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Frankreich löst WM-Ticket bei Olise-Show

Frankreich löst WM-Ticket

Die französische Nationalmannschaft fährt zur WM! Das machen Michael Olise und Co. beim Sieg gegen die Ukraine klar.
Michael Olise spielt beim FC Bayern auf Top-Niveau. Auch der französische Nationalmannschaftskollege Kylian Mbappé schätzt die Qualitäten des 23-Jährigen.
Die französische Nationalmannschaft fährt zur WM! Das machen Michael Olise und Co. beim Sieg gegen die Ukraine klar.

Erst schwieg der Prinzenpark in stiller Trauer, dann ließen Bayern-Star Michael Olise und Co. ganz Frankreich an diesem so schwierigen Abend jubeln: Ausgerechnet am zehnten Jahrestag der Terroranschläge von Paris hat die Équipe Tricolore das WM-Ticket gelöst.

Durch einen 4:0 (0:0)-Sieg gegen die Ukraine qualifizierten sich die Franzosen am Donnerstag für die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko.

Kylian Mbappé (55./83.) per Doppelpack, Olise (76.) und der frühere Frankfurter Hugo Ekitiké (88.) trafen für die Grande Nation, die vor dem finalen Qualifikationsspiel am Sonntag (18 Uhr) in Aserbaidschan nicht mehr von Platz eins der Gruppe D verdrängt werden kann.

Olise glänzt

Besonders Olise stach hervor. Bis zu seiner Auswechslung in der 89. Minute kreierte der Flügelspieler vier Großchancen, spielte fünf entscheidende Pässe und schoss dreimal aufs Tor. Neben seinem Treffer zum 3:0 holte er zudem den von Mbappé verwandelten Strafstoß heraus.

„Seine Neupositionierung als Spielmacher nach dem Ausscheiden von Cherki (68.) verlieh ihm Flügel”, schrieb die französische Zeitung l’Équipe, die Olise mit sieben von zehn Punkten bewertete. „Zwei herrliche Pässe (69., 71.) und ein Tor mit einem Schuss auf den Drehball (76.) gaben seinem Spiel eine ganz neue Dimension, die er mit dem Gewinn des Elfmeters (53.) richtig einleitete.“

Dennoch wurde dieser Erfolg von den Erinnerungen an den 13. November 2015 überschattet, als 132 Menschen in der französischen Hauptstadt von islamistischen Terroristen getötet und über 350 weitere verletzt worden waren.

Im Lichte dieser Erinnerungen taten sich die Spieler auf dem Rasen des Prinzenparks zunächst schwer. Mbappé (17.) näherte sich mit einem Fernschuss dem gegnerischen Tor an, scheiterte jedoch am ukrainischen Torwart Anatolij Trubin. In der Folge drückten die Gastgeber, blieben jedoch in letzter Konsequenz zu ungefährlich. Kurz vor der Pause lenkte Trubin einen Schlenzer von Bradley Barcola (41.) an den Pfosten.

Fans sorgen für besonderen Moment

Nach der Pause brachte Mbappé die Franzosen per Panenka-Elfmeter auf Kurs: Taras Mykhavko war Olise im Strafraum auf den Fuß gestiegen. Im Anschluss wurde Frankreich zwingender: Mbappé (59.) zielte aus spitzem Winkel mit der Pike nur knapp daneben und zwang vier Minuten später erneut Trubin zur Parade. Mit der Zeit betrieben die Franzosen dann doch Chancenwucher. Maghnes Akliouche (69.) prüfte Trubin, Ekitiké traf nur das Aluminium. Dann machten Olise, Mbappé und Ekitiké alles klar.

Vor dem Anpfiff hatten die Mannschaften der Opfer mit einer Schweigeminute gedacht, auch trugen die Spieler spezielle Anstecker als Zeichen der Solidarität.

Auf der Tribüne sorgten die Fans für einen rührenden Moment. Das Spiel lief keine 15 Minuten, als die Fans auf der Tribüne Boulogne ihre Handylichter anschalteten und mit einer Choreografie in den blau-weiß-roten Landesfarben an die Opfer erinnerten. „An unsere 132 Sterne vom 13. November“, stand auf einem Banner – und das gesamte Stadion stimmte die „Marseillaise“ an.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)