Zwei Treffer und drei Vorlagen in den letzten beiden Bundesligaspielen - der Name Yan Diomande dürfte den meisten Bundesligafans spätestens jetzt ein Begriff sein. Das Offensivjuwel von RB Leipzig hat einen rasanten Aufstieg hinter sich. Doch der Weg ins Rampenlicht war steinig - und von einem schweren Schicksalsschlag geprägt.
Das neue Superjuwel der Bundesliga? Eine Tragödie prägt seinen Weg
Das neue Superjuwel der Bundesliga?
Der Fußball führte Diomande bereits in jungen Jahren aus seiner Heimat, der Elfenbeinküste, in die USA. Im Interview mit der Bild sagte er über seine Kindheit: „Meine Eltern hatten nicht viel Geld. Ich musste mit zehn von daheim weggehen, um Fußball spielen zu können. Später habe ich auch zwei Jahre allein in den USA gelebt.“
Diomande in den USA unglücklich
Dort sei er auf sich gestellt gewesen sein, laut eigener Angabe verbrachte der Flügelspieler sein halbes Leben ohne Eltern. In den Vereinigten Staaten spielte der Ivorer unter anderem bei den Colorado Rapids und Charlotte FC vor, wurde dort jedoch nicht übernommen.
Letztlich landete er in der DME Academy und auf der Yulee Hornets High School, wo der Linksaußen als Spieler des Jahres ausgezeichnet wurde. Dennoch wurde Diomande in den USA nicht glücklich und absolvierte daher Probetrainings in Europa - unter anderem in England und Griechenland.
Im Januar 2025 verpflichtete der spanische Zweitligist CD Leganés den jungen Offensivspieler. Bevor er den Sprung auf die europäische Bühne wagen konnte, traf ihn jedoch ein schwerer Schicksalsschlag.
Diomande trauert um kleine Schwester
Kurz vor Diomandes Wechsel nach Spanien verstarb seine kleine Schwester. „Meine Schwester ist auch jetzt noch immer in meinen Gedanken. Ich spiele für sie“, verriet er der Bild. Bei seinem ersten Profi-Tor im Leganés-Dress im Mai dieses Jahres brach der junge Offensivspieler in Tränen aus und richtete zwei Finger in Richtung Himmel.
Am vergangenen Donnerstag teilte der 18-Jährige zum ersten Todestag seiner Schwester emotionale Worte in seiner Instagram-Story: „Du weißt, dass du in meinem Herzen bist und meine Tränen jeden Tag fließen, sie werden niemals versiegen. Möge deine Seele in Frieden ruhen, kleine Schwester. Ich liebe dich.“
Eine von drei Verpflichtungen an wahnsinnigem Transfertag
In seiner Zeit bei Leganés konnte der Linksaußen in zehn Spielen zwei Tore und eine Vorlage verbuchen. Diomande wechselte im vergangenen Sommer nach einem halben Jahr in Spanien als weitestgehend unbeschriebenes Blatt nach Leipzig. Dort war er Teil eines rekordverdächtigen Transfertages, als die Sachsen mit Johan Bakayoko und Andrija Maksimovic noch zwei weitere Spieler innerhalb von 24 Stunden verpflichteten.
Nach kurzer Eingewöhnungsphase bei RB sorgte Diomande zuletzt für Furore. Gegen den FC Augsburg (6:0) trug er sich Ende Oktober mit drei Scorern zum ersten Mal in die Torschützenliste ein - im letzten Bundesligaspiel der Leipziger gegen den VfB Stuttgart (3:1) war der 18-Jährige dann mit einem Tor und einer Vorlage der „Hauptdarsteller”, wie die Süddeutsche Zeitung titelte.
Leipzig-Coach Ole Werner lobte: „Er kommt oft an seinen Gegnern vorbei ohne einen Trick, einfach weil er so dynamisch ist. Aber was für mich noch viel wichtiger ist: Er arbeitet für das Team, ist sehr gut im Gegenpressing. Das ist eine Einstellungssache und die zeigt er.“
Gegen den VfB waren es vor allem die offensiven Fähigkeiten, die ins Auge stachen. Mit seinem blitzartigen Antritt wurde Diomande immer wieder zum Albtraum für Stuttgarts Verteidiger Maximilian Mittelstädt.
Ein Haken, manchmal nur ein einfach am Gegner vorbeigelegter Ball, reichte dem Youngster häufig schon, um in Richtung Tor davonzubrausen.
Traumeinstand bei der Nationalmannschaft
Außerdem legte das Bundesligatalent einen Traumstart bei der ivorischen Nationalmannschaft hin. Mitte Oktober zum ersten Mal nominiert, traf Diomande in seinen ersten beiden Spielen sowohl gegen die Seychellen (7:0) als auch Kenia (3:0) und leistete so einen Beitrag dazu, dass die Elfenbeinküste schon jetzt für die Weltmeisterschaft 2026 qualifiziert ist.
Der aufstrebende Diomande könnte so die Abgänge von Xavi Simons, Benjamin Sesko und Lois Openda vergessen machen. In seinem bis 2030 laufenden Vertrag ist laut Bild-Informationen keine Ausstiegsklausel hinterlegt. Er könnte somit langfristig zum nächsten Geldsegen für die Sachsen werden.
Nach einem Auftakt-Debakel gegen den FC Bayern (0:6) legten die Leipziger mit 22 Punkten nach neun Spielen den besten Start ihrer Bundesliga-Geschichte hin.