Ein eigentlich abgeschlossenes Spiel könnte die 2. Handball-Bundesliga noch einmal komplett auf den Kopf stellen. Das Bundesgericht des Deutschen Handballbundes (DHB) hat entschieden: Die Partie zwischen TUSEM Essen und dem Dessau-Roßlauer HV vom 27. April muss bis spätestens 30. Juni wiederholt werden. Eine Revision gegen das Urteil ist nicht möglich.
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Handball: Wiederholungsspiel mit verrückten Folgen?
Wiederholungsspiel mit Folgen?
Eigentlich ist die Saison der 2. Handball-Bundesliga schon abgeschlossen, aber ein Urteil des DHB-Bundesgerichts sorgt jetzt für mächtig Wirbel. Ein Spiel muss neu angesetzt werden – mit Folgen für den Abstiegskampf.
Philip Ambrosius tritt mit dem Dessau-Rosslauer HV zu einem Wiederholungsspiel an
© IMAGO/Eibner
Besonders brisant: Sollte Essen das Nachholspiel gewinnen, würde Dessau-Roßlau nachträglich auf einen Abstiegsplatz rutschen – und der ASV Hamm-Westfalen doch noch die Klasse halten.
Am 29. Spieltag verlor Essen sein Heimspiel knapp mit 27:28 gegen Dessau und legte Protest ein. Der Grund: Nach einer Zeitstrafe kurz vor Schluss hätte Dessau mit sechs Spielern agieren müssen. Stattdessen standen nach einem Timeout wenige Sekunden vor Ende sieben Spieler auf dem Feld – ein klarer Regelverstoß, der laut Gericht auf Fehler von Zeitnehmer und Sekretär zurückgeht. Das Bundesgericht sah dadurch eine „hohe Wahrscheinlichkeit für einen anderen Spielausgang“ gegeben.
Nachholspiel könnte weitreichende Folgen haben
Durch das Urteil spitzt sich der Tabellenkampf dramatisch zu. Aktuell haben Dessau und Hamm-Westfalen jeweils 29 Pluspunkte. Während der ASV die bessere Tordifferenz besitzt, werden Minuspunkte vom Ligaverband nicht berücksichtigt. Heißt: Verliert Dessau das Nachholspiel, droht der Abstieg.
Neben dem Abstiegskampf geht es auch um die Qualifikation für den DHB-Pokal. Aktuell würde TV Großwallstadt profitieren und ins Teilnehmerfeld rücken. Ein Sieg im Nachholspiel könnte jedoch sowohl für Essen als auch für Dessau das begehrte Pokalticket sichern. Bei einem Unentschieden würde Essen aufgrund der besseren Tordifferenz am TVG vorbeiziehen.
„Das Bundesgericht schreibt eine Neuansetzung des Spiels bis spätestens 30. Juni 2025 vor“, teilte die Handball-Bundesliga GmbH mit. Es liege zwar kein Schiedsrichterfehler vor, jedoch ein Regelverstoß von Zeitnehmer und Sekretär, „woraus sich eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen anderen Spielausgang ableitet“.