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Einst von Lukaku getröstet - jetzt rettet ihn der Roma-Keeper

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Einst von Lukaku getröstet - jetzt rettet ihn der Roma-Keeper

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Einst von Lukaku getröstet - jetzt sein Retter

Am schlimmsten Abend seiner Karriere erhielt er Trost von Romelu Lukaku. Jetzt ist es der Keeper der AS Rom, der für den Stürmer in die Bresche springt.
José Mourinho spricht im Interview mit Rio Ferdinand über Fehler, die er in den letzten Jahren begangen hat. Demnach habe der Portugiese der Roma "sein Herz gegeben" und große Angebote, zum Beispiel als Nationaltrainer Portugals, abgelehnt.
Philipp Schmidt
Philipp Schmidt

Der 22. Februar 2024 war der bisher größte Tag in der Karriere von Mile Svilar. Im Rückspiel der Europa-League-Zwischenrunde stand der Serbe im Kasten der AS Rom und sorgte mit zwei gehaltenen Schüssen im Elfmeterschießen dafür, dass sein Team gegen Feyernoord Rotterdam ins Achtelfinale einzog.

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So weit, so gut: Doch an diesem Abend im Stadio Olimpico schloss sich außerdem der Kreis in der verrückten Beziehung zwischen Svilar und Roma-Starstürmer Romelu Lukaku.

Lukaku war (als einziger Römer) vom Punkt gescheitert, doch sein Teamkollege im Tor parierte im Anschluss die Schüsse von Feyernoords David Hancko und Alireza Jahanbakhsh. Nach dem 5:3-Erfolg fiel Lukaku Svilar erleichtert in die Arme.

Lukaku und Svilar feiern das Weiterkommen in der Europa League
Lukaku und Svilar feiern das Weiterkommen in der Europa League

Vor über sechs Jahren - genauer gesagt vor 2318 Tagen - hatten sich die Wege der beiden zum ersten Mal gekreuzt. Ein Tag, der Svilar noch viele schlaflose Nächte bereiten sollte. Der damals 18-Jährige avancierte am 18. Oktober 2017 zum (damals) jüngsten Torhüter der Champions-League-Geschichte. Benfica gegen Manchester United, große Bühne im Estadio da Luz – und lange sah es nach einem erfolgreichen Debüt für Svilar aus. Er zeigte mehrere starke Paraden, ehe die verhängnisvolle 64. Minute alles veränderte.

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Lukaku tröstet gegnerischen Keeper nach bösem Patzer

Bei einer scheinbar harmlosen Freistoßflanke von Marcus Rashford aus dem Halbfeld verschätzte er sich. Der Ball wurde immer länger, Svilar fing ihn zwar, stand aber am Ende hinter der Torlinie und streckte seine Arme vergeblich nach vorne. Benfica verlor mit 0:1.

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Nach dem Abpfiff war Svilar untröstlich – und hatte in Lukaku (sowie weiteren United-Profis) einen großen Fürsprecher. Der Belgier redete auf ihn ein, klopfte ihm auf die Brust und umarmte ihn zweimal. „Es war nett. Er hat mir gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen und weiterarbeiten soll. Dann wird alles okay sein“, blickte Svilar auf die Begegnung zurück.

Doch allem Zuspruch zum Trotz sollte die Karriere von Svilar, der 2017 von Anderlecht zu Benfica gewechselt war, erst einmal keine Fahrt aufnehmen. Fünf Jahre hielt es ihn in Portugal, in denen er nur 23 Pflichtspiele zumeist in Pokalwettbewerben, absolvierte. Als sein Vertrag auslief, klopfte die Roma an. Bei dieser stand mittlerweile José Mourinho an der Seitenlinie - United-Trainer bei Svilars erstem Champions-League-Einsatz.

Nach seinem Fehler gegen United erhielt Svilar Trost von Lukaku
Nach seinem Fehler gegen United erhielt Svilar Trost von Lukaku

Svilar verdrängt Rui Patricio aus dem Roma-Tor

Dort waren die Rollen klar verteilt, der portugiesische Routinier Rui Patrício klar im Kasten gesetzt. Nach vier Einsätzen in seiner ersten Saison schlägt nun die Stunde von Svilar. Dies hängt auch mit der Personalie Daniele De Rossi zusammen. Im Januar übernahm die Roma-Legende den Trainerposten von Mourinho und belebte den strauchelnden Traditionsverein spürbar. Sechs von sieben Ligaspielen wurden gewonnen, auf das Weiterkommen in der Europa League gegen Feyernoord folgte ein 4:0-Hinspielerfolg im Achtelfinale gegen Brighton.

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Und Svilar? Der durfte bereits unter Mourinho das Tor in allen Europa-League-Spielen hüten. Seit De Rossis Amtsübernahme ist er auch in der Liga gesetzt. Vor dem Sieg gegen Frosinone traf er diese Entscheidung und begründete sie damit, dass er seinem Keeper „Selbstvertrauen und Stabilität“ geben wolle. Nach dem 3:0 zeigte sich De Rossi mit der Leistung seines Teams unzufrieden – die Ausnahme stellte Svilar dar. „Er hat uns gerettet und wird jetzt die Rolle bekommen, die er verdient.“

Vor der Saison führte das Schicksal Svilar mit seinem Tröster aus dem Jahr 2017 zusammen. Seit seinem 113-Millionen-Wechsel zum FC Chelsea wurde Lukaku in England nicht glücklich. Auf die Leihrückkehr zu Inter folgte im Sommer 2023 die Roma. Und insbesondere in der Europa League zeigt Lukaku, dass er an guten Tagen immer noch zu den besten Stürmern der Welt zählt, erzieltes schon sieben Tore in neun Spielen.

Eine Ausnahme stellte das Rückspiel gegen Feyernoord dar. Nur gut, dass er sich an diesem Tag auf Mile Svilar verlassen konnte.