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"Es war ein Sauhaufen" - Ex-Keeper erinnert an bittere Bayern-Stunde gegen Kopenhagen

Ex-Keeper erinnert an FCB-Desaster

Die Bayern müssen in der Königsklasse gegen Kopenhagen ran. Gegen den Vorgängerklub erlebten die Münchner einst eine besonders dunkle Stunde, an die sich der damalige FCB-Keeper nun zurückerinnert.
Gerald Hillringhaus bei seiner bittersten Bayern-Pleite
Gerald Hillringhaus bei seiner bittersten Bayern-Pleite
© IMAGO/WEREK
Die Bayern müssen in der Königsklasse gegen Kopenhagen ran. Gegen den Vorgängerklub erlebten die Münchner einst eine besonders dunkle Stunde, an die sich der damalige FCB-Keeper nun zurückerinnert.

Der FC Bayern muss am Dienstagabend in der Gruppenphase der Champions League beim FC Kopenhagen antreten (ab 21 Uhr im LIVETICKER). In der Saison 1991/92 erlebten die Münchner ihre bis heute höchste Niederlage im Europapokal ebenfalls gegen Kopenhagen.

2:6 prangte am Ende nach dem Hinspiel der 2. Runde des UEFA-Pokals zwischen Bayern und B 1903 Kopenhagen auf der Anzeigetafel. Der dänische Klub fusionierte 1992 mit der Profimannschaft des Kjobenhavns Boldklub zum FC Kopenhagen.

Ein Ergebnis, welches nicht von ungefähr kam. „Eigentlich hatten wir lauter gute Fußballer, aber es war ein Sauhaufen, noch dazu ohne Konzept“, erinnert sich der damalige FCB-Keeper Gerald „Gerry“ Hillringhaus im kicker-Interview.

Und weiter: „Die erste Halbzeit war noch okay, wir gingen durch Mazinho sogar in Führung und mit einem 1:1 in die Kabine. Dann brach es über uns herein. Dabei hatten wir genügend Chancen, hätten mehr Tore schießen können. Nach hinten waren wir dagegen desolat.“

FC Bayern war ein „Sauhaufen“

Noch heute bereut der Ex-Sportler, nicht lautstärker auf dem Platz agiert zu haben.

„Aus heutiger Sicht sage ich: Ich hätte mich mehr artikulieren, ausrasten müssen wie später Oliver Kahn. Stattdessen habe ich mich zurückgenommen und nicht in der Position gesehen, das Spiel rumzureißen. Von Spielern wie Thomas Berthold, Thomas Strunz, Pflügler oder dem jungen Stefan Effenberg hätten diese Impulse kommen müssen“, so Hillringhaus.

Die Münchner hatten sich seinerzeit in einer schweren Krise befunden. Nach dem Aus von Jupp Heynckes wurde Sören Lerby als Coach installiert.

„Mir ist heute noch unverständlich, wie man Jupp Heynckes ohne einen adäquaten Ersatz entlassen konnte. Das kann sich ein Klub wie der FC Bayern nicht leisten. Lerby war ein super Typ, als Spieler sensationell. Als Trainer hatte er jedoch keinerlei Erfahrung und übernahm gleich diese undankbare Aufgabe“, erinnert sich der heute 61-Jährige zurück.

Hillringhaus glaubt an Moral der Münchner

Belastend ist die bittere Niederlage - nie bekam der FCB im Europapokal mehr Gegentore – für Hillringhaus übrigens nicht.

„Das ist so lange her und mir heute total wurscht. Natürlich war es einzigartig, aber das war es auch, als die Bayern mal mit 0:1 im Pokal gegen Vestenbergsgreuth verloren haben. So etwas kann passieren.“

Dass etwas Derartiges den Bayern unter Thomas Tuchel in Kopenhagen am Abend wieder droht, daran glaubt der frühere FCB-Profi übrigens nicht: „Niemals! Sie werden nichts anbrennen lassen und gewinnen. Die Klasse stimmt sowieso, auch die Moral, wie das 2:2 nach 0:2-Rückstand beim Spitzenspiel in Leipzig gezeigt hat.“