Der Verzicht von Bundestrainer Julian Nagelsmann auf Jonathan Burkardt wird öffentlich hinterfragt. Weil der Stürmer des FSV Mainz im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft für das Final Four der Nations League fehlt, meldete sich unter anderem dessen Boss zu Wort.
Kritik an Nagelsmann: Warum fehlt der erfolgreichste Stürmer? "Verwundert!"
Leise Kritik an Nagelsmann
„Ich bin schon verwundert, insbesondere nach der Verletzung von Tim Kleindienst, dass der erfolgreichste deutsche Stürmer der Bundesliga-Saison nicht nominiert ist. Schade“, urteilte der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel im Gespräch mit dem kicker.
Mit Burkardt ließ Nagelsmann den erfolgreichsten deutschen Torschützen der Saison (18 Tore in 29 Ligaspielen) zu Hause. Er entschied sich stattdessen für Niclas Füllkrug, Deniz Undav und Nick Woltemade.
Matthäus: „Wenn man nach Leistung geht ...“
Das ist auch für TV-Experte Lothar Matthäus verwunderlich. „Für Burkardt tut es mir leid. Die Nichtberücksichtigung ist für mich überraschend und ein Rückschlag für ihn“, sagte dieser bei Sky.
Gerade über Füllkrugs Nominierung habe er sich „gewundert. Nichts gegen Füllkrug, er war Leistungsträger in Dortmund und hat auch in der Nationalmannschaft wichtige Tore gemacht. Deswegen sieht man vielleicht, wie wichtig er in Nagelsmanns Planungen ist. Allein wenn man nach Leistung geht, hat Burkardt mit Mainz erfolgreicher gespielt als Füllkrug mit West Ham United.“
Es handele sich aber um unterschiedliche Spielertypen. Weil Füllkrug eher das Profil der „echten Neun“ erfülle, habe dies vielleicht den Ausschlag gegeben. Zudem könne der West-Ham-Angreifer eine starke Quote im Nationaltrikot vorweisen: „Und Burkardt ist der Leidtragende“.
Brisanter Randaspekt in der Personalie: Wie die Bild-Zeitung berichtet, gab es vor der Kaderbekanntgabe keinen Austausch zwischen Burkardt und dem DFB.
SPORT1-Experte Stefan Effenberg sieht derweil in der Wahl von Füllkrug, Undav und Woltemade eine richtige Entscheidung. „Es ist deutlich, dass das Leistungsprinzip weiter zählt und an erster Stelle steht. Und genau so muss das auch sein“, befand der Ex-Nationalspieler bei t-online.de.