Schon wieder stand der FSV Mainz mit leeren Händen da, und der Anführer hatte endgültig genug gesehen. „Wir sind im Großen und Ganzen momentan nicht gut genug“, sagte der deutsche Nationalspieler Nadiem Amiri, „uns fehlen ein, zwei Killer vorne, die die Dinger reinmachen.“
Nationalspieler mit Wutrede! "Muss man knallhart so sagen"
Wutrede! „Muss man knallhart so sagen“
Mit 0:1 (0:1) war das Spiel gegen RB Leipzig da gerade zu Ende gegangen, und Amiri redete sich bei Sky den Frust von der Seele: Auch mit Blick auf die weitere Saison macht sich der Offensivspieler einige Sorgen.
„Wir haben nicht die Qualität im Kader wie zum Beispiel Leipzig in der Breite, das ist Fakt“, erklärte er: „Wir haben in der Breite nicht die Spieler, wo du über drei Wettbewerbe die ganze Saison spielen kannst. Es ist klar zu wenig, muss man so knallhart sagen.“
Amiri nach Pleite angefressen
In Bundesliga, Conference League und DFB-Pokal ist der Sechste der Vorsaison gefordert - und zumindest mit Blick auf die Liga wird es langsam ernst: Mit nur einem Punkt aus drei Spielen steht das Team von Trainer Bo Henriksen unmittelbar vor der Abstiegszone. „Die Welt ist nicht untergegangen, aber wir müssen schnellstmöglich anfangen zu punkten“, sagte Sportdirektor Niko Bungert.
Vor allem die Torflaute mit nur einem Elfmetertreffer in den ersten drei Bundesliga-Partien bereitet den Mainzern Sorgen. Der Abgang von 18-Tore-Mann Jonny Burkardt zu Eintracht Frankfurt lässt sich bislang nicht auffangen. „Wir müssen die Tore verteilen, das gelingt uns aber gerade nicht, und deswegen sind wir gerade wahrscheinlich auch sehr, sehr harmlos vor dem Tor“, betonte Amiri.
Bakayoko führt Leipzig zum Sieg
Leipzigs Neuzugang Johan Bakayoko (40.) hatte RB sehenswert zum Sieg geschossen, es war der zweite in Folge für die Sachsen, die zum Auftakt noch beim FC Bayern untergegangen waren (0:6). Mit nun sechs Punkten stellte Leipzig den Kontakt zur Spitzengruppe her.
Noch unter der Woche war Timo Werner ein Dauerthema rund um RB gewesen. Zehn Monate nach seinem bislang letzten Bundesliga-Spiel ist eine Rückkehr des einstigen Torjägers zumindest nicht mehr ausgeschlossen, das hatten Aussagen von Trainer Werner zuletzt nahegelegt. In Mainz dann allerdings: keine Spur von Stürmer Werner auf dem Spielberichtsbogen.
Mainz im Abschluss zu harmlos
Seine Kollegen kamen aber bestens klar ohne den 29-Jährigen. Bakayoko (9.) und Nicolas Seiwald (12.) trafen innerhalb kürzester Zeit jeweils den Außenpfosten. Mainz, das in der Offensive auf die Stammspieler Paul Nebel (Rotsperre), Benedict Hollerbach und Jae-Sung Lee (jeweils Muskelverletzung) verzichten musste, hatte in dieser Phase gewaltige Probleme, ließ aber in der Folge ebenfalls einige gute Chancen liegen.
In der 40. Minute zog dann Bakayoko von der rechten Außenbahn in die Mitte und traf aus etwa 18 Metern ins kurze Eck, Leipzigs Führung zur Halbzeit war verdient. Nach der Pause wurde das Spiel zerfahrener, Mainz lieferte Leipzig nun einen echten Kampf, tat sich aber schwer, zu guten Chancen zu kommen. Eher sorgten auf der anderen Seite Christoph Baumgartner (62.) und Conrad Harder (71.) für Gefahr.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)