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DFB-Team: Ein Tag, der Deutschlands Fußball-Schicksal veränderte

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DFB-Team: Ein Tag, der Deutschlands Fußball-Schicksal veränderte

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Als zwei Lausbuben eine Ära begründen

Heute vor genau 20 Jahren feiern zwei 19-Jährige ihr Debüt für die deutsche Nationalmannschaft: Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski. Es ist der Beginn einer erfolgreichen Ära, die zehn Jahre später mit dem WM-Titel gekrönt wird.
Bastian Schweinsteiger wurde in die „Hall of Fame“ des deutschen Fußballs aufgenommen. Der Weltmeister von 2014 freut sich darüber.
Maximilian Lotz
Maximilian Lotz
Heute vor genau 20 Jahren feiern zwei 19-Jährige ihr Debüt für die deutsche Nationalmannschaft: Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski. Es ist der Beginn einer erfolgreichen Ära, die zehn Jahre später mit dem WM-Titel gekrönt wird.

Das Trikot ist viel zu weit geschnitten. Immer wieder nestelt Bastian Schweinsteiger an seinem weißen Shirt mit dem Adler auf der Brust herum, stopft es sich erst in die Hose, zieht es dann aber wieder heraus.

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Teamchef Rudi Völler gab ihm noch ein paar letzte Anweisungen mit auf den Weg, auch Assistent Michael Skibbe wünschte dem jungen Debütanten, der da neben Thomas Brdaric an der Seitenlinie stand, mit einem Handschlag und einem Klaps auf die Schulter noch viel Glück.

Dann betrat der 19-Jährige mit den blonden Strähnchen im Haar am 6. Juni 2006 den Rasen des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern. Schweinsteiger ersetzte Andreas Hinkel und sollte nach dürftigen ersten 45 Minuten, in denen das DFB-Team durch einen Doppelpack von Sandor Torghelle 0:2 in Rückstand geraten war, für frischen Wind sorgen.

Podolski schreibt bei DFB-Debüt Geschichte

Und in der 70. Minute machte sich noch ein zweiter Jungspund voller Tatendrang auf zu seinem ersten Länderspieleinsatz: Lukas Podolski sprintete zur Trainerbank und entledigte sich dabei seiner Trainingsjacke. Gut drei Minuten musste Podolski auf seine Einwechslung warten, zwei Tage nach seinem 19. Geburtstag war das DFB-Debüt ein nachträgliches Geschenk.

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Als damals drittjüngster Debütant der DFB-Historie kam Podolski für Fredi Bobic ins Spiel.

Zwar konnten letztlich weder Schweinsteiger noch Podolski die 0:2-Blamage gegen die von Lothar Matthäus trainierten Ungarn abwenden, doch die beiden sollten prägende Gesichter einer neuen Generation in der Nationalmannschaft werden.

Sommermärchen mit „Poldi“ und „Schweini“

Nur zwei Jahre später. Sommer 2006 - ein Sommer, der zum Fußballmärchen wird. Das Sommermärchen. Und Podolski und Schweinsteiger werden als „Poldi“ und „Schweini“ zu Hauptdarstellern.

Fragwürdige Frisuren. Lausbubencharme. Gepaart mit Erfolg. „Deutschland 2006 war mein schönstes Erlebnis, auch wenn wir 2014 den Titel gewonnen haben“, sagte Podolski später einmal. „Damals waren Bastian Schweinsteiger und ich die jungen Wilden im Team.“ Vor allem Podolski wird zum Liebling der Fans.

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Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski debütierten am 6. Juni 2004 für die Nationalmannschaft
Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski debütierten am 6. Juni 2004 für die Nationalmannschaft

„Bei der wunderbaren WM 2006 bin ich zu Lukas Podolski ins Zimmer gekommen, er lag da wie ein toter Hund, das Handy war ihm aus der Hand gefallen. Das war lustig. Es war immer eine schöne Zeit“, erinnerte sich auch Schweinsteiger gerne daran zurück.

Mit blutendem Cut zum WM-Titel

Die goldene Ära von „Poldi“ und „Schweini“ erfährt mit dem WM-Triumph 2014 in Brasilien ihre Krönung. Das Lausbuben-Image haben die beiden da schon längst hinter sich gelassen. Stattdessen wird Schweinsteiger zum leidenschaftlichen Fighter.

Bastian Schweinsteiger zieht sich im WM-Finale 2014 einen Cut unter dem Auge zu
Bastian Schweinsteiger zieht sich im WM-Finale 2014 einen Cut unter dem Auge zu

Geplagt von Knieproblemen kämpft sich der Mittelfeldstar durch das Turnier. Im Finale gegen Argentinien geht er als Kämpfer voran. Sein blutender Cut unter dem Auge wird zum Sinnbild für seinen aufopferungsvollen Einsatz.

Podolski ist beim Triumph in Brasilien eigentlich mehr Gute-Laune-Onkel als tragende Säule. Er spielt acht Minuten gegen Portugal und 45 gegen die USA. Doch er ist mittendrin: Als Motivator - und beim Feiern. Die Bilder mit seinem Sohn auf dem Rasen des Maracana gehören ebenso zur emotionalen und unvergesslichen Nacht von Rio.