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Nationalmannschaft: Hans Flick und sein Debüt-Protokoll

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Nationalmannschaft: Hans Flick und sein Debüt-Protokoll

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“Flo. Ey! Komm!“: Das Flick-Protokoll

Beim Debüt des neuen Bundestrainers tut sich das DFB-Team schwer, fährt aber einen Sieg ein. Wie hat Hansi Flick den Abend in St. Gallen erlebt?
Das DFB-Team müht sich bei der Premiere von Hansi Flick zu einem Sieg gegen Liechtenstein. Nach der Partie nimmt der neue Bundestrainer Stellung zur Leistung seiner Mannschaft.
pberger
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Florian Plettenberg
Florian Plettenberg
von Patrick Berger, Florian Plettenberg

Um 22.33 Uhr hatte Hansi Flick seinen ersten Sieg als Bundestrainer in der Tasche.

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Ein erhofftes Offensiv-Spektakel gab es beim 2:0-Erfolg im WM-Quali-Spiel in der Schweiz gegen Liechtenstein allerdings nicht. „Wir hätten uns alle gewünscht, dass wir mehr Tore schießen“, resümierte der 56-Jährige: „Das waren heute trotzdem unterm Strich drei wichtige Punkte.“

SPORT1 war bei der Premiere des Löw-Nachfolgers dabei. Das Debüt-Protokoll:

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20.02 Uhr: Vor dem Anpfiff ist bei Flick von Anspannung nicht viel zu spüren. Zumindest nicht nach außen. Der Nachfolger von Joachim Löw läuft nach einem TV-Interview lässig in blauer Anzug-Hose, blauer Blouson-Jacke und strahlend-weißen Sneakern am Spielfeldrand an der Haupttribüne entlang. Ein Fan ruft ihm zu: „Du packst das, Hansi! Viel Erfolg!“ Flick lächelt freundlich, klopft sich aufs Herz und winkt zurück.

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Hansi Flick baut Musiala auf

20.41 Uhr: Erstmals singt Flick als Bundestrainer die deutsche Nationalhymne.

20.50 Uhr: Das Spiel läuft seit vier Minuten. Joshua Kimmich wird von Leroy Sané in Szene gesetzt, kann den Ball aber nicht im Tor unter bringen. Flick lobt: „Gut so, Jo. Weiter!“

20.58 Uhr: Jamal Musiala, der von Beginn an auflaufen darf, spielt einen schlampigen Pass. Flick baut den Youngster auf: „Weiter, Jemme! Dranbleiben!“

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21.00 Uhr: Flick hat die erste Viertelstunde gestanden und setzt sich nun auf die Bank. Auffällig: Er sucht immer wieder Kontakt zu seinen Assistenten Marcus Sorg und Danny Röhl und tauscht sich mit ihnen aus.

21.06 Uhr: Es läuft nicht. Das Team legt eine fahrige Anfangsphase hin. Flick steht wieder. Die Hände in die Hosentasche. Er redet nicht viel, gibt dafür gezielte Anweisungen. Bei einem gegnerischen Abstoß ruft er: „Achtung, Männer! Positionieren!“ Oder bei einem missglückten Angriff über links zu Robin Gosens: „Robin, mehr Druck!“

Erster Flick-Jubel: Eher verhalten

21.21 Uhr: Flick ist unzufrieden und schickt schon nach 35 Minuten Marco Reus, Leon Goretzka und Serge Gnabry zum Warmmachen.

21.25 Uhr: In der 41. Minute fällt der erste Treffer unter Flick. Timo Werner tunnelt den Liechtensteiner Keeper - 1:0! Flick, der zuvor gesessen hat; springt auf, hebt den rechten Arm kurz hoch und klatscht Beifall! Ein eher verhaltener Jubel.

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21.30 Uhr: Halbzeit! Flick läuft sofort in die Kabine. Dort hat er nach SPORT1-Informationen kurzfristig einen Beamer anbringen lassen, um bestimmte Spielszenen, die von den DFB-Analysten zusammengeschnitten wurden, an der Kabinen-Wand zu zeigen.

Keine One-Man-Show von Flick

21.52 Uhr: Das Spiel läuft seit sieben Minuten wieder. Teamplayer Flick denkt über Wechsel nach und fragt in Richtung seines Co-Trainers Röhl: „Wechseln wir, oder noch zu früh?“ Nach dieser kurzen Beratung wartet Flick noch einen Moment.

21.55 Uhr: Drei Minuten später ruft er rechts in Richtung Tribüne, wo die Einwechselspieler um Serge Gnabry sitzen: „Serge! Serge! Komm!“

21.59 Uhr: Flick tauscht erstmals als Bundestrainer. Es gibt einen Dreierwechsel. Neben Gnabry (für Kai Havertz) kommen auch Jonas Hofmann (für Ridle Baku) und Marco Reus (für Musiala). Flick klatscht explizit mit Reus ab, der nach fast zwei Jahren seine Rückkehr im DFB-Trikot feiert. „Marco!“, sagt Flick mit fester Stimme und zwinkert mit den Augen! „Auf geht‘s!“

22.17 Uhr: Sané trifft zum 2:0 und Flick darf seinen zweiten Treffer als Bundestrainer bejubeln. Wieder fällt der Jubel verhalten aus. Er klatscht sich mit Sorg und Röhl ab und geht mit seinem Trainer-Team direkt weitere Wechselmöglichkeiten durch.

22.19 Uhr: „Flo. Ey! Komm!“, ruft Flick in der 80. Minute zu Florian Wirtz und winkt den Leverkusener her. Zwei Minuten später wird der 18-Jährige für Kapitän Kimmich gebracht. Reus kriegt die Binde. Flick legt seinen linken Arm an der Seitenlinie um Wirtz, tätschelt ihn am Nacken und gibt ihm vor seiner DFB-Premiere noch kurz was mit auf den Weg.

„Hansi, wink ein Mal“

22.26 Uhr: In der 87. Minute muss Robin Gosens verletzt runter. Sofort geht Flick zu ihm und fragt nach: „Alles ok?“ Gosens deutet an, dass er mit dem linken Fuß umgeknickt ist.

22.33 Uhr: Abpfiff! Das Debüt ist gegen den Weltranglisten-189. ist, zumindest was die drei Punkte angeht, geglückt! Flick klatscht mit seinem Trainer-Team ab, dann mit dem 4. Offiziellen und dem gegnerischen Coach. Er ruft die Mannschaft sofort in die Kabine. Dort gibt es wohl eine kurze Ansprache.

Um 22.37 Uhr kommen die Spieler anschließend wieder raus und laufen vor den knapp 7900 Fans in St. Gallen eine Ehrenrunde.

Hansi Flick nach seinem ersten Länderspiel als Cheftrainer vor dem ARD-Mikro
Hansi Flick nach seinem ersten Länderspiel als Cheftrainer vor dem ARD-Mikro

23.08 Uhr: Flick hat einen Interview-Marathon hinter sich und kriegt anschließend viel Applaus. „Hansi, wink ein Mal“, rufen ein paar vereinzelte Fans und Flick winkt zurück.

23.13 Uhr: Flick spricht auf der Pressekonferenz zu den Reportern und sagt: „Gegen so einen Gegner muss man höher gewinnen. Es hat noch nicht alles gepasst. Man merkt, dass der Mannschaft das Vertrauen fehlt, Tore zu schießen. An dieser Überzeugung werden wir arbeiten.“

23.36: Flick sitzt vorne im Teambus und verlässt mit der Mannschaft das Stadion. Feierabend!