Andreas Rettig überlegte. Lange. Dann versuchte er abzulenken. Und dann antwortete der DFB-Geschäftsführer doch noch. Wenn Jürgen Klopp sein Interesse am Job des Bundestrainers äußern würde, was würde der DFB dann tun, lautete die Frage an Rettig im ZDF-Sportstudio - und der Funktionär, der gern von sich behauptet, nicht für den „diplomatischen Dienst“ zu taugen, erklärte mit äußerster Vorsicht: „Dann müssen wir überlegen, wie wir damit umgehen.“
Klopp Bundestrainer? Das sagt DFB-Boss
Rettigs Aussage war inhaltlich unangreifbar - und doch verriet sein Blick, dass der Teammanager des FC Liverpool ihm alles andere als unrecht wäre in der Rolle des Bundestrainers.
Rettig: „Haben strukturelles Defizit“
tDer DFB braucht Erfolge, das räumte auch Rettig ein, der im Herbst beim Verband installiert worden war: „Wir haben schwierige wirtschaftliche Zeiten, ein strukturelles Defizit. Das bekommt keinem. Der Hauptfinancier ist die A-Nationalmannschaft durch Erfolg. Den hatten wir in den letzten Jahren nicht.“
Bis einschließlich der Heim-EM (14. Juni bis 14. Juli) ist Julian Nagelsmann für die Nationalmannschaft zuständig, danach endet der Vertrag des früheren Bayern-Trainers - ebenso wie der von Klopp in Liverpool. Der 56-Jährige allerdings will nach fast neun Jahren an der Anfield Road und großen Erfolgen mindestens einmal ein Sabbatjahr einlegen.