Ganz bitteres Champions-League-Debüt für Union Berlin!
Bellingham schockt Union spät!
Die Eisernen waren drauf und dran, einen Punkt aus dem Santiago Bernabéu zu entführen. Doch ein Last-Minute-Tor von Jude Bellingham in der vierten Minute der Nachspielzeit sorgte für den 1:0-Sieg für Real Madrid.
Ein Schuss von Fede Valverde wurde mehrfach abgefälscht und fiel dem eingelaufenen Bellingham direkt vor dem Tor vor die Füße - der Ex-BVB-Star versenkte problemlos. Bellingham zeigte sich nach dem Spiel bei DAZN zufrieden und lobte die Unioner: „Ich habe im Moment den richtigen Killer-Instinkt und bin eiskalt vor dem Tor, ich bin sehr zufrieden. Union war heute brillant. Schon bei meiner Zeit in Dortmund war es immer enorm schwer gegen sie zu spielen.“
Jude Bellingham ist der vierte Spieler in diesem Jahrtausend, der sowohl bei seinem La-Liga-Debüt als auch beim CL-Debüt für Real Madrid trifft. Zuvor gelang dies nur Cristiano Ronaldo (2009), Isco (2013) und Marco Asensio (2016).
Die Madrilenen waren über weite Strecken die bessere Mannschaft und spielten sich gute Chancen heraus. Union verteidigte aufopferungsvoll, Frederik Rönnow erwischte einen Sahnetag und zeigte einige Weltklasse-Paraden.
Gelungenes Startelf-Debüt von Bonucci
Im Estadio Santiago Bernabeu zum Auftakt gegen die Königlichen zu spielen, sei etwas „Spezielles“, hatte Trainer Urs Fischer vor dem ersten Champions-League-Auftritt gesagt: „Der Respekt muss da sein, aber er sollte auch nicht allzu groß sein.“ Der Schweizer musste verletzungsbedingt auf Verteidiger Robin Knoche verzichten. Für ihn rückte Routinier Leonardo Bonucci in die Startelf, der erst vor knapp drei Wochen von Juventus Turin nach Köpenick gewechselt war, und reichlich Königsklassenerfahrung besitzt.
Bonucci überzeugte mit einer guten Vorstellung bei seinem CL-Debüt für Union. Sein Stellungsspiel war entscheidend und verhinderte in der 54. Minute einen Gegentreffer, in der 80. Minute wurde er durch Paul Jaeckel ersetzt. Auch der Ex-Herthaner Lucas Tousart kam zu seinem Startelf-Debüt.
Im Vorfeld hatten die Unioner Fans Ärger mit der spanischen Polizei, es kam zu einem Boykott. Etwa 400 der 4000 angereisten Union-Fans hatten es beim Anstoß trotz rechtzeitiger Anreise nicht ins Stadion geschafft.
Beherzter Auftritt von Union
Union begann mutig und suchte auch den Weg nach vorne. Kevin Behrens näherte sich bereits in der dritten Spielminute gefährlich dem gegnerischen Tor, konnte unter Bedrängnis jedoch nicht richtig abschließen. Auf der anderen Seite parierte nur wenige Sekunden später Frederik Rönnow einen Versuch von Joselu.
Die spanische Offensive kam nicht richtig ins Rollen und tat sich zu Beginn gegen die kompakt verteidigenden Unioner schwer, drängte diese jedoch zunehmend mehr in die eigene Hälfte. Defensiv stabil, kamen die Berliner wiederum kaum in Umschaltsituationen. Der spanische Rekordmeister, bei dem Nationalspieler Antonio Rüdiger in der Startelf stand, ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen, zu gefährlichen Torchancen kamen beide Mannschaften nicht.
So ging es für die Teams ohne Tore in die Kabine. Kurz nach der Pause sorgte Robin Gosens bei den mitgereisten Fans für ein Raunen, der Nationalspieler traf nach einem vielversprechenden Vorstoß der Gäste jedoch nur das Außennetz (49.). Rodrygo prüfte wenig später Rönnow, kurz darauf rettete der Pfosten bei einem weiteren Versuch des Stürmers die Gäste.
Madrid erhöhte den Druck. Joselu scheiterte erneut am Union-Keeper (54.) und setzte einen weiteren Schuss an den Pfosten (64.). Real schnürte Union immer wieder am eigenen Strafraum ein, die Gäste verteidigten weiter aufopferungsvoll - dann folgte der späte Schock.
Nächster Gegner der Köpenicker ist am 3. Oktober Sporting Braga. Das erste Duell mit der SSC Neapel steht drei Wochen später an.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)