Borussia Mönchengladbach ist bereit für eine magische Europapokalnacht.
So wichtig ist Gladbachs "Finale"
"Es geht darum, international zu überwintern. Es wird nicht schwerfallen, die Jungs dafür zu begeistern", sagte Trainer Marco Rose vor dem Showdown gegen Istanbul Basaksehir (Europa League: Borussia Mönchengladbach – Istanbul Basaksehir, ab 21 Uhr im LIVETICKER).
Auch Kapitän Lars Stindl fiebert dem letzten Gruppenspiel in der Europa League entgegen. "Es ist für uns ein kleines Finale und das wollen wir gewinnen", sagte Stindl dem kicker.
Bereits ein Remis würde den Einzug ins Sechzehntelfinale sichern, mit einem Dreier wäre auch der Gruppensieg und damit das Heimrecht im Rückspiel der ersten K.o.-Runde fix. "Wir wollen diesen Platz eins unbedingt verteidigen", ergänzte Stindl.
Kapitän Stindl trumpft in der Europa League auf
Dabei dürfte dem Angreifer wieder eine Schlüsselrolle zukommen. Während Stindl nach seinem Schienbeinbruch in der Bundesliga erst am vergangenen Samstag beim 2:1 gegen den FC Bayern sein Startelf-Comeback feierte, zählte der 31-Jährige schon in den vergangenen beiden Europokalpartien zur Anfangsformation.
In Rom rettete Stindl den Fohlen als Joker mit seinem späten Elfmetertor einen Punkt, beim Wolfsberger AC erzielte er zuletzt den 1:0-Siegtreffer. Mit insgesamt acht Toren ist Stindl der erfolgreichste deutsche Torschütze in der Europa League, seit der letzten Wettbewerbsreform.
Der Einzug in die K.o.-Runde wäre für Gladbach von großer Bedeutung - auch weil die zusätzlichen Spiele bislang Trainer Rose halfen, möglichst alle Spieler bei Laune zu halten.
Rose: "Will alle Jungs zum Spielen bringen"
"Ich habe großes Vertrauen in unseren gesamten Kader. Deswegen muss und will ich alle Jungs auch zum Spielen bringen", sagte Rose vor dem entscheidenden Gruppenspiel.
Personell kann der Erfolgscoach aus dem Vollen schöpfen, auch der zuletzt angeschlagene Alassane Plea trainierte wieder voll mit. Angesichts der Formstärke seiner Schützlinge hat Rose die Qual der Wahl, hinsichtlich der Aufstellung könne es daher "immer auch Überraschungen" geben.
Von der Europa League als Zusatzbelastung kann beim Überraschungs-Spitzenreiter der Bundesliga daher auch keine Rede sein. Auch wenn nach der 0:4-Heimklatsche zum Auftakt gegen Wolfsberg Schlimmstes zu befürchten war.
Dass der Europapokal für Gladbachs Performance in der Liga eher Ansporn als Belastung ist, beweist folgende Statistik: Nach allen fünf europäischen Partien gab es für das Rose-Team einen Sieg (Düsseldorf/2:1, Augsburg/5:1, Frankfurt 4:2, Bremen/3:1, Freiburg 4:2)
Stindl peilt Gruppensieg an
"Wir haben uns nach der Startniederlage richtig in den Wettbewerb reingekämpft", betonte Stindl. "Klar, dass wir uns nun auch mit dem Gruppensieg für den großen Aufwand belohnen wollen."
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Die Gladbacher gehen mit dem Schwung des 2:1-Siegs in der Liga gegen Spitzenreiter FC Bayern in die Partie und feierten wettbewerbsübergreifend sieben Heimsiege in Serie.
"Wir haben viele positive Ergebnisse im Rücken und das Gefühl, dass wir gut drauf sind. All diese Dinge helfen uns, müssen aber auch immer wieder untermauert werden", forderte Rose.
Voller Fokus auf Bundesliga kein Erfolgsgarant
Dass es auch schnell in die andere Richtung gehen kann, mussten die Gladbacher im Vorjahr erleben. Unter Roses Vorgänger Dieter Hecking spielte die Borussia ebenfalls eine starke Hinrunde in der Bundesliga und überwinterte auf Platz zwei.
In der Rückrunde gerieten die Gladbacher aber in eine Formkrise, obwohl nach dem frühen Pokal-Aus der Fokus allein auf der Liga lag. Verletzungssorgen kamen hinzu und verschärften die Situation. Immerhin gelang am Ende doch noch die Qualifikation für die Europa League.
In dieser Saison haben sich die Gladbacher daher auch bewusst breiter aufgestellt. Das Überwintern im Europapokal war daher von vornherein das erklärte Ziel.
"Wir wissen alle, worum es geht", sagte Rose. "Es gilt, unsere Leistung auf den Platz zu bringen, dann werden wir auch weiterkommen."
Die Aussicht auf weitere magische Europapokalnächte ist Motivation genug.