Kosovare Asllani hat ihren auslaufenden Vertrag bei Real Madrid Femenino nicht verlängert. Drei Jahre spielt die 32-Jährige in der spanischen Hauptstadt und erzielte 36 Tore bei 95 Einsätzen.
Ex-Real-Star erhebt harte Vorwürfe
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Zum Abschied formulierte Asllani aber keine Liebesbekundungen, sondern trat gegen ihren Verein nach. „Der Klub liegt mir sehr am Herzen, aber ich habe das Gefühl, dass er in den falschen Händen ist“, erklärte die Schwedin in einem Interview mit SportExpressen.
Vor allem den Umgang mit der Gesundheit der Spielerinnen kritisierte Asllani hart: „Es ist schwierig, ins Detail zu gehen. Ich denke, dass es im Verein eine Kultur gibt, die für die Spielerinnen nicht gesund ist. Ich habe das selbst erlebt, als man mich fast gezwungen hat, verletzt zu spielen und ich keine Hilfe bekommen habe.“
Die Suche nach einem neuen Arbeitgeber war für Asllani daher unumgänglich. „Der Vorstand hat nicht auf das medizinische Team gehört, und am Ende war es eine Entscheidung, die ich treffen musste, um eine längere sportliche Karriere zu haben. Das Umfeld für die Spielerinnen wurde sehr ungesund und gefährlich“, sagte sie.
„Ich denke, ich habe von Anfang an viel für den Verein getan, aber ich habe gesehen, dass er die Spielerinnen in all diesen Jahren nicht gut behandelt hat“, fuhr Asllani fort, die mit ihren Aussagen für mächtig Wirbel sorgt.
Asllani wiederholt im Blickfeld
Ob Asllanis Abschiedsworte tatsächlich etwas bezwecken werden, wird die Zukunft zeigen. Zunächst nimmt sie mit der schwedischen Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in England (6. bis 31. Juli) teil.
Nicht zum ersten Mal übt die Stürmerin öffentliche Kritik und prangert Missstände im Frauenfußball an. In den vergangenen Jahren stand Asllani immer wieder im Konflikt mit der UEFA und FIFA.
„Es ist schwer in Worte zu fassen, wie schlecht UEFA und FIFA den Frauenfußball behandeln. Anstatt ihn aufzuwerten und damit zu zeigen, dass ihnen der Frauenfußball genauso wichtig ist wie der Männerfußball, wird der Frauenfußball immer wieder herabgestuft“, sagte Asllani unter anderem.
Asllani schob an: „UEFA und FIFA kümmern sich überhaupt nicht um die Gleichstellung der Geschlechter.“