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U21-Nationalmannschaft: Markus Schubert über EM, Eintracht-Leihe und Schalke

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U21-Nationalmannschaft: Markus Schubert über EM, Eintracht-Leihe und Schalke

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Schubert: Darum ist die U21 titelreif

Er wurde für Nübel befördert, wieder degradiert, dann abgeschoben. Vor seiner Schalke-Rückkehr wartet auf Markus Schubert die U21-EM. Zuvor spricht er.
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Jonas Nohe
Jonas Nohe

In nur einem Jahr hat Markus Schubert genug Höhen und Tiefen für eine ganze Fußballer-Karriere erlebt - und dabei ist der U21-Nationalspieler erst 22 Jahre alt.

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Im Frühjahr 2020 löste er Alexander Nübel als Stammkeeper bei Schalke 04 ab, wenige Wochen später wurde er wieder degradiert. Im Sommer wurde ihm ein Wechsel nahegelegt, bei seiner Leihe zu Eintracht Frankfurt blieb er jedoch über die komplette Saison ohne Einsatz.

Zur neuen Saison geht es für Schubert zurück zu den Königsblauen, zuvor aber steht für den Vize-Europameister von 2019 die zweite EM-Endrunde mit der U21 auf dem Programm. (U21-EM: Viertelfinale Dänemark - Deutschland am Montag ab 21 Uhr im LIVETICKER)

Obwohl ihm auch dort wie schon vor zwei Jahren ein Platz auf der Bank droht, blickt der Schlussmann optimistisch nach vorne. 

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Im SPORT1-Interview spricht er über die Titelchancen der DFB-Junioren, seinen Umgang mit den jüngsten Rückschlägen und darüber, was er sich von seiner Rückkehr zu Schalke erwartet. 

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SPORT1: Herr Schubert, für Sie steht schon die zweite U21-EM an, bei der ersten ging es 2019 bis ins Finale. Was spricht dafür, dass es diesmal zu noch mehr reicht? 

Markus Schubert: Die Mannschaft vor zwei Jahren war natürlich genial, hatte eine brutale Qualität, und wir waren ein richtig gutes Team. Diesmal leben wir diesen Teamgedanken noch mehr. Wir kommen sehr über die Mannschaft, jeder versteht sich mit jedem, die Neuen waren nach einem Tag schon integriert. Das macht uns auch aus, dass wir keine Egoisten drin haben, sondern dass jeder auf den anderen schaut, damit alle die bestmögliche Leistung bringen können. 

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SPORT1: Für Sie persönlich steht noch keine EM-Einsatzminute zu Buche, 2019 hat Alexander Nübel gespielt, in der Vorrunde diesmal Finn Dahmen. Wie sieht's für die K.o.-Runde aus? 

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Schubert: Das steht noch nicht endgültig fest. Wir haben jetzt das Trainingslager, am Montag dann das Spiel. Ich bin bereit, bin topfit - schauen wir mal, was passiert. 

SPORT1: Der aktuelle U21-Jahrgang wird als eher schwächerer angesehen. Was sagt man da als direkt Betroffener dazu? 

Schubert: Lasst uns spielen, und wir zeigen es dann einfach. 

Schubert über die Frankfurt-Leihe

SPORT1: In Frankfurt sind Sie in der vergangenen Saison gar nicht zum Einsatz gekommen. Wie bewerten Sie die Leihe zur Eintracht rückblickend? 

Schubert: Natürlich war das kein erfolgreiches Jahr für mich persönlich. Als Team haben wir aber die Europa League erreicht. Wir sind knapp an der Champions League gescheitert, das ist ein bisschen die Enttäuschung, aber trotzdem überwiegt das Positive. Ich persönlich hatte ein neues Umfeld, konnte mich als Mensch weiterentwickeln, reifer werden und nehme da auch positive Sachen für mich mit. 

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SPORT1: Eintracht-Stammkeeper Kevin Trapp fährt mit der A-Nationalmannschaft zur EM. Was konnten Sie im vergangenen Jahr von ihm lernen? 

Schubert: Vor allem eines: zu wissen, was man kann, und was man vielleicht nicht kann. Die Ruhe und die Abläufe zu haben und keine besonderen Experimente machen zu müssen. 

So denkt Schubert über Buffon

SPORT1: Deutschland hat eine große Torhüter-Tradition. Wer waren Ihre Vorbilder? 

Schubert: Ich hatte kein spezielles Vorbild, bei dem ich gesagt hätte, so will ich auch sein. Das klappt aus meiner Sicht meistens nicht, wenn du jemanden kopieren willst. Aber zu den deutschen Torhütern wie Marc-André ter Stegen, Bernd Leno oder Manuel Neuer hat man schon immer aufgeschaut - und so ist es letztlich auch immer noch. Man schaut, wie sie spielen, was sie auf dem Platz machen. Dann testet man mal im Training, ob das für einen selbst auch klappt. So läuft das zumindest bei mir.

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SPORT1: Gianluigi Buffon hat gerade mit 43 Jahren den italienischen Pokal gewonnen, an der Seite von Federico Chiesa, mit dessen Vater er vor 22 Jahren schon Pokalsieger wurde. Wäre das für Sie vorstellbar, in gut 20 Jahren noch mit dem Sohn eines heutigen U21-Kollegen zusammenzuspielen? 

Schubert: Das wäre natürlich der Hammer (lacht). Am besten mit der Nationalmannschaft. 43 ist ein sensationelles Alter. Er fühlt sich ja anscheinend auch noch gut und ist glücklich dabei - und das ist dann glaube ich auch das Wichtigste, dass du eben noch Spaß am Fußball hast. 

Das erwartet Schubert auf Schalke

SPORT1: Nach der Sommerpause geht es wieder zu Schalke, wo Sie ja schon mal Stammtorhüter waren. Mit welchem Gefühl kehren Sie zurück nach Gelsenkirchen? 

Schubert: Mit einem guten Gefühl! Klar, die vergangene Saison verlief überhaupt nicht gut für Schalke. Ich habe die Situation intensiv verfolgt und mit einigen Spielern immer mal wieder gesprochen. Es ist natürlich sehr schade und auch schwer zu verstehen, was passiert ist. Aber ich blicke ausschließlich in die Zukunft. Jetzt kommt erst mal die EM - und dann kann ich es kaum erwarten, auf Schalke wieder einzusteigen. (Spielplan und Ergebnisse der U21-EM 2021)

SPORT1: Mit welchem Anspruch kehren Sie zurück? 

Schubert: Ich möchte natürlich spielen, das ist klar. Das ist mein Ziel für die kommende Saison.  

SPORT1: Als Außenstehender war es ja kaum zu verstehen, was auf Schalke im vergangenen Jahr passiert ist. Wie haben Sie als mehr oder weniger Betroffener das miterlebt? 

Schubert: Ich konnte die Spiele öfter schauen, wenn wir nicht zeitgleich gespielt haben. Und ich saß jede Woche mit der Hoffnung vor dem Fernseher, dass wir gewinnen und das Ruder wieder rumreißen können. 

Rückkehr zu Dynamo?

SPORT1: Dass Sie bei Schalke automatisch von "wir" sprechen, wirkt, als ob Sie sich immer noch sehr mit dem Verein identifizieren. 

Schubert: Ja, natürlich! Der Kontakt zu den Menschen dort ist nie abgebrochen. Mein erstes Jahr auf Schalke hatte seine Höhen und Tiefen. Die Zeit ist mir trotzdem immer in guter Erinnerung geblieben - und ich freue mich auf meine Rückkehr. 

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SPORT1: In der kommenden Saison könnten Sie dann gegen Ihren Jugendverein Dynamo Dresden spielen, der den Aufstieg in die 2. Liga geschafft hat. Wie groß ist die Verbindung zu Dynamo noch? 

Schubert: Auch sehr groß! Dresden ist meine Heimat! Es sind nicht mehr so viele Spieler aus meiner Zeit da, aber viele Mitarbeiter, die ich noch kenne. Meine Familie kommt von da, meine besten Freunde wohnen noch immer dort. Wenn ich mal eine längere Zeit frei habe, besuche ich meine Familie und Freunde – auch nach der EM werde ich in Dresden sein. Auf die zwei Spiele freue ich mich auf jeden Fall, das wird etwas Besonderes für mich. 

SPORT1: Und wäre eine Rückkehr zu Dynamo eine Option für die Zukunft? 

Schubert: Irgendwann vielleicht. Das Fußball-Geschäft ist sehr schnelllebig. Ich habe im vergangenen Jahr zu Beginn der Vorbereitung auch nicht gedacht, dass ich wechseln würde - und am Ende bin ich in Frankfurt gelandet.