Sechs Russen sind im Zusammenhang mit den Krawallen am vergangenen Samstag beim EM-Spiel zwischen England und Russland (1:1) festgenommen worden. Dies gaben die Behörden in Marseille am Mittwochabend bekannt.
Festnahmen: Botschafter einbestellt
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Am Dienstag waren bei einer Kontrolle in Südfrankreich zunächst 43 russische Staatsbürger in Gewahrsam genommen worden. Elf wurden am Mittwochvormittag wieder auf freien Fuß gesetzt.
Im Vorfeld des Risikospiels zwischen Russland und der Slowakei (1:2) am Mittwoch wurden zehn Personen in Lille festgenommen. Vier von ihnen blieben auch in der Nacht auf Donnerstag in Polizeigewahrsam; eine Russin und ein Ukrainer wegen unerlaubten Waffenbesitzes, zwei weitere Russen wegen Gewalttätigkeiten.
Nach Behördenangaben soll das Quartett zeitnah ausgewiesen werden.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow verurteilte derweil das Fehlverhalten russischer Fans. "Es ist inakzeptabel, wie sich einige unserer Bürger benommen haben, die mit Feuerwerkskörpern gekommen sind", sagte er in Moskau.
Gleichzeitig kritisierte er die Festnahmen als Verstoß gegen internationale Regeln. Das Außenministerium bestellte zudem den französischen Botschafter ein. Im Gespräch mit Jean-Maurice Ripert sei das "Schüren von anti-russischer Stimmung" angemahnt worden, das die "Atmosphäre der russisch-französischen Beziehungen deutlich belasten" könne.