Dank eines Strafstoß-Doppelpacks hat ein am Ende wackeliges RB Leipzig in der Champions League die Mission Gruppensieg erfüllt. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Leipzig ist Gruppensieger
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Die zunächst sehr abgeklärten Sachsen kamen durch Elfmetertore von Emil Forsberg (9.) und Timo Werner (33.) bei Olympique Lyon nach klarer Führung zu einem 2:2 (2:0) und schlossen die Gruppe G mit elf Punkten damit als Tabellenerster ab. Für Lyon trafen Houssem Aouar (50.) und Memphis Depay (82.). (Service: Tabellen der Champions League)
Mögliche Gegner im Achtelfinale
Im Achtelfinale hat RB nun den vermeintlichen Vorteil, auf einen Gruppenzweiten zu treffen. Doch auch dabei handelt es sich um große Namen, mögliche Gegner sind unter anderem Real Madrid, Tottenham Hotspur oder auch der SSC Neapel. "Wir haben keine Wunschliste, es kommt wie es kommt", sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. (Service: Ergebnisse und Spielplan)
Julian Nagelsmann zeigte sich nach dem Spiel wenig zufrieden und beantwortete die Frage nach dem Wunschgegner bei Sky wie folgt: "Mir egal, sprechen wir über das Spiel"
Erste Halbzeit: Zwei Elfmeter für Leipzig, Zwei Tore
Vor 56.000 Zuschauern begann Lyon sehr engagiert. Der Tabellensiebte Frankreichs wollte ganz offensichtlich mit einem Sieg selbst noch Gruppensieger werden. Aouar (2.) zog geschickt das Foul gegen Leipzigs Abwehrchef Dayot Upamecano, der Gelb sah und im Achtelfinal-Hinspiel gesperrt ist.
Kurz darauf stieg Lyon-Keeper Anthony Lopes gegen Poulsen beim Rauslaufen viel zu hart ein, den fälligen Strafstoß gab es aber erst nach Videobeweis. Forsberg verwandelte gewohnt sicher.
Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann hatte kräftig rotiert und im Vergleich zur Liga gleich auf fünf Positionen umgestellt. Marcel Sabitzer, der zuvor alle Pflichtspiele von Beginn an bestritten hatte, bekam eine Pause, Poulsen rückte neben Werner in den Sturm.
Lyon zeigte Bemühen, doch im Spielaufbau war der frühere Serienmeister um den niederländischen Top-Star Memphis Depay zu einfallslos. Leipzig blieb gefährlicher. Lucas Tousart (32.) traf Christopher Nkunku am Knöchel, erneut entschied der englische Schiedsrichter Anthony Taylor auf Strafstoß. Werner blieb mit etwas Glück Sieger gegen Lopes.
Die französischen Zuschauer reagierten wütend und warfen vor allem bei Ecken von Leipzigs Nkunku immer wieder Gegenstände aufs Feld. Dennoch behielten die Gäste die Ruhe und agierten in der Abwehr lange konzentriert, so dass Dembeles Lattenknaller kurz vor der Halbzeit die erste echte Chance der Gastgeber war.
Trotz 2:0-Führung zeigte sich Julian Nagelsmann nicht zufrieden: "Ich fand die Erste auch nicht richtig gut, wir müssen den Gegner deutlicher auseinanderspielen in der ersten Halbzeit. Wir hatten viel Raum, waren sehr schlampig und unglaublich träge im Freilauf-Verhalten", so der RB-Trainer bei Sky nach dem Spiel.
Anderes Bild in der zweiten Halbzeit
Nach dem Wechsel setzten die Gastgeber zunächst alles auf eine Karte und drängten auf den Anschluss. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff war es auch soweit. Nach einem Patzer von Diego Demme wurde Aouar nicht angegriffen und traf vom Strafraumeck ins Tor. Plötzlich witterten auch Lyons Fans wieder die Chance aufs Weiterkommen und sorgten für einen Höllenlärm.
Leipzigs Trainer Nagelsmann reagierte und nahm Werner vom Feld. Dafür kam Matheus Cunha. Auch Abwehrchef Upamecano wurde von dem erst 19 Jahre alten Waliser Ethan Ampadu ersetzt - eine riskante Variante. Doch Lyon kam weiter nur sporadisch in die Nähe des Leipziger Tores. RB hatte durch Demme noch eine große Möglichkeit, doch in letzter Sekunde wurde Leipzigs Sechser noch gestört.
In der 82. Minute trifft Memphis Depay zum Ausgleich. Am Ende bringt RB das 2:2 über die Bühne. "Natürlich hätten wir heute auch gerne drei Punkte mitgenommen, aber wir sind mit der Gruppenphase sehr zufrieden", sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.
"Wir freuen uns über den Gruppensieg, aber das was wir heute gesehen haben, ist nicht das was ich sehen will", so Nagelsmanns Reaktion bei Sky.
Wie perfektionistisch der junge RB-Trainer ist, zeigte sich bei der Nachfrage von Sky zum Thema Gruppensieg.
"Am Ende wenn man das Ziel erreicht hat und die Gruppe gewonnen hat, geht es auch immer um inhaltliche Dinge und Weiterentwicklung, Da haben wir noch genug zu tun."