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DFB-Team: Wird Havertz endlich Mister Unverzichtbar?

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DFB-Team: Wird Havertz endlich Mister Unverzichtbar?

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Havertz endlich Mister Unverzichtbar?

Gelingt Kai Havertz im Jahr vor der Europameisterschaft im eigenen Land der ersehnte endgültige Durchbruch im DFB-Team? Sportdirektor Rudi Völler singt ein Loblied auf den Angreifer des FC Chelsea.
Kai Havertz feiert am 11. Juni seinen 24. Geburtstag. Das DFB-Team lässt ihn deswegen hochleben, die obligatorischen Nackenklatscher gibt es auch.
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von Christopher Michel, Patrick Berger

Kai Havertz hat am Sonntag seinen 24. Geburtstag im Kreis der Nationalmannschaft gefeiert. Die Teamkollegen klatschten vor dem Training auf dem DFB-Campus in Frankfurt Applaus und sangen „Happy Birthday“.

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Der Stürmer blickt trotz seines noch jungen Alters bereits auf eine lange Profi-Karriere mit 289 Pflicht- und 34 Länderspielen zurück. Am 15. Oktober 2016 gab er noch im Trikot von Bayer Leverkusen mit erst 17 Jahren sein Debüt in der Bundesliga.

Nach 150 Partien für die Werkself zog das damalige Mega-Talent 2020 für 80 Millionen Euro weiter zum FC Chelsea. Dort hatte er im Sommer 2021 gegen Manchester City seinen größten Moment, unter der Regie des damaligen Trainers Thomas Tuchel schoss er die Blues zum zweiten Champions-League-Titel der Vereinshistorie.

Völler will bei einer Tasse Kaffee „ein bisschen mit Havertz reden“

Einer, der seinen Weg stets verfolgt hat, ist der heutige DFB-Sportdirektor Rudi Völler. Auf SPORT1-Nachfrage verriet der frühere Manager von Leverkusen: „Ich habe bei Chelsea stets mit Kai den Kontakt gehalten. In den nächsten Tagen werde ich bei einer Tasse Kaffee die Gelegenheit nutzen und ein bisschen mit ihm reden.“

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Die zwei großen Themen dürften klar gesteckt sein. Zunächst einmal ist da die Frage nach der Zukunft. Zieht Havertz nach drei Jahren bei den Blues weiter zu Real Madrid?

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Eine erste Kontaktaufnahme hat es nach SPORT1-Informationen zwar bereits gegeben. Doch die geforderte Ablöse in Höhe von 60 Millionen Euro ist den Königlichen noch zu hoch. „Wie sein weiterer Weg sein wird, das wird sich erst noch zeigen“, sagte Völler.

Havertz für das DFB-Team ein „extrem wichtiger Spieler“

Das aus Sportdirektoren-Sicht wichtigere Thema ist die Rolle im DFB-Team. Havertz erlebte, wie alle Teamkollegen, eine enttäuschende Winter-WM in Katar. Im ersten Vorrundenspiel gegen Japan (1:2) wirkte er – ziemlich blass bleibend – 79 Minuten mit, konnte die schwerwiegende Niederlage nicht verhindern.

Beim 1:1 gegen Spanien saß er komplett auf der Bank. Die letzte Partie gegen Costa Rica (4:2) drehte Havertz per Doppelpack als Joker zwar noch, das Ausscheiden ließ sich allerdings nicht mehr verhindern.

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Obwohl so viel Potenzial in ihm schlummert, war das Vertrauen von Bundestrainer Hansi Flick bei dem großen Turnier nur begrenzt vorhanden.

Völler stellte nun allerdings klar: „Kai ist für uns in der Nationalmannschaft ein extrem wichtiger Spieler, das hat man auch beim Länderspiel in Mainz gegen Peru gemerkt. Er hat den nächsten Schritt getan. Kai ist nicht mehr ganz jung, ein gestandener Nationalspieler, der bei wichtigen Länderspielen nicht mehr ausfallen darf.“

Ins gleiche Horn stößt auch DFB-Sturmkollege Niclas Füllkrug, der am Montag im 1000. Länderspiel gegen die Ukraine an der Seite von Havertz auflaufen wird. „Kai ist ein Weltklassespieler“, lobte Füllkrug auf SPORT1-Nachfrage. „Er bewegt sich anders, hat ein unglaubliches Auge und sieht die Räume.“

Gelingt der Sprung zum „Mister Unverzichtbar“?

Vor allem das Thema Variabilität sollte Havertz zu einem „Mister Unverzichtbar“ beim DFB-Team reifen lassen.

„Was ihn enorm wertvoll macht, er kann vier Positionen auf Weltklasse-Niveau bekleiden“, findet Völler. „Kai ist nicht nur ein überragender Zehner, er kann über die Außen kommen, auf der Acht spielen. Aus Mangel an großen Mittelstürmern ist er weltweit ein gefragter Neuner.“

Der Schritt zum Führungsspieler soll ihm auf seine Art und Weise gelingen. Havertz ist kein Lautsprecher, er will mit seinem fußballerischen Können lenken und leiten.

Der gebürtige Aachener sagte im März: „Ich bin nicht derjenige, der in der Kabine große Ansprachen schwingt oder auf dem Platz rumschreit. Aber es gibt auch andere Wege, um Verantwortung zu übernehmen. Etwa den Ball zu fordern. Oder einen Elfmeter zu schießen in einer schwierigen Situation.“

Die Rolle annehmen, noch mehr auf die Mitspieler und das Geschehen auf dem Feld einwirken, endlich Führungsspieler werden? „Das traue ich mir zu!“

Erster EM-Titel seit 1996? Es liegt auch an Havertz

Völler traut ihm das ebenfalls zu. Beim heimischen Turnier soll Havertz die Offensive anführen und bestenfalls zum ersten EM-Titel seit 1996 führen. Nur einmal - 2008 - erreichte das deutsche Nationalteam seit dem Triumph von England das Endspiel.

Es liegt auch am genialen Hoffnungsträger Havertz, dieser Durststrecke ein Ende zu bereiten.