Da mussten sich einige Zuschauer wohl kurz die Augen reiben: Gegen Tunesien (31:19) spielte nach dem Seitenwechsel plötzlich Linkshänder Lukas Zerbe auf Linksaußen. Der etatmäßige Rechtsaußen konnte sich in der 39. Minute von der ungewohnten Position sogar in die Torschützenliste eintragen.
Handball-WM 2025: "Davon wusste ich nichts" - DHB-Star in Interview überrascht
DHB-Star: „Davon wusste ich nichts“
Nach der Partie klärte Bundestrainer Alfred Gislason über die ungewöhnliche Personalentscheidung auf. „Mertens (Linksaußen Lukas Mertens, Anm. d. Red.) hat zur Halbzeit ein bisschen Pause gebraucht und wir wollten es nicht riskieren, da Rune (Dahmke, Anm. d. Red.) krank ist. Eigentlich wollte ich das Überbrücken mit einem Rechtshänder“, erklärte der Isländer im ZDF.
Zerbe zeigte sich flexibel: „Er (Gislason, Anm. d. Red.) kam in der Halbzeit auf mich zu und fragte, ob ich Linksaußen spielen kann. Dann habe ich gesagt: ‚Ja, kann ich machen, kein Problem.' Hat ja auch ganz gut funktioniert.“
Handball-WM: Zerbe überzeugt auf ungewohnter Position
Auch Gislason fand lobende Worte für Zerbes Leistung: „Das Einlaufen von außen, das hat er gut gemacht.“ Dennoch betonte Zerbe, dass er sich auf seiner angestammten Position auf Rechtsaußen deutlich wohler fühle.
Überrascht war der Nationalspieler, als er im ZDF-Interview mit dem Fakt konfrontiert wurde, dass auch sein berühmter Onkel, Rückraum-Hüne und Lemgo-Legende Volker Zerbe, einst im Nationalteam bei der WM auf ungewohnter Position aushelfen musste. „Davon wusste ich nichts“, gab Zerbe zu.
Dass der 29-Jährige bei der aktuellen WM nochmal auf Links zum Einsatz kommen wird, scheint jedoch unwahrscheinlich. Neben Mertens baut Bundestrainer Gislason auf eine Rückkehr des erkrankten Dahmke für das anstehende Viertelfinale am Mittwoch. Der Kieler sei auf einem „sehr guten Weg der Besserung“, erklärte der Coach vor der Partie gegen Tunesien.
Auch Spielmacher Juri Knorr und Lukas Stutzke standen der DHB-Auswahl im letzten Hauptrundenspiel nicht zur Verfügung.