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Gislason nach Wolff-Aussagen: "Thema stört uns in unserer Vorbereitung"

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Gislason nach Wolff-Aussagen: "Thema stört uns in unserer Vorbereitung"

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Gislason rüffelt Wolff - Kiel reagiert

Die Verbal-Attacke von Andreas Wolff gegen die coronabedingten WM-Absagen einiger Handball-Nationalspieler ärgert Alfred Gislason. Auch der THW Kiel reagiert.
Vom 14. bis 31. Januar findet in Ägypten die Handball-WM der Männer statt. Die steht natürlich ganz im Schatten der Corona-Pandemie – und sorgt bereits im Vorfeld für mächtig Wirbel.
SPORT1
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von SPORT1

Er kennt seine Pappenheimer, nicht zuletzt aus gemeinsamen wie erfolgreichen Zeiten beim THW Kiel, wo sie zusammen Meisterschaften wie Champions-League-Triumphe feierten: "Andi ist bekannt dafür, dass er seine Meinung raushaut", sagte Alfred Gislason.

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Doch aktuell brodelt es im Bundestrainer der deutschen Handballer. Die Verbal-Attacken seines Stammkeepers Andreas Wolff, inzwischen in Diensten von KS Kielce, gefielen dem sonst so ausgeglichenen Gislason überhaupt nicht. Das versuchte er fünf Tage vor dem WM-Start erst gar nicht zu verbergen.

"Ich hoffe, dass dieses Thema begraben wird. Es stört uns nur in unserer Vorbereitung hier", sagte der DHB-Coach während einer digitalen Medienrunde auch mit SPORT1 und ließ dabei seinen Unmut durchblicken. (Handball-WM 2021 vom 13. bis 31. Januar im LIVETICKER)

Statt sich voll und ganz auf die WM-Generalprobe am Sonntag in Köln gegen Österreich (18.10 Uhr im LIVETICKER) zu konzentrieren, muss sich der Isländer mit Problemen abseits des Spielfeldes auseinandersetzen.

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Wolff hatte am Donnerstag überraschend deutlich gesagt, dass er den WM-Verzicht seiner ehemaligen Teamkollegen aus Kiel "sehr, sehr kritisch" sehe - und damit eine kleine Bombe im deutschen Team-Quartier in Neuss platzen lassen. 

Zum Ärger Gislasons. "Ich bin nicht zufrieden damit, dass diese Diskussion losgeht", sagte der 61-Jährige in einer virtuellen Medienrunde am Freitag. Er selbst habe mit Wolff nicht über das Thema gesprochen. "Ich habe viele andere Aufgaben zu erledigen", sagte er mit Blick auf das Pflichtspiel gegen Österreich, in dem Deutschland das Ticket für EM-Endrunde 2022 lösen kann.

Gislason sauer nach Corona-Statement von Wolff

Zwar respektiert Gislason die Meinung seines Torhüters ("Es ist Andis Meinung"). Der 61-Jährige betonte aber auch, dass zwischen DHB und Spielern "eigentlich" bereits zuvor alles besprochen worden sei: "Die Spieler, die schon viel Zeit für Deutschland geopfert haben, sollten nicht ins Kreuzfeuer der Kritik geraten."

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Mehr noch: "Diese Spieler gehören natürlich weiter zum deutschen Kader. Ich gehe auch davon aus, dass sie nach der WM weiter zur Verfügung stehen", so der Coach.

THW Kiel reagiert auf Wolff-Meinung

Auf den Zusammenhalt der Mannschaft hätten sich die Wolff-Aussagen nicht ausgewirkt, versicherte der DHB-Coach: „Es gibt keinen Zwiespalt." Ähnlich sah es auch Rückraumspieler Fabian Böhm: "Es hat jetzt keinen Aufschrei in der Mannschaft“ gegeben habe. Wenn er diese Meinung vertritt, ist das okay. Ich habe eine andere Meinung dazu. Es wurde innerhalb der Mannschaft nicht kritisch gesehen."

Der THW Kiel wollte die Aussagen seines Ex-Spielers Wolff indes nicht so stehen lassen. Die deutschen Nationalspieler Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler und Steffen Weinhold, die sich coronabedingt freiwillig gegen eine WM-Teilnahme entschieden hatten, hätten die volle Rückendeckung des THW. 

"Niemand sollte sich angesichts der Pandemie und der Vielschichtigkeit der Herausforderungen das Recht herausnehmen, über die individuell getroffene Entscheidung einzelner urteilen zu wollen", sagte THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi dem SID.

Wolff hatte genau das getan. "Dass sie dieses Jahr das Turnier fahren lassen, nachdem sie selbst permanent in der Champions League aktiv waren, stört mich", hatte der Keeper in einem Podcast der Rhein-Neckar Löwen gesagt.

Kapitäne fordern Handball-WM ohne Fans

Die Nebengeräusche kommen zur Unzeit. Überhaupt wird vor dem Anwurf des Mega-Turniers in Ägypten kaum über sportliche Themen gesprochen.(Spielplan der Handball-WM 2021)

Dafür verantwortlich war auch Kapitän Uwe Gensheimer, der den Ruf nach Geisterspielen am Nil zur Chefsache erklärte.

Ondřej Zdráhala
STOCKHOLM, SWEDEN - JANUARY 26: Jorge Maqueda Pena of Spain is challenged by Zeljko Musa ans Marko Mamic (L-R) of Croatia  during the Men's EHF EURO 2020 final match between Spain and Croatia at Tele2 Arena on January 26, 2020 in Stockholm, Sweden. (Photo by Martin Rose/Bongarts/Getty Images )
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Angel Fernandez Perez of Spain plays the ball during the match Spain vs Germany of the Men´s Handball European Championship preliminary round in Trondheim, Norway, on January 11, 2020. (Photo by Ole Martin Wold / various sources / AFP) / Norway OUT (Photo by OLE MARTIN WOLD/NTB Scanpix/AFP via Getty Images)
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In einem gemeinsamen Brief von 14 Kapitänen aus europäischen Top-Nationen an den Weltverbandspräsidenten Hassan Moustafa forderte Gensheimer, keine Zuschauer bei der WM zuzulassen

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"Wir sind äußerst besorgt über die Corona-Situation und die Entscheidung, dass die Zuschauer an den Spielen teilnehmen dürfen. Unsere Besorgnis hat aufgrund der jüngsten Eskalation in den europäischen Ländern zugenommen. Für uns hat dies Bedenken hinsichtlich des Turniers ausgelöst", heißt es in einem Schreiben der europäischen Spielervereinigung EHPU, das dem SID vorliegt. 

Handball: IHF und WM-Macher im Fokus

Die Kapitäne, darunter Welthandballer Niklas Landin aus Dänemark und Kroatiens Spielmacher Domagoj Duvnjak, baten Moustafa, zu prüfen, ob ein Turnier mit Zuschauern, "der sicherste Weg ist, die WM zu organisieren, und wie Sie die Zuschauerzulassung bei den Spielen organisieren können, um das Blasenkonzept für die Teams aufrechtzuerhalten".

Juri Knorr mit schweren Coronasymptomen
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DHB-Jungstar mit schweren Coronasymptomen

Man empfehle "dringend, dieses Thema zu überdenken". (Kader des DHB-Teams bei der Handball-WM 2021)

Die IHF hatte unter der Woche bekräftigt, die vier WM-Hallen bis zu 20 Prozent mit Zuschauern zu füllen. Deutschland würde seine Vorrundenspiele in Gizeh gegen Uruguay, Kap Verde und Ungarn den aktuellen Plänen zufolge vor 1040 Zuschauern austragen.

Auf den Brief der Spieler reagierte der Weltverband zunächst nicht.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)