Die latente Terrorgefahr für die EM-Endrunde in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) stellt für die UEFA aufgrund mangelnder Ausfallversicherungen auch ein erhebliches finanzielles Risiko dar.
UEFA bleibt auf Logenplätzen sitzen
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Das bestätigte UEFA-Organisationschef Martin Kallen (Schweiz) im Wirtschaftsmagazin Capital.
"Bei früheren EM-Turnieren hat die UEFA keine Versicherungen für Terrorfälle abgeschlossen. Und nach den Attentaten von Paris im vergangenen November sind die Prämien unbezahlbar gewesen", zitierte das Magazin den Funktionär.
Zur Höhe der drohenden Verluste durch Verlegungen oder Ausfälle von Spielen oder gar den Abbruch des EM-Turniers wegen neuer Anschläge oder anderer Sicherheitsgründe machte Kallen keine Angaben.
UEFA bleibt auf Logenplätzen sitzen
Ohnehin hat die Terrorbedrohung das EM-Geschäft der UEFA schon erheblich beeinträchtigt. "Die geopolitische Situation" nannte Kallen als einen Hauptgrund neben Compliance- und Steuervorschriften für das unter den Erwartungen gebliebene Interesse an teuren Business-Logen in den ansonsten allerdings ausverkauften EM-Stadien. Seinen Angaben zufolge hat die UEFA das angestrebte Umsatzziel von 200 Millionen Euro für diesen Einnahme-Sektor, in dem für die 51 EM-Spiele 100.000 Hospitality-Tickets zum Preis zwischen 950 und 8900 Euro angeboten worden sind, auch schon nach unten korrigiert.
Die Kalkulationsberichtigung soll sich allerdings nicht auf den angestrebten Rekord eines EM-Umsatzes von 1,9 Milliarden Euro auswirken.
Kallen bestätigte die Hoffnungen auf eine Steigerung bei der ersten Endrunde mit 24 Mannschaften gegenüber dem vorherigen EM-Turnier vor vier Jahren in Polen und der Ukraine mit nur 16 Teams um fast 50 Prozent.
Aus den Verkäufen der Medienrechte für eine Milliarde Euro, der Tickets für 500 Millionen Euro und von Sponsoring- und Lizenzrechten für 400 Millionen Euro sollen insgesamt 600 Millionen Euro wieder an die 54 UEFA-Mitgliedsverbände ausgeschüttet werden. Als Nettogewinn peilt die UEFA 150 Millionen Euro an.