Dämpfer im Klassiker!
DHB-Einbruch im Klassiker
Deutschlands Handballerinnen haben bei ihrem Jahresauftakt einen Überraschungserfolg deutlich verpasst. Das DHB-Team von Bundestrainer Henk Groener verlor das erste von zwei EM-Qualifikationsspielen gegen Ex-Weltmeister Niederlande 25:31 (12:10), hat aber weiter gute Chancen auf die Teilnahme am Turnier in Slowenien, Nordmazedonien und Montenegro im November.
Auch je sechs Tore der beiden Kapitäninnen Alina Grijseels und Emily Bölk reichten am Donnerstagabend vor 1718 Zuschauern in Krefeld nicht zum Sieg für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB).
Das Groener-Team verlor nach der Pause den Faden und entwickelte vor allem im Rückraum viel zu wenig Gefahr. „Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Im ersten Durchgang haben wir es so hinbekommen, wie wir es uns vorgestellt hatten“, erklärte der Bundestrainer nach dem Spiel bei SPORT1 und fügte hinzu: „Aber im zweiten Durchgang kassieren wir 21 Tore. Das ist einfach zu viel.“
Der gute Tag der Torhüterin Katharina Filter blieb so unbelohnt.
Deutschland bleibt weiter auf Rang zwei
In der Tabelle der Qualifikationsgruppe 3 liegt Deutschland (3:3 Punkte) nach nur einem Sieg aus drei Spielen unverändert auf dem zweiten Platz hinter den noch makellosen Niederländerinnen (6:0), die das deutsche Team bereits am Samstag in Rotterdam zum Rückspiel erwarten.
Die weiteren Gruppengegner sind nach ursprünglicher Ansetzung Griechenland (0:4) und Belarus (1:3).
Die Partie in Minsk wird nach dem Ausschluss russischer und belarussischer Teams durch die Europäische Handballföderation (EHF) jedoch höchstwahrscheinlich nicht stattfinden. Die Auswirkungen auf die Tabelle sind durch die EHF noch nicht festgelegt worden.
Groener sieht Abwehr als „Schlüssel zum Erfolg“
Ein „temporeiches“ Spiel hatte Groener im Vorfeld erwartet, die Abwehrarbeit werde der „Schlüssel zum Erfolg“ sein. Und wie bereits bei der WM im Dezember präsentierte sich die deutsche Deckung recht sicher. Zudem parierte Torhüterin Filter einen Ball nach dem anderen.
Das Problem, und das war die nächste Parallele zum Viertelfinal-Aus bei der WM, war zunächst der Positionsangriff. Das Groener-Team um die agile Alina Grijseels, die wie Co-Kapitänin Emily Bölk das 50. Länderspiel bestritt, fand nur wenige Lücken in der Gäste-Abwehr.
Beim 3:6 nach einer Viertelstunde nahm Groener eine Auszeit, die kurz darauf Wirkung zeigte. Durch einen 4:0-Lauf übernahm Deutschland die Führung. In der Folge entwickelte sich im insgesamt 74. Duell beider Nationen ein enges und umkämpftes Spiel, die Führungen wechselten hin und her.
Anja Grijseels sieht Kraft als Problem
Nach der Pause verlor Deutschland jedoch die Kontrolle, die Niederlande setzte sich erschreckend schnell ab. Das Rückzugsverhalten ließ zu wünschen übrig, zudem kamen die Niederländerinnen immer besser in Fahrt. Groener fand in seiner Auszeit deutliche Worte.
- Entdecke die Welt der SPORT1-Podcasts auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App, auf Spotify, Apple Podcasts, Podigee und überall, wo es Podcasts gibt
Und auch Grijseels wurde nach dem Spiel deutlich: „Das hat was mit Kraft zu tun und natürlich auch mit der Qualität der Gegner.“ Aber die Niederlande seien eben auch kein Gegner, den man im Vorbeigehen schlagen könne. „Dennoch müsse man „daran arbeiten und übermorgen haben wir die Chance, es besser zu machen.“