Als Serge Gnabry am Dienstagnachmittag das Mediencenter an der Säbener Straße mit einem Espresso in der Hand betrat, lächelte er – und das, obwohl der Bayern-Star eher ungern Pressetermine wahrnimmt. Doch aktuell läuft es für den 30-Jährigen eben auf und neben dem Platz.
FC Bayern: Gnabrys Musiala-Problem
Gnabrys Musiala-Problem
Kritische Fragen wie in den vergangenen Jahren hat Gnabry kaum zu befürchten. Unter Trainer Vincent Kompany kommt er fast immer zum Einsatz und kann größtenteils überzeugen. In der Bundesliga gelangen ihm schon vier Tore.
Seine Ausbeute aus dem Vorjahr von sieben Treffern dürfte er in der aktuellen Spielzeit also locker übertrumpfen – sofern er auch nach der Winterpause noch regelmäßig zum Einsatz kommt.
Und genau hier liegt das Problem: Das Comeback von Jamal Musiala ist für Januar fest eingeplant, der ganze Verein fiebert der Rückkehr des Ausnahmespielers entgegen.
FC Bayern: Gnabrys Musiala-Problem
Leidtragender könnte Gnabry sein, denn auf einen gesunden Musiala wird Kompany wohl kaum verzichten. „Ich hoffe, dass er vor Weihnachten noch mit uns trainiert. Dann kann 2026 ein gutes Jahr für ihn werden“, erklärte der Trainer jüngst. Sein Kumpel wird für Gnabry zum Problem.
Und auch die sonstige teaminterne Konkurrenz zeigt aktuell keine Schwäche: Harry Kane ist in der Spitze unantastbar, Luiz Díaz begeistert regelmäßig mit seiner Technik und seinem Zug zum Tor – der Kolumbianer traf in 21 Pflichtspielen bereits zwölf Mal, davon sieben Mal in der Bundesliga.
Und dass Michael Olise irgendwann ein Leistungsloch erleben wird, glaubt derweil nicht einmal der eher vorsichtige Max Eberl. „Michael ist jemand, der immer Fußball spielen will. Auch wenn wir mal wenig trainieren können, ist er einer, der mehr macht. Er hat Lust“, sagte der Sportvorstand und verwies auf SPORT1-Nachfrage darauf, dass die Gesundheitsdaten des Franzosen weiterhin top seien.
Wohin mit Gnabry?
Hinzu kommt Lennart Karl, dessen Einsätze mittlerweile keine Ausnahmeerscheinungen mehr sind. Die Frage ist also erlaubt: Wohin mit Gnabry?
Der Nationalspieler selbst zeigt sich erstaunlich entspannt, wenn es um die kommenden Monate geht: „Konkurrenzkampf ist immer da. Wir haben immer Spieler da, die große Qualität haben. Solange ich meine Leistung bringe, gesund bleibe und motiviert bin, mache ich mir da keine Gedanken“, erklärte Gnabry am Montag auf SPORT1-Nachfrage.
Man darf davon ausgehen, dass es an der Motivation nicht fehlen dürfte – schließlich will der mittlerweile 30-Jährige einen neuen Vertrag beim Rekordmeister.
„Es gibt Gespräche – und dann schauen wir einfach mal, was in nächster Zeit dabei rauskommt. Bis jetzt ist alles gut von beiden Seiten“, sagt Gnabry.
Damit das so bleibt, muss er weiter seine Einsätze bekommen und Leistung zeigen. Dann dürfte die Gehaltskürzung, die der FC Bayern bei ihm ins Visier genommen hat, auch nicht allzu groß ausfallen.