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Bayern-Frauen: "Wachablösung" sorgt für Zoff

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Bayern-Frauen: "Wachablösung" sorgt für Zoff

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Bayerns „Wachablösung“ sorgt für Zoff

Bayern-Präsident Herbert Hainer kündigt bereits vor dem Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga die nahende Wachablösung an. Nach der Partie dürfte er sich bestätigt fühlen. Dem Gegner passt diese Wortwahl gar nicht.
FCB-Präsident Herbert Hainer sprach von einer Wachablösung im deutschen Frauenfußball durch den FC Bayern. Die Wolfsburgerin Kathrin Hendrich findet diese Aussage respektlos.
SPORT1
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von SPORT1

So schnell kann es gehen: Vor zwei Wochen waren es noch die Frauen des FC Bayern, die sich zu einem 2:1-Erfolg bei Eintracht Frankfurt zitterten und so die hauchdünne Tabellenführung vor dem VfL Wolfsburg verteidigten. Die Wölfinnen bezwangen damals mühelos RB Leipzig mit 4:0.

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Und nun - nach einem Patzer des VfL bei Verfolger Hoffenheim und dem 0:4 im direkten Duell mit dem FC Bayern - dürfte den FCB-Frauen die Titelverteidigung nicht mehr zu nehmen sein. Es war der erste Münchner Erfolg in Wolfsburg seit über 15 Jahren. Auf sieben Punkte wurde der VfL fünf Spieltage vor Saisonende distanziert.

Geht es nach Bayern-Präsident Herbert Hainer, wird es bis zum nächsten Sieg in der Autostadt deutlich kürzer dauern. Vor der Partie lieferte er sich bereits einen indirekten Schlagabtausch mit VfL-Abwehrspielerin Kathrin Hendrich. „Wir sind auf einem guten Weg, dass es hier zu einer Wachablösung kommt“, stellte er im kicker klar.

„Wachablösung“ kommt nicht gut in Wolfsburg an

Zwar fügte er auch an, dass der FC Bayern „großen Respekt“ vor Wolfsburg habe, das „enorme Verdienste um den deutschen Frauenfußball“ habe. Doch der Begriff „Wachablösung“ kam gar nicht gut beim Konkurrenten an. Schließlich sei der VfL „die erfolgreichste Mannschaft des zurückliegenden Jahrzehnts“, erwiderte Hendrich. „Angesichts der konstanten Leistungen des Klubs national und international muss das erst einmal jemand nachmachen.“

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Noch deutlicher wurde die deutsche Nationalspielerin nach der Niederlage. Als „unangebracht“ und „ein bisschen respektlos dem VfL gegenüber“ bezeichnete sie Hainers Worte. „Nicht viel“ habe sie mit der Äußerung anfangen können. „Die Ergebnisse sprechen für sich.“

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Das tun sie - noch. 2015, 2016, 2021 und 2023 gewann der FC Bayern immerhin die Deutsche Meisterschaft. Seit 2013 kommen die Wölfinnen auf sieben Titel. Deutlich größer fällt die Diskrepanz im DFB-Pokal aus, in dem der VfL mit zehn Siegen in den vergangenen elf Jahren Abo-Sieger ist. Auch in der Champions League (VfL zweimal Champion) lässt ein Bayern-Erfolg noch auf sich warten.

Effiziente Bayern-Frauen deklassieren Wölfinnen

Im Topduell am Samstag hatte der FC Bayern auch das Spielglück auf seiner Seite. In der ausgeglichenen ersten Halbzeit verlor Wolfsburg bereits seine Abwehrchefin Marina Hegering. Mit Alexandra Popp war eine weitere Leistungsträgerin gar nicht erst dabei. Ein toller Konter über Klara Bühl und Pernille Harder brachte Bayern kurz nach der Pause in Führung. Bühl erhöhte per direkter Ecke.

Nach der 0:4-Pleite gegen die Bayern könnte Wolfsburg im Pokalfinale wieder auf die Münchner treffen. Kathy Hendrich und Merle Frohms sprechen über eine mögliche Revanche.
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Nachdem Wolfsburg nach klarem Foul an Sveindis Jonsdottir ein Elfmeter verwehrt worden war, sorgte Lea Schüller für die Entscheidung. Letztlich war es ein verdienter, wenn auch zu hoch ausgefallener 4:0-Sieg für die hocheffizienten Gäste.

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Während die Bayern-Frauen nach dem Erfolg noch nicht verfrüht von der Meisterschaft sprechen wollten, wurden natürlich auch sie mit dem Thema „Wachablösung“ konfrontiert. Giulia Gwinn gab sich diesbezüglich selbstbewusst, aber doch zögerlicher als Hainer: „Das ist unser Ziel. Wir haben in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet und die Entwicklung eingeschlagen.“

FC Bayern setzt Zeichen mit Harder, Stanway und Oberdorf

Diese Entwicklung spiegelt sich auch immer mehr im Personal wider. Weltklassespielerin Harder, von 2017 bis 2020 beim VfL aktiv, fand nach drei Jahren beim FC Chelsea den Weg zurück nach Deutschland zum FCB. Den englischen Shootingstar Georgia Stanway konnte man von Manchester City loseisen. Und jetzt kommt ausgerechnet auch noch Lena Oberdorf.

Die Noch-Wolfsburgerin machte im Februar von ihrer Ausstiegsklausel Gebrauch und schloss sich für über 400.000 Euro dem alten und wohl auch neuen Meister an. Von einem „großen Statement“ sprach Stanway, Gwinn von einem „Zeichen für unsere gute Arbeit“.

Im Spiel gegen den FC Bayern haben die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg eine klare Niederlage erlitten. Die Münchnerinnen bauten ihren Vorsprung auf sieben Punkte aus. Sind die Bayern-Frauen die neue Macht?
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Sind die Bayern München-Frauen die neue Macht in Deutschland? | 2nach10

Es dürfte künftig nicht leichter werden für den VfL, mit dem Rivalen aus dem Süden Schritt zu halten. Immerhin gibt es im DFB-Pokal noch eine Chance auf einen Titel. Wolfsburg trifft im Halbfinale auf die SGS Essen, der FC Bayern auf Eintracht Frankfurt. Ob sich Hendrich auf eine mögliche Revanche im Finale gegen den FC Bayern freut? „Was Bayern macht, ist mir ehrlich gesagt egal!“