Borussia Dortmund kann und darf nicht zur Tagesordnung übergehen. Das 0:4 von Amsterdam, die historische Niederlage in der Champions League, ist der Offenbarungseid, dass die Mannschaft eben nicht den Spitzenfußball bietet, wie die Siegesserie in der Bundesliga vermuten ließ.
Ein Offenbarungseid des BVB
Daheim in der Liga kann Torjäger Erling Haaland so viele Tore schießen, dass die Abwehrprobleme zwar gelegentlich auftreten, aber bei entsprechender Haaland-Ausbeute nicht ins Gewicht fallen. Auf internationalem Niveau sticht der Haaland-Faktor nicht immer: Dort spielt der BVB Mittelmaß. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
Keiner ersetzt Haaland, wenn‘s nötig ist
Man hat es zu Saisonbeginn schon im DFL Supercup gegen Bayern München gesehen. Klasse-Verteidiger neutralisieren den größten und vielleicht einzigen Trumpf, der den Unterschied ausmacht. Reus, Hazard, Brandt, Malen: Keiner ersetzt Haaland, wenn‘s nötig ist.
Großspurig hatte Julian Brandt angekündigt, dass Borussia Dortmund „dreckig“ spielen sollte. Übersetzt heißt das: dass man auf dem Rasen rackert und beißt, Widerstand zeigt, Zweikämpfe gewinnt, Gegenspieler niederringt. Es blieb bei schönen Worten.
Talent alleine reicht nicht
Talent alleine reicht halt nicht. BVB wird nicht umhinkommen, dass bei aller Freude am Offensivgeist die Innenverteidigung infrage gestellt werden muss. Mats Hummels und Manuel Akanji vermitteln nicht die Sicherheit, um Spiele permanent zu Null zu halten. Hohes Tempo beim Gegner überfordert die Defensive. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Genau das wird die zentrale Aufgabe sein, wenn sich im Winter das Transferfenster öffnet: Es muss ein Verteidiger her, der hinten das darstellt, was Haaland vorne leistet - ein Fels in der Brandung. Man wird den nicht immer benötigen. Aber sehr wohl in den großen Spielen im Europacup.
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