Der Zoff rund um die Frauen-Bundesliga geht in die nächste Runde! Nachdem ein gemeinsamer Ligaverband des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit den 14 Klubs der Frauen-Bundesliga völlig überraschend geplatzt ist, legt Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen erneut mit Kritik nach.
Frauen-Bundesliga: Zoff um Frauen-Liga: Neue Details kommen ans Licht
Dreesen mit Ansage an DFB-Boss
Die Vereine werfen dem DFB vor, „wesentliche bereits verhandelte Eckpunkte infrage zu stellen“, wie Dreesen der dpa mitteilte: „Das hat uns 14 Clubs nicht nur irritiert, sondern kam für uns völlig überraschend.“
Was sich Dreesen von DFB-Präsident Neuendorf erhofft
Der Bayern-Boss nimmt deshalb jetzt DFB-Präsident Bernd Neuendorf in die Pflicht, so bald wie möglich eine für alle Seiten akzeptable Lösung zu finden.
„Es ist mir wichtig zu betonen, dass das Verhältnis zu Präsident Bernd Neuendorf intakt ist und wir seinen Einsatz zur Förderung des Frauenfußballs schätzen“, stellte Dreesen trotz seiner Ansage klar: „Ob er das Thema mit den operativen Verhandlungsführern intern noch einmal bespricht, werden wir sehen.“
Bayern-Boss Dreesen deutlich: „Klubs investieren mehr als 700 Millionen“
Eigentlich wollten die Vereine der Frauen-Bundesliga an diesem Mittwoch nicht nur einen Ligaverband, sondern eigentlich auch ein Gemeinschafts-Unternehmen mit dem DFB gründen.
Aber daraus wird jetzt nichts, weil die Verhandlungen in der vergangenen Woche plötzlich platzten. Einer der Hauptgründe: Aus Sicht der Vereinsbosse würden sie im Zeitraum von acht Jahren deutlich mehr zahlen, als der DFB mit angekündigten 100 Millionen Euro.
„Die Klubs wollen in diesem Zeitraum mehr als 700 Millionen Euro investieren. Allein diese Zahl macht deutlich, wer das unternehmerische Risiko trägt und maßgeblich die Förderung des deutschen Profifußballs der Frauen vorantreibt“, sagte Dreesen.
Wollte der DFB eine Ausstiegsklausel?
Zudem sorgte ein weiterer plötzlicher Vorschlag für große Irritation bei den Vereinen: Der DFB wollte in einem zu gleichen Teilen besetzten Führungsgremium eine Zweidrittelmehrheit für sämtliche Entscheidungen vertraglich festsetzen.
Geht es nach Dreesen, müsse klar sein, „dass in einem gemeinsamen Unternehmen der Partner mit dem deutlich höheren wirtschaftlichen Risiko bei Pattsituationen über die Stimmmehrheit verfügt“. All dies sei „bereits besprochen“ gewesen, unterstricht der Vorstandschef der Bayern.
Nach einem Bericht der dpa habe der DFB darüber hinaus auch noch eine Ausstiegsklausel aus dem Kooperationsvertrag gefordert. „Unter Nachhaltigkeit verstehen wir, dass miteinander besprochene Zeiträume nicht vorzeitig aufkündbar sind“, erklärte Dreesen dazu.
Vereine hoffen noch auf Entgegenkommen des DFB
Den Ligaverband wird es übrigens trotzdem geben: Die 14 Vereine der Frauenbundesliga wollen den Verband am Mittwoch jetzt unabhängig vom DFB gründen.
Trotzdem hofft man auch noch auf ein Entgegenkommen des Verbandes. „Es geht nicht darum, Brücken abzureißen, sondern Strukturen zu schaffen, die verlässlich sind“, sagte Dreesen zum Projekt: „Wenn der DFB bereit ist, sich mit uns auf Augenhöhe auszutauschen und verlässliche Parameter zu vereinbaren, werden wir uns dem nicht verschließen.“