Nach dem bitteren Gruppen-K.o. in der Champions League kämpft der BVB nun in der Europa League um Wiedergutmachung. Es ist die wohl letzte Chance für die Dortmunder auf einen Titel in diesem Jahr.
BVB startet in die Europa League: Bleibt Marco Rose bei frühem Aus Trainer?
Was passiert bei einem Aus mit Rose?
Klub-Boss Hans-Joachim Watzke hatte im Dezember nach dem Ausscheiden in der Königsklasse den Sieg in der zweiten europäischen Liga als Ziel ausgegeben.
SPORT1 beantwortet vor dem Heim-Hinspiel in den Playoffs heute Abend gegen die Glasgow Rangers (Europa League: Borussia Dortmund - Glasgow Rangers heute ab 18.45 Uhr im LIVETICKER) die wichtigsten Fragen.
Wann spielte der BVB zuletzt in der Europa League?
Letztmals spielte die Borussia vor vier Jahren im zweitwichtigsten europäischen Wettbewerb. Im März schieden die Schwarzgelben mit Coach Peter Stöger (zuletzt Ferencvaros Budapest) nach einem 1:2 und 0:0 gegen Salzburg aus. Deren Trainer damals: Marco Rose.
- „Die Dortmund-Woche“, der SPORT1 Podcast zum BVB: Alle Infos rund um Borussia Dortmund - immer dienstags auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App, auf Spotify, Apple Podcasts, Podigee und überall, wo es Podcasts gibt
Haben beide Teams schon mal gegeneinander gespielt?
Ja! Acht Spiele gab es zwischen dem BVB und den Rangers. Die Bilanz aus schwarz-gelber Sicht ist schlecht: Nur ein Sieg, vier Remis und drei Pleiten. Letztmals trafen die beiden Vereine im Winter 1999 aufeinander. Nach 0:2 und 2:0 kam der BVB seinerzeit nach einem Elfmeter-Krimi eine Runde weiter (3:1). (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)
Wie können die Fans das Spiel im TV sehen?
Die Partie wird um 18.45 Uhr angepfiffen und läuft im kostenpflichtigen Streamingdienst RTL+. Kurios: Die Schlussphase (die letzten 15 bis 20 Minuten) wird ab 20.15 Uhr live im Free TV bei RTL gezeigt. Dort wird hauptsächlich die Partie zwischen RB Leipzig und Real Sociedad San Sebastian gezeigt.
Kann Haaland spielen?
Nein! Die norwegische Tormaschine (80 Treffer in 79 Spielen) absolvierte zwar am Mittwoch Teile des Abschlusstrainings, ein Einsatz gegen die Rangers kommt aber definitiv noch zu früh. Der Stürmer sei „noch kein Thema“, bestätigt Coach Rose. Auch Thomas Meunier (Muskel), Marius Wolf (Knie) und Emre Can (Rotsperre) fallen aus. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)
Wie wird Rose spielen lassen?
Geschont wird nicht! „Das können wir uns nicht erlauben“, sagt Rose. „Wenn wir in irgendeiner Form irgendwo locker lassen, geht das nach hinten los. Ich möchte, dass die besten Elf auf dem Platz stehen!“
Vieles deutet darauf hin, dass der Coach die gleiche Elf auf den Rasen schickt wie zuletzt beim 3:0-Sieg in der Liga bei Union Berlin – mit Raphael Guerreiro, Dan-Axel Zagadou, Mats Hummels und Manuel Akanji in der Abwehr-Viererkette, Mahmoud Dahoud und Axel Witsel auf der Doppel-Sechs sowie Jude Bellingham, Marco Reus, Julian Brandt und Donyell Malen im Angriff. Eine Option für die Startelf ist indes auch Giovanni Reyna, der wohl nach fünf Monaten sein Comeback feiern wird.
Wird Hazard begnadigt?
Ja! Rose hatte den Belgier aufgrund von schlechten Trainingsleistungen überraschenderweise nicht für das Auswärtsspiel bei Union nominiert. Er wollte „ein Signal an ihn und alle“ senden, so Rose. Hazard habe unter der Woche aber gut trainiert und sei „wieder ein Thema“. Der 41-fache Nationalspieler wird zunächst aber wohl auf der Bank sitzen.
Was passiert bei einem Aus mit Rose?
Der gebürtige Leipziger, der im Sommer für eine Ablöse von fünf Millionen Euro aus Gladbach geholt wurde, genießt weiterhin die volle Rückendeckung der Bosse. Nach SPORT1-Informationen dürfte Rose auch bei einem erneuten Pokal-Aus weitermachen.
Klar ist aber: Der Coach müsste dann zumindest das Minimalziel, die souveräne Champions-League-Quali über die Liga, schaffen. Rose sagte am Mittwoch auf SPORT1-Nachfrage über den Druck, die Europa League gewinnen zu müssen: „Wir haben in Dortmund große Ambitionen. Es fühlt sich nicht gut an, wenn wir irgendwo ausscheiden. Wir setzen uns große Ziele und wollen in die nächste Runde kommen. Druck ist hier immer auf dem Kessel.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Wie viel Kohle gibt es bei einem Weiterkommen?
Im „Verlierer Cup“ fließt deutlich weniger Geld als in der lukrativen Königsklasse. Zum Vergleich: Allein bei einem Sieg in der Gruppenphase der Champions League gibt es satte 2,8 Millionen Euro. Für den Einzug ins Achtelfinale würde der BVB nur 1,2 Mio. Euro bekommen.
Die Quali für das Achtelfinale der Champions League bringt alleine 9,6 Mio. Euro. Gewinnt der BVB die Europa League, würde das an Prämien (ohne TV-Gelder, Tickets etc.) 14,4 Mio. Euro bringen.
Ein weiterer Vergleich: In der vergangenen Saison generierte der Pott-Klub allein aus der CL Einnahmen in Höhe von 83,1 Mio. Euro. Der FC Villarreal nahm vergangene Saison als Gewinner der Europa League lediglich 25 Mio. Euro ein.
„Du musst in der Euro League schon sehr weit kommen, um das zu kompensieren“, weiß auch BVB-Sportchef Michael Zorc nach dem Aus.
Auf wen könnte der BVB in der nächsten Runde treffen?
In der Zwischenrunde treffen die Gruppenzweiten der Europa League und die Dritten der Champions League aufeinander. Neben dem BVB tummeln sich weitere Top-Teams in den Playoffs - darunter Barcelona, Neapel, Bergamo, Porto und der FC Sevilla. Im Achtelfinale (10./17. März) steigen die Gruppensieger ein. Das sind unter anderem Leverkusen, Frankfurt, Lyon, Monaco und West Ham. Bei einem Weiterkommen spielt der BVB erst zuhause.