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DFB: Bayern-Ikone zählt Bundestrainer Flick an und überrascht mit Nachfolge-Kandidat

Bayern-Ikone zählt Flick an

Die Spiele gegen Japan und Frankreich müssen einen Aufwärtstrend zeigen, sonst muss Hansi Flick gehen, findet Thomas Helmer. Auch einen Nachfolger empfiehlt der Ex-Bayern-Profi.
Auf der Pressekonferenz vor den Länderspielen des DFB-Teams gegen Japan und Frankreich spricht Julian Brandt über Bundestrainer Hansi Flick.
Die Spiele gegen Japan und Frankreich müssen einen Aufwärtstrend zeigen, sonst muss Hansi Flick gehen, findet Thomas Helmer. Auch einen Nachfolger empfiehlt der Ex-Bayern-Profi.

Thomas Helmer ist wenig optimistisch angesichts der Nominierung von Bundestrainer Hansi Flick und des Eindrucks, den die Fußball-Nationalmannschaft neun Monate vor der Heim-EM hinterlässt.

„Ich sehe noch kein klares Konzept. Das fängt ja schon wieder an mit der Nominierung an“, erklärte der frühere Bayern-Star im Podcast Sportstunde mit Blick auf den von Flick gewählten Kader. Den Ärger des nicht-nominierten Leon Goretzka, der auf Helmer beim Saisonstart einen „sehr guten“ Eindruck hinterlassen habe, könne „er vollkommen nachvollziehen. Das wäre ich an seiner Stelle auch, weil das verstehe ich auch überhaupt nicht.“

DFB-Krise: „Außendarstellung ist eine Katastrophe“

Generell hinterlasse der DFB kein gutes Bild in Helmers Wahrnehmung: „Diese Außendarstellung ist ja schon seit einiger Zeit eine Katastrophe. Das wird einfach nicht besser. Sie haben verzweifelt versucht, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen, die aber entweder zum falschen Zeitpunkt sind oder auch die Maßnahmen an sich einfach nicht gut sind und uns überhaupt nicht weiterbringen.“

Welche Maßnahmen er genau meinte, teilte Helmer nicht mit. Der 58-Jährige sieht momentan „keine Mannschaft“ auf dem Platz, dazu sei das Team zu abgelenkt von außersportlichen Diskussionen. „Lass doch einfach den ganzen Sch*** drumherum erstmal weg, das interessiert doch jetzt gar keinen. Es ist doch wichtig, dass die Mannschaft funktioniert oder dass wirklich die sportliche Komponente an erster Stelle steht. Ich fange jetzt nicht wieder mit der Binde (Regebogenkapitänsbinde bei WM in Katar, Anm.d.Red.) an.“

Mit Blick auf die nun anstehenden beiden Länderspiele gegen Japan (Samstag, 20:45 Uhr - im SPORT1-Liveticker) und Frankreich (Dienstag, 20.45 Uhr - im SPORT1-Liveticker) geht Helmer offen an: „Was dürfen wir denn jetzt eigentlich erwarten? Ich glaube, das wissen wir alle nicht so genau, wenn wir ehrlich sind.“

Helmer will aus DFB-Kreisen erfahren haben, dass wenigstens auf ein Unentschieden aus beiden Partien gehofft werde. „Wenn das schon bei den Verantwortlichen im Umfeld so gemacht wird, dann überträgt sich das irgendwann auf die Mannschaft. Und das kann ja nicht sein.“

Helmer: Dann muss Flick gehen

Zwei Niederlagen für Deutschland gegen Japan und Frankreich hätten aus Helmers Sicht Folgen. „Wenn das in die Hose geht, dann ist sicherlich auch der Bundestrainer Hansi Flick für mich nicht nur auf der Kippe, dann muss man wahrscheinlich nochmal auf dieser Position wechseln.“ Als Kandidaten bringt Helmer einen ehemaligen Teamkollegen als Nachfolger ins Spiel.

„Ich weiß, dass Stefan Kuntz das ja damals schon ganz gerne gemacht hätte“, erklärte Helmer. Kuntz galt auch als ein Kandidat für die Nachfolge von Joachim Löw nach der Euro 2020 und ist der derzeit Nationaltrainer der Türkei. „Stefan kenne ich natürlich gut, wir haben zusammen gespielt. Stefan könnte ich mir schon vorstellen.“