Bundesliga>

Mittelfinger und Rot! Eklat um Steffen Baumgart

Baumgart sorgt für Eklat!

Turbulente Momente um Union-Cheftrainer Steffen Baumgart. Der Ex-Profi zeigt den Mittelfinger und sieht wenig später Glatt Rot.
Steffen Baumgart sieht beim 4:3-Sieg von Union Berlin gegen Eintracht Frankfurt nach einem emotionalen Ausbruch die Rote Karte. Auf der anschließenden Pressekonferenz äußert sich der Union-Coach zu der Situation.
Turbulente Momente um Union-Cheftrainer Steffen Baumgart. Der Ex-Profi zeigt den Mittelfinger und sieht wenig später Glatt Rot.

Union-Cheftrainer Steffen Baumgart ist kurz vor Abpfiff des Bundesliga-Spiels zwischen Eintracht Frankfurt und Union Berlin (3:4) mehrmals negativ in Erscheinung getreten.

Der 53-Jährige zeigte nach dem Frankfurter Treffer zum 3:4 den Mittelfinger - und sah wenig später die Rote Karte. Wutentbrannt stürmte Baumgart in die Katakomben.

Der Union-Coach selbst stritt seine Aktion im Anschluss zunächst noch ab. „Ich war eben bei den Schiedsrichtern drin. Es ist alles in Ordnung“, sagte Baumgart bei DAZN.

Auf der Pressekonferenz erklärte er dann: „Ich habe ins Leere geguckt, das ging in keine Richtung, also alles gut. Das war eine Emotion, die ich aufgrund des Videobeweises und der vorherigen Situation hatte.“ Entsprechend habe er auch keine Sorgen vor weiteren Konsequenzen.

Baumgart zeigt den Mittelfinger

Doch was war überhaupt passiert? Nachdem Frankfurt nach einem Dreierpack von Berlins Oliver Burke mit 1:4 zurückgelegen hatte, ließ Can Uzun mit dem 2:4 noch einmal Hoffnung für die Eintracht aufkeimen (80.).

Nur drei Minuten später entschied Schiedsrichter Sven Jablonski nach Eingriff des VAR auf Foulelfmeter für Frankfurt. Union-Verteidiger Leopold Querfeld hatte Jonathan Burkardt im eigenen Strafraum festgehalten und umgerissen, der ehemalige Mainzer verwandelte den strittigen Elfmeter zum 3:4 (87.).

Steffen Baumgart tobte nach dem gegebenen Elfmeter, die TV-Kamera fing den 53-Jährigen ein, wie er den Mittelfinger in Richtung des Spielfelds zeigte. Im Interview nach dem Spiel bestritt der 53-Jährige, die Geste überhaupt gemacht zu haben. „Nein“, antwortete Baumgart sehr deutlich auf den Vorwurf, den Mittelfinger gezeigt zu haben.

Auch wenige Augenblicke nach dem 3:4 war Baumgart nicht zu bändigen, Jablonski verwarnte den Cheftrainer wegen Meckerns mit einer Gelben Karte.

Baumgart sieht die Rote Karte

Baumgart lief an der Seitenlinie entlang und kickte eine Papierkugel auf das Feld, die zuvor Teil einer gigantischen Frankfurter Choreographie gewesen war. Die Zuschauer im Deutsche Bank Park wurden laut und forderten Jablonski mit lauten Pfiffen zu einer erneuten persönlichen Strafe für Baumgart auf. Diese folgte, der Unparteiische schickte Baumgart mit Glatt Rot von der Seitenlinie.

„Also ich habe die Papierkugel draufgemacht. Ich habe es beim anderen Trainer gesehen, da habe ich gedacht, es ist erlaubt“, sagte Baumgart, weil die Kugeln ja „90 Minuten“ aufs Feld geflogen seien. Es sei „richtig“, dass er die Karte bekommen habe.

„Tut mir leid - oder eigentlich auch nicht, weil ich meine Emotionen nicht zurückhalten werde, sondern wir müssen damit leben“, sagte Baumgart, der in der kommenden Woche gegen den Hamburger SV fehlen wird.

„Oh nein, macht es nicht zu kleinlich jetzt“, befand DAZN-Kommentator Jan Platte die Aktion um Baumgart. Experte Sebastian Kneißl stimmte Platte zu: „Nein, das ist keine Rote.“ Der Platzverweis sei „eindeutig zu viel“ für Kneißl.

Einsicht nach Platzverweis

Baumgart selbst konnte die Entscheidung des Schiedsrichters nachvollziehen. „Es ist alles in Ordnung. Nochmal: Das war komplett mein Ding. Ich habe die Papierkugel draufgemacht“, so der Trainer bei DAZN.

„Ich habe das bei einem anderen Trainer gesehen und dachte, es ist erlaubt. Ich habe hier mehrere weiße Kugeln aufs Feld fliegen sehen. Ich dachte, die gehören hier her, weil die ja 90 Minuten aufs Feld geflogen sind. Am Ende ist es okay: Ich war bei den Schiedsrichtern drinnen. Wir haben uns unterhalten. Es ist alles okay, auch, dass ich die Karte bekommen habe.“

Leid tue ihm die Aktion dennoch nicht, da Baumgart seine „Emotionen auch nicht zurückhalten“ will.

Entscheidend für den Platzverweis war indes nicht das Zeigen des Mittelfingers, das Schiri Jablonski mutmaßlich gar nicht gesehen hatte.