Party-Time im Volkspark: Dank eines Wahnsinnstreffers von Luka Vuskovic und Joker Yussuf Poulsen hat der Hamburger SV das feurige Nordderby gegen Werder Bremen gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Merlin Polzin setzte sich mit 3:2 (0:1) gegen den Erzrivalen durch, Poulsen ließ das Stadion mit seinem Siegtreffer in der 84. Minute förmlich explodieren - es war sein erstes Tor für den HSV.
Pyro-Show und Wahnsinnstor! HSV jubelt nach Spektakel
Nordderby wird zum wilden Spektakel
Zudem waren Albert Sambi Lokonga (63.) und Vuskovic, der mit dem Rücken zum Tor stehend traumhaft per Hacke traf (75.), für den HSV erfolgreich, die Treffer von Jens Stage (45.) und Justin Njinmah (78.) waren für Werder in dem Prestige-Duell am Ende zu wenig.
„Ich konnte nicht mal jubeln, weil ich gedacht habe: Was macht der Junge? Ich sage immer, der ist gezüchtet. Der ist unglaublich, wie er den reinmacht. Ich konnte nicht mal jubeln, weil ich mich gefragt habe, wie das geht“, sagte HSV-Profi Nicolai Remberg über Vuskovics Tor bei DAZN.
Der 18-Jährige, bis kommenden Sommer von Tottenham Hotspur an den HSV ausgeliehen, hatte den Ball nach einem Freistoß von Fábio Vieira per Volley-Hacke direkt ins Tor befördert.
„Absolut unfassbar, was heute hier passiert ist“, betonte Polzin. „Das war definitiv ein Tag, den wir noch lange in Erinnerung behalten werden.“
„Genau solche Spiele liebt man als Fußballer“, jubelte Poulsen, der Derbyheld wollte so schnell es geht zu seinen Teamkollegen: „Darf ich jetzt feiern?“ Auch Vuskovic war „überglücklich, das bedeutet uns alles“, und kommentierte sein Traumtor eher nüchtern: „Ich finde, das ist ein gutes Tor, und ich bin sehr froh, dass es der Mannschaft geholfen hat, das Spiel zu gewinnen.“
Poulsen sorgt für Ekstase in Hamburg
Der HSV versöhnte seine Fans mit dem umjubelten Erfolg gegen die ungeliebten Bremer auch für die Derby-Pleite gegen den Stadtrivalen St. Pauli zum Saisonbeginn, außerdem robbte der Aufsteiger in der Tabelle bis auf einen Punkt auf Werder heran und ist weiter 13. - vor allem dank der Heimstärke des Traditionsklubs. Das 3:2 war der zweite Heimsieg in Serie, insgesamt holte die Polzin-Elf 13 von insgesamt 15 Punkten zu Hause.
„Es gibt nicht viele Duelle in Deutschland, die ähnlich elektrisierend sind“, hatte Polzin vor dem ersten Nordderby seit fast acht Jahren auf der großen Bundesliga-Bühne gesagt und auch die Fans machten ihr Team bei einer spektakulären Busankunft noch einmal heiß - die komplette Mannschaft stieg aus und ging die letzten Meter zum Stadion durch ein Spalier. Doch von Power und Leidenschaft war dann auf dem Platz erst einmal nicht viel zu sehen.
Stage sorgt für Ernüchterung beim HSV
Beide Teams beschnupperten sich vor 56.100 Zuschauern zunächst ausgiebig und versuchten bei bestem norddeutschen Schmuddelwetter keinen großen Fehler zu machen - Lokonga kam erst in der 39. Minute aus der Distanz zur ersten echten Torchance der Partie. Und als alle schon dachten, es geht mit 0:0 in die Pause, stach Werder eiskalt zu.
Hamburgs Nicolas Capaldo verlor auf der rechten Seite im Spielaufbau den Ball, Romano Schmid passte sofort zu Stage - und der Däne nutzte den freien Raum. Überlegt schloss der Mittelfeldmann aus rund 16 Metern zu seinem schon fünften Saisontor ab.
Vor der zweiten Halbzeit fackelten die HSV-Fans dann eine Pyro-Show ab, weshalb sich der Beginn um mehrere Minuten verzögerte. Auch die Spieler kamen mit ordentlich Feuer aus der Kabine. Immer wieder versuchten die Hamburger, über Vieira schnell und direkt in die Spitze zu kommen.
Werder hielt mit viel Leidenschaft dagegen - doch Bakery Jatta hatte bei seinem Bundesliga-Saisondebüt dennoch eine gute Möglichkeit (55.). Auf der anderen Seite prüfte Senne Lynen HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes (59.).
Zaubertor von Vuskovic
Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Der HSV machte mehr und mehr Druck, Lokonga behielt dann beim Ausgleich in einem Kuddelmuddel im Werder-Strafraum den Überblick und beförderte den Ball mit Wucht ins Tor. Vuskovic machte es kurz darauf artistisch - und traf per Hacke.
Der HSV gab danach weiter Gas, musste aber erst einmal den Rückschlag durch Njinmah hinnehmen. Doch dann war Poulsen mit seinem ersten Ballkontakt zwei Minuten nach seiner Einwechslung noch zur Stelle.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)