Bayer Leverkusen hat Benfica Lissabon mit 1:0 (0:0) geschlagen und den immens wichtigen ersten Sieg in der Champions League eingefahren.
Joker sticht: Schick sichert ersten Bayer-Sieg
Schick sichert ersten Bayer-Sieg
Eine effiziente Werkself gewann gegen das Team um Startrainer José Mourinho glücklich und ist mit nun fünf Punkten aus vier Spielen auf Playoff-Kurs.
Das Tor des Tages erzielte Patrick Schick (65.), der erst acht Minuten zuvor eingewechselt wurde. Der Tscheche traf nach einem Patzer der Benfica-Defensive zum Sieg für die Werkself, die sich dazu bei ihrem herausragenden Torhüter Flekken bedanken durfte.
„Ganz ehrlich, ich erinnere mich nicht an die ganze Aktion. Das war ein guter Pass von Grima (Alejandro Grimaldo, Anm. d. Red.). Dann hatte ich einen Schuss und habe dann mit dem Kopf getroffen", erklärte der Torschütze nach dem Spiel bei DAZN.
„Benfica war sehr gefährlich, es war glücklich, dass wir gewonnen haben. Es war ein wichtiger Sieg, er hat uns viel geholfen“, bewertete Schick.
Rudelbildung kurz vor Ende - Rot für Betreuer
„Wir sind so happy. Es war sehr schwierig, aber wir haben alles auf den Platz gebracht. Großes Lob für die Mannschaft, die drei Punkte sind sehr wichtig“, resümierte Bayer-Trainer Kasper Hjulmand.
Kurz vor Ende der Partie wurde es dann noch einmal hitzig. Nach einem Zusammenprall zwischen Torschütze Schick und Tomas Araujo bleibt der Leverkusener zunächst liegen – das Spiel aber lief weiter. Das gefiel der Bayer-Bank überhaupt nicht, die sich daraufhin beschwerte.
Daraufhin entwickelte sich eine Rudelbildung zwischen Betreuern und Verantwortlichen beider Teams an der Seitenlinie. Als Konsequenz zeigte Schiedsrichter Simone Sozza einem Verantwortlichen der Portugiesen die Rote Karte, der des Feldes verwiesen wurde.
Vor dem extrem schweren Auswärtsspiel bei Manchester City Ende November verschaffte sich Bayer im Kampf um die K.o.-Phase wichtige Luft.
Vier Tage nach der hochverdienten 0:3-Niederlage beim FC Bayern musste Hjulmand bei der „sehr schwierigen Aufgabe“ in Lissabon auf seinen rotgesperrten Kapitän Robert Andrich verzichten. Ibrahim Maza startete bei der personell gebeutelten Werkself auf der Doppel-Sechs.
Benfica drückt früh
Und der 19-Jährige hatte von Beginn an gut zu tun, Benfica drückte Bayer in die eigene Hälfte - und verpasste die frühe Führung: Der schnelle Ex-Bundesligaprofi Dodi Lukebakio lief nach einem langen Ball aus spitzem Winkel auf Flekken zu und traf die Latte (11.).
Bayer arbeitete sich durch mehr Ballbesitz dann aber immer besser in die Partie, ohne wirklich gefährlich zu werden. Alejandro Grimaldo wechselte gegen seinen Ex-Klub von der linken Schienenposition gewohnt häufig ins offensive Mittelfeld, konnte zunächst aber kaum Akzente setzen. Dafür zeigten sich die Gastgeber vor dem Bayer-Tor: Der Ex-Mainzer Leandro Barreiro blieb mit seinem Abschluss hängen, der Nachschuss von Lukebakio landete in den Armen von Flekken (26.).
Und Benfica blieb gefährlich, der argentinische Weltmeister Nicolas Otamendi köpfte an die Latte (33.). Auf der Gegenseite tauchte plötzlich Ernest Poku nach einer schönen Pass-Stafette vor dem Tor auf, verzog jedoch kläglich (36.) - die beste Chance für den deutschen Vizemeister. Wenig später vertändelte Claudio Echeverri einen vielversprechenden Konter (39.). Auf der Gegenseite verpasste erneut Lukebakio im Duell mit Flekken das 1:0 (43.).
Bayer tat sich auch zu Beginn der zweiten Hälfte schwer, Benfica drückte auf die Führung. Der überragende Flekken rettete in höchster Not mit dem Fuß gegen Evangelos Pavlidis (47.). Bayer ging dann aus dem Nichts in Führung: Grimaldo schickte Schick stark auf die Reise, der Tscheche scheiterte zunächst an Anatolij Trubin. Den Abpraller köpfte Benficas Samuel Dahl aber wieder zu Schick, der diesmal cool blieb. Bayer verteidigte die Führung in der Folge leidenschaftlich.