Lothar Matthäus hat für das EM-Achtelfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft trotz der personellen Probleme in der Abwehr keine großen Sorgen.
Matthäus sieht DFB-Abwehr gut aufgestellt
Schlotterbeck? Ikone legt sich fest
Er traue Ersatzmann Nico Schlotterbeck von Borussia Dortmund „jederzeit zu, das zu spielen“, was bislang der gelbgesperrte Jonathan Tah „gespielt hat“, schrieb der deutsche Rekordnationalspieler (63) in seiner Sky-Kolumne.
„Schlotterbeck hat ein gutes halbes Jahr beim BVB hinter sich, er hat in der Champions League gut gespielt“, begründete Matthäus seine Meinung.
Sollte überdies der angeschlagene Abwehrchef Antonio Rüdiger ausfallen, „hätten wir mit Schlotterbeck und Waldemar Anton zwei Innenverteidiger mit Tempo, die körperlich gegen den Mann spielen und kopfballstark sind“.
Zwar würde dem Zentrum ohne Tah und Rüdiger "ein bisschen Erfahrung fehlen, aber Anton über die ganze Bundesligasaison und Schlotterbeck in den vergangenen Monaten haben beide gezeigt, dass sie ganz große Spiele können", meinte Matthäus.
Das Wichtigste für einen Trainer sei nicht die erste Elf: „Die Spieler, die er bringen kann, sind teilweise noch wichtiger.“
Matthäus denkt an die WM 1990
Grundsätzlich hat Bundestrainer Julian Nagelsmann mit seinen personellen wie taktischen Entscheidungen laut Matthäus vieles richtig gemacht: „Ich habe selbst als Spieler auf dem Platz gestanden und als Trainer gearbeitet. Ich würde mir nie erlauben zu sagen, jetzt müssen diese oder jene Spieler in die Startelf. Ich glaube, dass die erste Mannschaft sehr gut funktioniert hat.“
Dass die DFB-Elf im abschließenden Gruppenspiel gegen die Schweiz nur knapp eine Niederlage verhindern konnte, beunruhigt Matthäus nicht.
„Ich habe auch noch nie gesehen, dass eine Mannschaft, die den Titel geholt hat, in allen sieben Spielen überzeugt hat.
Argentinien hat bei der WM in Katar das Auftaktspiel gegen Saudi-Arabien verloren, Deutschland hat 2014 gegen Ghana 2:2 gespielt, wir haben 1990 gegen Kolumbien 1:1 gespielt“, schrieb er.
Rückstand? Verweis auf Leverkusen
Außerdem bringe es „Selbstvertrauen“, einen Rückstand aufzuholen, „das hat man auch in der vergangenen Bundesligasaison bei Bayer Leverkusen gesehen.“
Bisher sehe „das deutsche Spiel gut aus, es ist Druck nach vorne da“, lobte Matthäus, der sich „aufgrund meiner Vergangenheit Serbien als Gegner für das Achtelfinale wünschen“ würde: „Ich glaube, dass Dänemark das schwierigere Spiel wäre und sehe die Dänen im letzten Gruppenspiel gegen die Serbien in der Favoritenrolle.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)