Deutschlands Handballer müssen wohl auch beim Hauptrundenabschluss gegen Tunesien ohne Juri Knorr und Rune Dahmke auskommen. „Ich gehe davon aus, dass keiner von den beiden dabei sein wird“, sagte Bundestrainer Alfred Gislason am Freitag im deutschen Teamquartier in Silkeborg. Mindestens bei Knorr scheint sogar der Einsatz im WM-Viertelfinale gefährdet.
DHB-Update zu Sorgenkindern
"Wir haben einige Spieler, die körperlich und gesundheitlich angeschlagen sind", sagte DHB-Teammanager Benjamin Chatton. Er wollte auf der Pressekonferenz keine weiteren "Wasserstände" verkünden, meinte aber mit einem Augenzwinkern: "Ich bin zuversichtlich weiterhin einen Kader zusammenzustellen, um auch gegen Tunesien anzutreten."
Für das letzte deutsche Hauptrundenspiel in Herning am Samstag (ab 20:30 im LIVETICKER) gegen den krassen Außenseiter kündigte Gislason an, seine Stammkräfte zu schonen und die Last auf viele Schultern zu verteilen. Dennoch stellte der DHB-Coach klar: „Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen.“

Michalczik steht vor erstem Einsatz
Für frischen Wind sollen Franz Semper und Marian Michalczik sorgen. Der nachnominierte Michalczik, der am späten Donnerstagabend sein Zimmer in Silkeborg bezog, dürfte gegen Tunesien sein Debüt geben, Linkshänder Semper zeigte schon gegen Italien seine Qualitäten. Mit drei Treffern binnen seiner ersten 112 WM-Sekunden überzeugte der Leipziger, am Ende kam er gegen Italien auf fünf Tore.
Spielmacher Knorr (Rhein-Neckar Löwen) und Linksaußen Dahmke (THW Kiel) hatten das zweite Hauptrundenspiel gegen die Italiener krankheitsbedingt verpasst. Stattdessen wurden die Spieler wegen ihrer Erkältungen im Teamquartier isoliert und bezogen Einzelzimmer.
Gislason hofft, dass die beiden für das deutsche Viertelfinale am Mittwoch in Norwegens Hauptstadt Oslo wieder zur Verfügung stehen. Es gebe, so Gislason am Donnerstagabend im ZDF, „sicherlich bessere Chancen, dass Rune wieder reinkommt als Juri“.