Magerkost zum Jahresausklang: Zum Abschluss des Intermezzos von Manuel Baum hat der FC Augsburg einen zweiten Sieg unter dem Interimstrainer verpasst. Gegen Werder Bremen reichte es für die Schwaben nur zu einem 0:0, in den drei Spielen nach der Trennung von Sandro Wagner kamen sie damit zu vier Punkten. Nach der Winterpause soll Baum von einem neuen Cheftrainer abgelöst werden.
Augsburg außer sich: Schlotterbeck wettert gegen VAR
Schlotterbeck wettert gegen VAR
Augsburg hatte Pech bei einem Pfostenschuss von Elvis Rexhbecaj (76.) und einem Kopfball von Phillip Tietz (90.+7) an die Latte. Außerdem wurde ein Treffer von Alexis Claude-Maurice (79.) nach Begutachtung durch den VAR aberkannt - was beim FCA für mächtig Verärgerung sorgte.
Der Augsburger Han-Noah Massengo grätschte einem Ball im Strafraum nach und spitzelte diesen in der Luft zum vermeintlichen Torschützen Claude-Maurice. In der selben Bewegung traf er den Bremer Jens Stage an dessen großem Zeh, als sein Fuß wieder auf dem Rasen aufkam.
Schlotterbeck und Dahmen fassungslos
Der Schiedsrichter Tobias Welz entschied umgehend auf Foulspiel, der Treffer zählte nicht.
„Das ist niemals ein Foul“, schimpfte Augsburgs Torhüter Finn Dahmen nach der Partie bei Sky: „Das passt ein bisschen zu unserer Situation, aber das ist ein absoluter Witz. Ich weiß gar nicht, ob er ihn überhaupt trifft. Wenn, dann streift er ihn. Es ist eine Frechheit.“
Ähnlich äußerte sich Kapitän Keven Schlotterbeck, der vor allem gegen den VAR wetterte: „Ich frage mich wirklich, was die unten wieder sehen. Die sehen doch einen klaren Touch von Massengo, dass er als Erster am Ball ist und ihn dann minimal am großen Zeh berührt. Der (Stage, Anm.) fällt wie ein Großer und anscheinend reicht das heutzutage, dass man das abpfeifen muss.“
Der Schiedsrichter Welz habe „trotzdem ein gutes Spiel gemacht, ich will nicht auf ihn schießen”, erklärte Schlotterbeck weiter: „Die Jungs, die unten sitzen, haben auch einen Job und müssen diesen Job auch erledigen, wie wir unseren Job über 90 Minuten erledigen. Es ist Bundesliga, es ist höchstes Niveau. Wenn er sowas nicht sieht, dann ist es für mich nicht höchstes Niveau. Ganz einfach.“
Ansonsten war das Spiel lange geprägt von Chancenarmut - erst in der Schlussphase wurde wenig turbulent.
Spiel plätschert vor sich hin
Die Bremer gehen deshalb mit einer anhaltenden Ergebniskrise ins neue Jahr. Der Punkt in Augsburg war nach zwei Niederlagen zuvor erst der zweite aus den vergangenen fünf sieglosen Spielen. In den 15 Begegnungen seit Saisonbeginn hat die Mannschaft von Trainer Horst Steffen lediglich 18 Treffer erzielt.
Augsburg besaß durch Marius Wolf (10.) eine sehr gute Gelegenheit, um früh in Führung zu gehen, Bremens Torhüter Mio Backhaus aber reagierte hervorragend.
Ansonsten hatten beide Mannschaften Probleme, zu gefährlichen Aktionen zu kommen - zu gut standen die beiden Abwehrreihen. Die Folge: Das Spiel plätscherte ein wenig vor sich hin.
FCA mit Aluminium-Pech
Werder hatte ein wenig mehr vom weitgehend zähen Spiel und erkämpfte und erspielte sich immerhin zahlreiche Ecken: Bis zur Pause waren es bereits deren neun. Gefahr für das Tor von Finn Dahmen ging davon kaum aus, im Gegensatz zu einer Szene gleich nach dem Seitenwechsel: Cameron Puertas verfehlte das Augsburger Tor mit einem Schlenzer nur knapp (48.).
Chancen blieben hüben wie drüben aber zunächst Mangelware - erst als beide Mannschaften mit zunehmender Spieldauer auf den Sieg drängten, ergeben sich gute Gelegenheiten.
Die besten besaß der FCA durch die Aluminiumtreffer von Rexhbecaj und Tietz. Kurz zuvor war ein Kopfball von Amos Pieper nur knapp über die Latte des Augsburger Gehäuses geflogen (67.).
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