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"Dachte, der ist richtig scheiße": Kramer rudert zurück

Kramer rudert zurück

Vor dem Finale der Champions League bekommt der in diesem Jahr neu eingeführte Modus des Wettbewerbs viel Lob. Christoph Kramer muss sich korrigieren - warnt aber auch.
Vor dem Champions-League-Finale in München sind die Fans von PSG und Inter schon in Partylaune. Die Pariser hoffen auf ihren ersten Titel in der Königsklasse, für die Nerazzurri ist es bereits das siebte Finale.
Vor dem Finale der Champions League bekommt der in diesem Jahr neu eingeführte Modus des Wettbewerbs viel Lob. Christoph Kramer muss sich korrigieren - warnt aber auch.

Der in dieser Saison eingeführte Modus der Champions League bekam vor dem Endspiel in München von Experten viel Lob. Christoph Kramer nahm kein Blatt vor den Mund.

„Ich dachte, der neue Modus ist richtig scheiße, aber im Endeffekt fand ich den ganz geil, ich mochte den“, betonte der Weltmeister von 2014 im ZDF.

Den Wechsel vom alten System mit Vierergruppen auf eine Gesamttabelle mit zudem mehr Spielen hatte auch Fritzy Kromp zunächst kritisch gesehen.

„Ich war auch skeptisch. Es waren erstmal viel mehr Spiele und dadurch setzen sich am Ende immer die besseren Teams durch, das ist ja auch am Ende passiert“, sagte die Trainerin der U20-Frauenmannschaft von Eintracht Frankfurt, zog aber dennoch ein positives Fazit: „Und trotzdem fand ich, dass es richtig Spaß gemacht hat. Ich glaube, es hat sich bewährt.“

Kramer: „Top-20-Klubs brauchen Schattenkader“

Moderator Jochen Breyer merkte an, dass der neue Modus auch mehr Belastung für die Mannschaften bedeute. Inter absolviert mit dem Finale das insgesamt 59. Pflichtspiel der Saison.

Nach Meinung von Kramer müssen die Vereine deswegen die Kader vergrößern. „Die Top-20-Klubs der Welt brauchen Schattenkader von elf Mann. Da kommst du nicht drum herum. Keine Mannschaft kann dieses Pensum fahren“, hob der langjährige Gladbach-Profi hervor, der Chelseas Vorgehen in der Europa Conference League als Beispiel nannte. Bei den Blues hatte dort zeitweise eine ganz andere Mannschaft als in der Liga gespielt.

Als Außenstehender dürfe man im Kontext zunehmender Belastung außerdem nicht die mentale Komponente unterschätzen. „Für die Gesundheit der Spieler ist das nicht geil. Körperlich ist das eine, der Kopf ist das andere“, erklärte der 34-Jährige und stellte klar: „Wir als Fans sehen das nicht, was das Ganze auch mental bedeutet. Das ist grenzwertig, was da passiert.“

Ballack und Khedira vom neuen Modus begeistert

Bei DAZN hatte der neue Modus ebenfalls für positive Reaktionen gesorgt. „Zusammenfassend finde ich es richtig erfrischend. Ein toller Modus. Für mein Empfinden hat es sich super rentiert. Spannende Spiele“, fasste Experte Michael Ballack zusammen.

Sami Khedira pflichtete ihm bei. „Da gehe ich voll mit“, so der ehemalige deutsche Nationalspieler, der einen kleinen Punkt zum Meckern hatte: „Einzig, dass in den Playoffs die Nationen nicht gegeneinander spielen. Aber das haben sie auch erkannt. Ansonsten ein herausragender Wettbewerb.“