Sandro Wagner hat die strittige Handszene bei der EM 2024 im eigenen Land aus seiner Perspektive nachvollzogen - und ein vernichtendes Urteil über das Schiedsrichtergespann gefällt.
"Ding kaputtgemacht": Sandro Wagner erklärt Handszene bei EM 2024
Wagner: „Unfassbar widersprüchlich“
„Ich hatte mit Rudi Völler (Teamchef beim DFB; Anm. d. Red.) über die Szene gesprochen und die Schiedsrichter hatten ihm gegenüber eine andere Begründung für die Szene genannt als mir. Mir wurde das auf dem Weg in die Kabine ganz anders erklärt und daher bin ich dann noch mal in die Schirikabine“, schilderte Wagner die Ereignisse nachträglich im Bild-Podcast „Phrasenmäher“.
Handszene bei EM: „Ganz klar verpfiffen“
Er habe wissen wollen, „was jetzt ihre Version ist, und die Version war leider auch in dieser Schiedsrichterkabine so unfassbar widersprüchlich und einfach falsch, was mir einfach gezeigt hat von Sekunde eins: Die haben sich ganz klar verpfiffen, ganz klar falsch kommuniziert untereinander und das hat mich ein Stück weit verärgert, traurig gemacht, wütend gemacht. Aber ich habe da nicht rumgehauen.“
Stattdessen habe er sich an die Schiedsrichter gewandt: „‚Was können wir jetzt ändern, ihr habt das Ding kaputtgemacht nachweislich. Redet ihr miteinander?‘ Dann habe ich versucht, das zu verbinden. Die wollten das Gespräch einfach nicht und dann wurde ich vom Offiziellen auch rausgebeten."
Beim Stand von 1:1 in der Verlängerung hatte Spaniens Marc Cucurella den Ball nach einem Schussversuch von Jamal Musiala im Strafraum an die Hand bekommen - wohl unabsichtlich, dennoch verhinderte er damit den sicheren Weg zum Tor.
„Ich war einfach nur traurig“
Schiedsrichter Anthony Taylor verweigerte den Strafstoß, ließ das Spiel weiterlaufen. Auch Videoschiedsrichter Michael Oliver schaltete sich nicht ein. Wenig später kassierte Deutschland den entscheidenden Gegentreffer zum 1:2-Endstand.
„Ich war einfach nur traurig, wie man so einen Fehler in so einem Spiel machen kann. Aber traurig nicht für mich, sondern für alle anderen Leute. Ich habe diese weinenden Gesichter in Stuttgart gesehen und das ärgert mich bis heute“, sagte Wagner abschließend.
Der 37-Jährige hatte von September 2023 bis Juni 2025 als Co-Trainer unter Bundestrainer Julian Nagelsmann gearbeitet.
Seit Juli ist er Chefcoach beim FC Augsburg.