Kasper Hjulmand hat einen gelungenen Einstand als Trainer von Bayer Leverkusen hingelegt und die Bayern-Jäger von Eintracht Frankfurt einem 3:1 (2:0)-Sieg ausgebremst.
Bayern-Jäger? "Vielleicht hört der ganze Scheiß jetzt auch erstmal auf"
„Vielleicht hört der Sch*** jetzt auf“
Dass seine Mannschaft im Vorfeld zum ersten Verfolger des Rekordmeisters hochgejubelt wurde, war Coach Dino Toppmöller ohnehin ein Dorn im Auge. „Vielleicht hört der ganze Sch*** jetzt auch erstmal auf“, sagte der Frankfurter Trainer nach dem ersten Dämpfer der Saison bei Sky.
„Ich fand Leverkusen jetzt nicht sonderlich gut“, sagte Toppmöller, der mit der Vorstellung seines Teams unzufrieden war: „Wenn du hier was mitnehmen willst, dann brauchst du eine Topleistung. Wir haben leider nur eine Okay-Leistung gezeigt.“
„Daran haben wir einen gehörigen Anteil“
Sein Fazit lautete: „Alles in Allem muss man sagen, dass es ein verdienter Sieg war von Leverkusen, aber daran haben wir schon einen gehörigen Anteil.“
Frankfurts Kapitän Robin Koch reagierte ebenfalls enttäuscht: „Mit dem Ball ist uns zu wenig eingefallen. Dadurch entstehen dann auch die Gegentore. Daran müssen wir arbeiten.“
Bei der Werkself war die Erleichterung über den ersten Sieg der laufenden Bundesliga-Saison groß. Dabei trotzte der Vizemeister sogar am Ende einer doppelten Unterzahl.
„Endlich haben wir drei Punkte, dieser Sieg hilft uns sehr. Wir sollten es heute nicht so kompliziert machen - genau das hat funktioniert“, sagte Leverkusens Torschütze Patrik Schick.
Zauberfuß Grimaldo macht den Unterschied
Ein Eigentor von Frankfurts Torhüter Michael Zetterer (10.) nach einem Freistoß von Alejandro Grimaldo, ein Treffer von Patrik Schick (45.+4, Foulelfmeter) und ein weiterer Freistoß von Grimaldo (90.+8) bescherten Bayer den ersten Saisonsieg.
Daran änderten auch der Anschluss durch Can Uzun (52.) sowie Gelb-Roten Karten gegen Bayer-Kapitän Robert Andrich (59.) und Debütant Equi Fernández (90.+2) nichts.
In einer phasenweise mitreißenden Partie stellte die Werkself, die zu Beginn überzeugte, sich mit einem Spieler weniger aber über die Zeit rettete, erneut ihren Status als Angstgegner der Hessen unter Beweis.
Seit Dezember 2013 haben die Leverkusener nicht mehr in der BayArena gegen Frankfurt verloren. Die SGE verpasste durch die erste Pleite den Sprung an die Spitze.
Leverkusen erwischt Traumstart
Alle Augen waren zunächst auf Hjulmand gerichtet. Der Däne versprach, alles zu tun, um Bayer wieder „erfolgreich“ zu machen. „Wir wissen zwar nicht wann, aber es wird hoffentlich plötzlich explodieren“, sagte Hjulmand. Der bislang enttäuschende Double-Gewinner von 2024 lieferte zu Beginn einen Vorgeschmack auf das, was sich die Bosse um Simon Rolfes dauerhaft erhoffen.
Die Werkself, in der der Ex-Madrilene Lucas Vázquez sein Debüt feierte, erwischte einen Traumstart. Früh flog einer der gefürchteten Freistöße von Grimaldo an den Pfosten, dann an Zetterers Rücken und von dort ins Tor. Hjulmand ließ an der Seitenlinie die Jubelfäuste fliegen.
Bayer zeigte eine gänzlich andere Körpersprache als noch unter dem nach zwei Ligaspielen entlassenen Erik ten Hag. Folglich kamen die Rheinländer durch Nathan Tella, Jarell Quansah und Schick zu weiteren Möglichkeiten. Mit ihrem schnellen Umschaltspiel bereitete Bayer den Hessen mächtig Probleme.
Frankfurt trotz doppelter Überzahl geschlagen
Die hochgelobte SGE-Offensive blieb blass, einzig der genesene Jonathan Burkardt (37.) sorgte einmal für Gefahr. Vor den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann verursachte Nationalspieler Robin Koch dazu einen unnötigen Strafstoß, gegen Tella ließ er den Fuß stehen. Schick verwandelte sicher.
Eine Reaktion der Eintracht folgte erst nach der Pause. Uzun verkürzte aus dem Gewühl heraus per Direktabnahme, hatte dabei aber Glück, dass Bayer-Zugang Loïc Badé den Ball unglücklich abfälschte. Bayer wackelte phasenweise gegen deutlich schwungvollere Frankfurter - vor allem, nachdem Andrich aufgrund eines riskanten Einsteigens vom Feld flog.
Der Lattentreffer von Neu-Nationalspieler Nnamdi Collins (61.) leitete eine hitzige Schlussphase ein. Hjulmand versuchte immer wieder, sein Team nach vorne zu treiben. Doch Bayer kam kaum aus der eigenen Hälfte heraus, der Druck der Eintracht war zu groß. Trotz doppelter Überzahl gelang Frankfurt aber auch in den letzten fünf Minuten kein Tor mehr, stattdessen erhöhte Leverkusen sogar.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)