Borussia Dortmund steht vor dem Endspiel der Champions League gegen Real Madrid (Sa., ab 21 Uhr im LIVETICKER). Der BVB setzt vor dem größten Spiel der vergangenen Jahre vor allem, aber nicht nur auf Routine und lernt damit aus den Fehlern der vergangenen Saison.
Champions League, Finale gegen Real Madrid: Der BVB lernt aus seinen Fehlern
Der BVB lernt aus seinen Fehlern
Darüber diskutieren SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer und BVB-Reporter Oliver Müller in einer neuen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Dortmund-Woche“.
Der Countdown ist eingeläutet! Nur noch wenige Tage bis zum größten Spiel der vergangenen Jahre für Borussia Dortmund. „Unser Ziel ist nicht das Finale, sondern der Sieg“, gab sich BVB-Coach Edin Terzic auf der Pressekonferenz selbstbewusst. Gegen die schier übermächtige Mannschaft von Real Madrid soll genau das gelingen, was den Dortmunder vor auf den Tag genau 27 Jahren glückte: der Gewinn des Henkelpotts.
Im BVB-Kosmos sind sich alle einig. Der Schlüssel zum Erfolg lautet: Routine. Dabei ist genau dieser Status eigentlich gerade nicht möglich, meint SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer: „Anders als Real, die am Wochenende noch ihr letzten Liga-Spiel bestritten haben, hat der BVB vor zwei Wochen das letzte Pflichtspiel absolviert. Das bringt dich zwangsläufig aus dem Rhythmus.“
Routine und Lockerheit als Schlüssel zum BVB-Erfolg
Auch BVB-Offensivspieler Julian Brandt hätte es sich gerne anders gewünscht, betont aber, dass es „keinen Unterschied“ für ihn mache.
BVB-Reporter Oliver Müller sieht darin aber auch eine Chance: „Es kann auch von Vorteil sein, dass du dich monothematisch darauf konzentrieren kannst. Du hast somit mehr viel Zeit für die Gegnervorbereitung und kannst Real auch überraschen.“
Für eine Überraschung sorgte BVB-Trainer Edin Terzic bereits vergangene Woche, als er seine Mannschaft statt auf den gewohnten Trainingsplatz zum Padel-Tennis schickte. „Die Jungs haben das super angenommen. Man versucht ja dann auch mal als Trainer mit seinem Team zusammen ein zwei Sachen in so einer Woche einzubauen, die ein Stück weit weggehen von diesem stupiden Training“, meinte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. Und auch am Wochenende gab es eine etwas ungewöhnlichere Einheit: ein Testspiel gegen die Dortmunder U23, die Real Madrid simuliert.
BVB zieht Lehren aus der vergangenen Saison
Der BVB setzt dabei auf eine Mischung aus Routine und Lockerheit als Schlüssel zum Erfolg. „Sie ziehen damit auch die Lehren aus dem vergangenen Jahr“, meint Oliver Müller und vergleicht die aktuelle Situation mit dem letzten Saisonspiel der vergangenen Spielzeit, als der BVB die sicher geglaubte Schale noch aus der Hand gab.
„Der Fehler lag dabei in einer Unterschätzung der Lage. Man hat mitbekommen, wie sich eine ganze Stadt für die Party rüstete und hat viel zu viele andere Themen von außen an sich rangelassen“, erklärt Müller und weiter: „Das führte dann im finalen Spiel zu einem kollektiven Zusammenbruch.“
Auch deshalb setzte der BVB diesmal auf Teambuilding und Normalität. „Wir haben trotzdem viele Inhalte trainiert, werden das dann natürlich noch intensivieren. Und trotzdem ist nichts mehr Außergewöhnliches geplant. Den normalen Fokus, den normale Rhythmus zu haben und alle anderen Themen beiseitezuschieben, wird jetzt wichtig sein“, analysierte Kehl.
Genau deshalb planen die Dortmunder nicht großartig anders als bei jedem anderen Spiel. Ab Donnerstag wird sich intensiv mit Real beschäftigt. Am Freitag fliegt die Mannschaft, übrigens mit über 500 BVB-Mitarbeitern, nach London. In Wembley findet dann noch das Abschlusstraining statt. Der Ablauf ist der gleiche wie vor jedem Bundesliga- oder Königsklassenspiel auch. „Das ist wie, wenn wir im März eine Länderspielpause haben“, verglich es Terzic.
Laut Kehl ist für den BVB in Wembley „noch eine Rechnung offen“. Mit Routine und Lockerheit wollen die Dortmunder diesmal für einen anderen Ausgang sorgen.