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Was dem FC Bayern Sorgen bereiten sollte

Das Luxusproblem der Bayern

Auf der Torhüterposition des FC Bayern herrscht ein Überangebot. Eine Situation, die sich der Rekordmeister gewünscht hat, aber sich nicht ewig leisten will – im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Vertrag von Manuel Neuer beim FC Bayern München läuft nach der laufenden Saison aus. Jetzt spricht der Bayern-Kapitän über seine Zukunft.
Auf der Torhüterposition des FC Bayern herrscht ein Überangebot. Eine Situation, die sich der Rekordmeister gewünscht hat, aber sich nicht ewig leisten will – im wahrsten Sinne des Wortes.

Dass der FC Bayern zwischen den Pfosten kein Problem hat, ist ein Garant für den aktuellen Erfolg. Manuel Neuer befindet sich spätestens seit der Klub-WM in Topform, Jonas Urbig gab bereits mehrmals einen hervorragenden Stellvertreter.

So rosig die aktuelle Situation ist, so kompliziert gestaltet sie sich in der Zukunft. Dabei ist es gar nicht die Position als Nummer 1, hinter der ein Fragezeichen steht. Viel eher ist weiter unklar, wie der Rekordmeister dahinter in die kommende Saison gehen wird und gehen will.

„Grundsätzlich sind wir sehr happy mit der Torwartsituation. Wir haben mit Manu einen Torwart, der in unglaublich guter Verfassung ist. Er spielt wie in seinen besten Jahren und er versprüht außerordentliche Energie. Er macht es einfach richtig gut“, sagte Sportdirektor Christoph Freund am Freitag auf Nachfrage von SPORT1. Man habe bezüglich einer Vertragsverlängerung keinen Stress.

FC Bayern: Folgt Urbig auf Neuer?

Sollte Neuer im kommenden Sommer tatsächlich seine Karriere beenden, wäre Urbig der natürliche Nachfolger. Der Youngster hat bewiesen, dass er dem Druck im bayrischen Tor standhalten kann. Neuer sagte Anfang der Woche zu SPORT1, dass er sich noch nicht entschieden habe. Er wolle in den kommenden Wochen und Monaten auf seinen Körper hören und auch die Familie in die Planung miteinbeziehen.

Es war eine direkte Reaktion auf Jan-Christian Dreesen. Der CEO der Bayern hatte zuvor Gespräche mit der lebenden Torwart-Legende angekündigt.

Peretz wird beim HSV nicht glücklich

Was den Münchnern aber Sorgen bereiten muss, ist die Situation von Daniel Peretz. Der Israeli ist aktuell an den HSV ausgeliehen, kommt in Hamburg aber nicht zum Zug. Kein Wunder also, dass Freund eine vorzeitige Beendigung des Deals andeutet.

„Wir sind mit ihm und mit seinem Management im Austausch, ob es Möglichkeiten gibt, die Situation zu verbessern. Ob sie sich in Hamburg verbessert, werden wir sehen“, erklärte der Österreicher.

Dass Peretz aber bis Jahresende noch glücklich wird, darf bezweifelt werden. Sein Einsatz im Pokal gegen Heidenheim vergangene Woche ist bislang sein erster und einziger. Zu wenig für seine Ansprüche und die des FC Bayern.

„Bei Peretz ist die Situation aktuell nicht ganz zufriedenstellend. Es war natürlich das Ziel, dass er nach Hamburger verliehen wird und dass er im Tor steht. Das ist aktuell nicht so“, erklärte Freund.

Wie geht Bayern mit Nübel um?

Und dann wäre da noch Alexander Nübel. Dessen Leihe in Stuttgart läuft noch für diese Spielzeit. In München hat er einen Vertrag bis 2029.

Auch er könnte die Nachfolge von Neuer antreten, doch stellt sich (mal wieder) die Frage, ob man an der Säbener Straße überhaupt auf den 29-Jährigen setzt – schließlich wird Urbig gerade aufgebaut und von allen Seiten gelobt.

Nübel hingegen muss übereinstimmenden Medienberichten zufolge sogar damit rechnen, dass man auch beim VfB nicht mehr auf ihn setzt und ohne ihn die nächste Saison plant.

SPORT1-Informationen zufolge macht man sich auch an der Säbener Straße intensiv Gedanken, wie man mit Nübel umgehen soll. Bereits im Sommer 2023 war man bereit, ihn endgültig an Crystal Palace zu verkaufen.

Was Urbig Konkurrent Nübel voraus hat

Zwar verfügt der Nationalspieler über große Qualität, jedoch auch über ein hohes Gehalt. Von über zehn Millionen Euro ist die Rede. Urbig verdient deutlich weniger und hat laut Freund einen gewissen Vorteil: „Er ist ein junger, hochtalentierter Torwart, der extrem profitiert von dieser Situation mit Manu (Neuer; Anm. d. Red.) und Ulle (Sven Ulreich – Anm. d. Red.) hier und auch von dieser Qualität im Training.“

Für den Sportdirektor und Sportvorstand Max Eberl bedeutet die aktuelle Situation, dass sie ihre Karten clever ausspielen und ihre Möglichkeiten entsprechend abklopfen müssen, damit das Luxusproblem im Tor nicht noch zu einem echten wird.