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Pascal Groß über Kroos-Comeback & Zukunft - "Denkbar, nach Deutschland zurückzukehren“

So denkt DFB-Kollege über Kroos

Pascal Groß könnte bei der Heim-EM zum entscheidenden Faktor für DFB-Team-Rückkehrer Toni Kroos werden. Der England-Legionär zeigt sich dabei schwärmerisch und selbstlos.
Toni Kroos kehrt in die Nationalmannschaft zurück. Im STAHLWERK Doppelpass diskutieren die Experten, ob die Rückkehr positiv zu bewerten ist.
Pascal Groß könnte bei der Heim-EM zum entscheidenden Faktor für DFB-Team-Rückkehrer Toni Kroos werden. Der England-Legionär zeigt sich dabei schwärmerisch und selbstlos.

Pascal Groß könnte bei der Heim-EM neben Toni Kroos im zentralen Mittelfeld spielen - dabei wäre er auch mit weit, weit weniger zufrieden.

„Ich bin wirklich jeden Tag dankbar dafür, dass ich Fußball spielen kann. Auch wenn ich nicht Profi geworden wäre, würde ich jetzt kicken, eben in der Kreisliga“, sagte der 32-Jährige im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Eine EM-Nominierung aber wäre für ihn das „Nonplusultra“ - und er darf sich durchaus Hoffnungen machen.

Vor wenigen Monaten war Groß noch ein Nobody, er spielte bei Brighton and Hove Albion zwar in der Premier League, lief aber meist weit unter dem Radar. Inzwischen jedoch sagt Bundestrainer Julian Nagelsmann: „Wir werden mehr Spieler im Kader haben wie ihn, die sich auch mal für andere reinwerfen, und denen es weniger darum geht, mit einem tollen Pass zu glänzen.“

Groß schwärmt: „Hat Ball jederzeit unter Kontrolle“

Groß könnte also - im wahrsten Sinne des Wortes - eine passende Ergänzung zum 2014er-Weltmeister Kroos sein, den er für die Präzision und Gelassenheit seines Spiels bewundert.

„Er hat den Ball jederzeit unter Kontrolle, seine Annahme ist fehlerfrei, und das über zehn Jahre auf höchstem Niveau bei Real Madrid. Seine Pässe haben stets einen Sinn“, schwärmt Groß, der seit 2017 in Brighton unter Vertrag steht. An der Küste des Ärmelkanals reifte er auch zum Nationalspieler.

„Die Nominierung war für mich das Schönste und Größte, was mir als Fußballer je widerfahren ist“, sagt Groß - im Oktober wurde er gleich einer der Gewinner der USA-Reise. Nagelsmann schien sehr angetan von ihm zu sein. Gegen die Türkei und Österreich wurde Groß nominiert, ohne zum Einsatz zu kommen.

Das Überangebot im deutschen Mittelfeld ist enorm. Allerdings ist Kapitän Ilkay Gündogan eine Position weiter vorne eingeplant, Joshua Kimmich soll künftig hinten rechts spielen, Leon Goretzka wackelt. Für die EM (ab 14. Juni) wird Leverkusens Mittelfeldmotor Robert Andrich als Option zu Pascal Groß gehandelt.

Brighton-Profi ist Position egal

Sollte Groß nominiert werden, will er sich voll in den Dienst der Mannschaft stellen - wo genau Nagelsmann ihn einsetzt, ist ihm egal.

„Es ist okay für mich, meistens ist es dem Spielverlauf und dem Ergebnis geschuldet. Ich glaube, dass ich sein System sehr gut verstehe und vielseitig bin. Ich sehe die Umstellungen als Vertrauensbeweis des Trainers an, dass ich in mehreren Bereichen verlässlich sein kann“, so der Mannheimer. Groß fügte an. „Ich werde auf der Position spielen, wo ich gebraucht werde.“

Angesprochen auf seine Zukunft erklärte der Mannheimer: „Ich habe nicht im Kopf, meine Karriere zwingend in Brighton beenden zu müssen. Allerdings hängt für mich mittlerweile - wegen meiner Familie - mehr an einem Transfer als früher. Grundsätzlich ist es für mich denkbar, wieder nach Deutschland zurückzukehren.“

Er „verfolge die Bundesliga und empfinde sie als interessante Liga mit tollen Klubs - auch wenn die Premier League insgesamt über die besseren Einzelspieler verfügt. Es müsste jedoch ein Projekt sein, das mich sehr reizt.“

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)