kaderkosten-Obergrenze nach dem Vorbild der UEFA.
Finanz-Revolution in der Bundesliga?
Finanz-Revolution in der Bundesliga?
Die Kaderkosten-Obergrenze soll für alle 36 Profiklubs aus der Bundesliga und der 2. Liga gelten. Ein finaler Vorschlag ist dem Bericht zufolge bereits ausgearbeitet – und zwar von der DFL-Geschäftsführung gemeinsam mit einer eigens eingesetzten Arbeitsgruppe der Kommission Finanzen. Mitgewirkt haben unter anderem Vertreter von Borussia Dortmund, dem Hamburger SV, RB Leipzig, Bayer Leverkusen, dem FC Schalke 04 und Darmstadt 98.
Nur 70 Prozent für Spieler, Gehälter, Berater
Kernpunkt des Konzepts ist die Übernahme der UEFA-Vorgabe: Demnach dürfen Klubs künftig höchstens 70 Prozent ihrer fußballbezogenen Einnahmen – etwa aus TV-Geldern, Ticketverkäufen, Sponsoring oder Merchandising – für Transferausgaben, Spielergehälter und Beraterhonorare verwenden.
In der Bundesliga gelten bislang lediglich Anforderungen an die Liquidität im Lizenzierungsverfahren. Mit der neuen Regelung würden Gehalts-Exzesse und riskante Investitionen deutlich eingeschränkt.
Allein in der Saison 2023/24 beliefen sich die Gehaltskosten für Spieler und Trainer auf satte 1,67 Milliarden Euro.
Mehr Transparenz als bei der UEFA
Im Unterschied zum UEFA-Modell will die DFL an zwei entscheidenden Punkten nachbessern: Zum einen soll ein klarer Sanktionskatalog in die DFL-Satzung aufgenommen werden – inklusive möglicher Geldstrafen, Transfersperren und Punktabzügen bei wiederholten Verstößen.
Zum anderen sollen Klubs mit ausreichend Eigenkapital im Fall einer temporären Überschreitung milder bestraft werden. Ein Novum im europäischen Vergleich.
DFL-Geschäftsführer Marc Lenz betonte, dass es nicht um Überregulierung gehe: Ziel sei es vielmehr, finanzielle Extremfälle zu verhindern und die Chancengleichheit zu wahren – auch durch die Begrenzung externer Finanzspritzen.
Einführung mit Übergangsphase geplant
Bevor die neue Regel greift, muss der Vorschlag noch die Finanzvollversammlung der Klubs, das DFL-Präsidium und die Mitgliederversammlung passieren. Mit einer Zustimmung wird fest gerechnet.
Die Umsetzung soll stufenweise erfolgen: In der Saison 2026/27 beginnt die Kontrolle ohne direkte Strafen, ein Jahr später folgen bei Verstößen reduzierte Geldbußen. Erst ab 2028/29 endet die Übergangsphase – und es drohen bei Regelverstößen erstmals auch harte sportliche Konsequenzen.