Wyndham Clark drückte dem mächtigen Silberpokal einen dicken Kuss auf, ehe seine feuchten Augen wie so oft an diesem denkwürdigen Abend ergriffen Richtung Himmel blickten.
US Open: Wyndham Clark mit emotionaler Botschaft an verstorbene Mutter
US-Open-Sieger: „Vermisse dich, Mama“
„Ich hatte das Gefühl, dass meine Mutter auf mich geschaut hat“, sagte der Golfprofi aus Denver mit zittriger Stimme und hatte nach seinem überraschenden Sieg bei den US Open Mühe, seine Tränen zurückzuhalten: „Sie kann nicht hier sein. Ich vermisse dich, Mama.“
Im Moment des größten Triumphs in der Karriere des 29-Jährigen war seine Mutter ganz nah. 2013 war Lise Clark an Brustkrebs gestorben, schon in ganz jungen Jahren hatte sie ihren Sohn an den Golfsport herangeführt - umso emotionaler war dieser erste Major-Sieg für Wyndham Clark.
Clark: „War mein Fels in der Brandung“
„Sie war mein Fels in der Brandung und meine ständige Unterstützerin“, erklärte er: „Ich wünschte einfach, dass sie hier wäre und wir das zusammen genießen könnten.“
Bei seinen sechs bisherigen Auftritten bei Major-Turnieren war Clark nie über einen 75. Platz hinaus gekommen, viermal sogar am Cut gescheitert. Doch im Los Angeles Country Club schlug die große Stunde des US-Amerikaners.
Mit 270 Schlägen ließ er die Stars der Szene wie den viermaligen Major-Sieger Rory McIlroy (271) und den Weltranglistenersten Scottie Scheffler (273) hinter sich. Versüßt wurde der Triumph mit einem Siegerscheck über 3,6 Millionen US-Dollar (rund 3,3 Millionen Euro) und dem Sprung auf Weltranglisten-Platz 13.
Plötzlich Kandidat für Ryder Cup
Sogar für den Ryder Cup in Rom ist Clark, der erst im Mai sein erstes PGA-Turnier überhaupt gewonnen hatte, nun ein heißer Kandidat. Doch all das war ihm inmitten des ganzen Trubels gar nicht wichtig, es zählten nur die Gedanken an seine Mutter. „Ich weiß, dass sie stolz auf mich ist, das ist sie immer gewesen“, sagte Clark.
In seiner Kindheit habe ihm seine Mutter immer wieder heimlich Zettelchen als Motivation oder Mutmacher in seine Sporttaschen und Rucksäcke gesteckt, ihre Botschaft war stets: Play big - spiele groß! Dies war auch „eines der letzten Dinge“, wie Clark erzählte, „die meine Mutter zu mir sagte“.
Nach diesen magischen US Open hätte sie wohl stolzer nicht sein können.