Nach dem überraschenden Ausrüster-Wechsel prasselte jede Menge Kritik auf den Deutschen Fußball-Bund ein. Auch die neue Kooperation des DFB mit der Social-Media-Plattform TikTok stößt nicht überall auf positive Resonanz.
„Klare Fehlentscheidung“: DFB-Partnerschaft mit TikTok sorgt für Kritik
Noch ein DFB-Deal sorgt für Kritik
Den Deal mit der chinesischen Social-Media-Plattform hatte der Verband ebenfalls am Donnerstag verkündet, zeitlich (11 Uhr) sogar noch vor dem Ausrüster-Wechsel von Adidas zu Nike (nach 16 Uhr). Für Wirbel sorgen beide Maßnahmen.
So zeigt sich Reinhard Brandl (CSU), der Digitalexperte der Unionsfraktion, im Gespräch dem Tagesspiegel besorgt über TikTok: „Das Bundesamt für Verfassungsschutz sieht erhebliche Sicherheitsrisiken bei der Nutzung von TikTok und gleichzeitig wirbt die Fußballnationalmannschaft für die App.“
Die Partnerschaft mit der chinesischen Plattform kann Brandl nicht nachvollziehen, es handle sich um eine „klare Fehlentscheidung“.
DFB-Kooperation: „Große Verantwortung und auch Vorbildfunktion“
Der Sicherheitsexperte und Vize-Fraktionschef der Grünen, Konstantin von Notz, äußerte ebenfalls Bedenken. „Dem DFB kommt hier zweifellos eine große Verantwortung und auch Vorbildfunktion zu“, appellierte er an den Verband. Es sei jedoch „legitim“, dass sich der DFB auf TikTok engagieren wolle.
Weniger kritisch äußerte sich der Digitalexperte der SPD-Bundestagsfraktion, Jens Zimmermann, zum DFB-Deal. Dem Tagesspiegel sagte er: „Der DFB steht vor der Herausforderung, dort zu kommunizieren, wo man vor allem auch die jüngeren Fußballfans erreicht. Trotz der Diskussionen in den USA sind Profisportligen wie die NFL omnipräsent auf der Plattform.“
Der DFB hat derzeit rund eine halbe Million Follower auf TikTok. Die Partnerschaft beginnt offiziell mit dem Länderspiel gegen Frankreich am Samstag (ab 21 Uhr im SPORT1-Liveticker). Fans sollen auf der Plattform exklusive Einblicke erhalten, auch rund um die anstehende Heim-EM im Sommer.