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England-Star spricht über Depression

Bemerkenswert offen spricht Danny Rose vor der WM mit England über Depressionen. Eine Verletzung war der Auslöser, zwei private Dramen taten ihr Übriges.
Tottenhams Linksverteidiger Danny Rose steht in Englands Kader für die WM in Russland
Tottenhams Linksverteidiger Danny Rose steht in Englands Kader für die WM in Russland
© Getty Images
Jonas Nohe
Jonas Nohe

Der englische Nationalspieler Danny Rose von Tottenham Hotspur hat in einem bemerkenswerten Interview offen über Depressionen gesprochen, die ihm im vergangenen Jahr das Leben über Monate zur Hölle machten.

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"Es ist kein Geheimnis, dass ich diese Saison bei Tottenham eine schwierige Zeit hatte", sagte Rose im Trainingslager der Three Lions: "Sie hat dazu geführt, dass ich bei einem Psychologen war und bei mir Depressionen diagnostiziert wurden."

Roses Leidenszeit begann im Januar 2017 mit einer Knieverletzung, die zunächst konservativ behandelt werden sollte.

"Ich weiß nicht, wie viele Tabletten ich genommen habe und wie viele Spritzen ich bekommen habe, um wieder fit für Tottenham zu werden", meint Rose rückblickend.

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Lange Pause für Rose bei Tottenham Hotspur

Als er rund vier Monate später wieder ins Training einstieg, stellten sich jedoch erneut Schmerzen ein - eine Operation war für den Linksverteidiger unumgänglich.

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"Nach vier Monaten des Wartens musste ich operiert werden - nach all dem Fußball, den ich schon verpasst hatte. In einer Zeit, als wir einen Höhenflug hatten und ich wirklich gut gespielt habe", erinnert sich der 27-Jährige: "Ich sage nicht, dass es mir schlechter ging als anderen. Das ist Fußball. Aber es war schwierig - und damit fing alles an."

Insgesamt fiel Rose letztlich rund acht Monate aus.

Im Oktober feierte Danny Rose (r.) im Spiel bei Real Madrid nach über achtmonatiger Pause sein Comeback
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"Irgendwann wurde ich sehr schnell sehr wütend. Ich wollte nicht Fußball spielen, ich wollte keine Reha machen. Wenn Freunde etwas unternehmen wollten, wollte ich nicht rausgehen - und wenn ich nach Hause gekommen bin, bin ich immer direkt ins Bett gegangen", berichtet Rose von seinem damaligen Seelenleben.

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Selbstmord und Überfall in der Familie

Dramatische Ereignisse in seinem privaten Umfeld hätten die Depressionen schließlich noch verschlimmert: Roses Onkel beging ausgerechnet in jener Zeit Selbstmord, seine Mutter wurde rassistisch beleidigt.

"Sie war sehr wütend und erbost darüber - und dann kam jemand zu uns nach Hause und schoss meinem Bruder fast ins Gesicht. Eine Waffe wurde in meinem Haus abgefeuert", erinnert sich Rose mit Schrecken.

Von seinen Depressionen habe er bis jetzt nicht einmal seinen Eltern erzählt.

"Sie werden wahrscheinlich wirklich sauer sein, wenn sie das hier lesen", meinte Rose, "aber ich habe es bis jetzt für mich behalten".

Vorfreude auf WM mit England

Einige Monate lang habe er Medikamente gegen die Depressionen genommen, worüber außer seinem Berater niemand Bescheid gewusst habe. Inzwischen sei das jedoch Vergangenheit: "Mir geht es wieder gut und ich freue mich zu sehen, wie weit wir es in Russland bringen können."

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Trotz lediglich 17 Pflichtspieleinsätzen in der abgelaufenen Saison nominierte England-Coach Gareth Southgate den Tottenham-Profi für die WM.

"Ich denke", meinte Rose deshalb, "man kann angesichts dessen schon sagen, dass ich der glücklichste Spieler im englischen WM-Kader bin."