Nationalspieler Emre Can hat Mitgefühl mit Aleksandar Pavlovic gezeigt - auch wenn er erst durch die Erkrankung des Münchners für die Heim-EM nachnominiert wurde. „Er hätte es verdient gehabt, es tut mir extrem leid. Ich wünsche ihm gute Besserung“, sagte Can am Sonntag im EM-Quartier in Herzogenaurach.
Kritik? „Lese ja auch Instagram“

Der Kapitän von Borussia Dortmund stieß erst zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel zur DFB-Auswahl, traf beim furiosen 5:1 gegen Schottland nach seiner Einwechslung aber zum Endstand. "Ich hätte nicht erwartet, dass ich eingewechselt werde. Das ist eine krasse Story", sagte der 30-Jährige.
Denn Can führte eine ständige On-Off-Beziehung seit seiner erstmaligen Berücksichtigung im A-Team 2015: „Die Karriere in der Nationalmannschaft hat 2008 angefangen. Dann habe ich jede U-Nationalmannschaft durchlaufen und bin seit 2015 hier bei der A-Mannschaft dabei. Ja, es war eine On-Off-Beziehung aber ich war fast immer dabei, wenn ich fit war.“
Trotz seiner Wahl zum Nationalspieler des Jahres 2023 prasselte immer wieder herbe Kritik auf den BVB-Spielführer ein: „Ich weiß auch, wie es in der Außenwelt dargestellt wird, dass ich es nicht immer verdiene. Ich lese ja auch Instagram. Aber ich finde schon, wenn so große Trainer in der Nationalmannschaft die Führung haben und mich immer wieder einladen, dann zeigt es schon, dass ich Qualität habe.“
Can wollte es „den Leuten beweisen“
Dass er nun erstmals von Bundestrainer Julian Nagelsmann nominiert wurde, spielt für den defensiven Mittelfeldspieler keine Rolle. "Ich bin immer ein Typ, der an sich glaubt", sagte Can. Er habe immer gedacht, dass er "zurückkommen und es den Leuten beweisen" werde.
Can akzeptiert seine Rolle als Ersatzspieler, er will aber mehr: "Mein Anspruch wird immer sein, auf dem Platz zu stehen. Das ist meine Art, meine Mentalität. Deswegen bin ich so weit gekommen."
Ist so gar der EM-Titel möglich? „Wir können jeden schlagen“, gab Can die Marschroute Richtung Berlin klar vor.