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Handball-WM: Tragödie prägt deutschen WM-Gegner Portugal

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Tragödie prägt deutschen WM-Gegner

Ein tragisches Ereignis vor knapp vier Jahren prägt den portugiesischen Handball bis heute. Beim deutschen WM-Viertelfinalgegner wirkt sich dies besonders auf den großen Hoffnungsträger des Teams aus.
Alfredo Quintana starb im Alter von nur 32 Jahren
Alfredo Quintana starb im Alter von nur 32 Jahren
© IMAGO/Panoramic by PsnewZ
Philipp Schmidt
Ein tragisches Ereignis vor knapp vier Jahren prägt den portugiesischen Handball bis heute. Beim deutschen WM-Viertelfinalgegner wirkt sich dies besonders auf den großen Hoffnungsträger des Teams aus.

16 Jahre war Francisco „Kiko“ Costa erst alt, als ihn die Schock-Nachricht ereilte. Alfredo Quintana, Torwart der portugiesischen Handball-Nationalmannschaft, verstarb am 26. Februar 2021 an den Folgen eines Herzinfarkts, den er wenige Tage zuvor im Training seines Klubs FC Porto erlitten hatte. Im Alter von nur 32 Jahren.

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Quintana gilt als eines der Gesichter des Handballaufschwungs in Portugal. Seit 2003 hatte das Land auf der iberischen Halbinsel an keiner Weltmeisterschaft mehr teilgenommen, seit 2006 an keiner Europameisterschaft. Eine Qualifikation für die Olympischen Spiele gelang sogar noch nie. 2011 wechselte der gebürtige Kubaner Quintana zum FC Porto, mit dem er sechsmal nationaler Meister wurde. 2014 erhielt der groß gewachsene Torhüter die portugiesische Staatsbürgerschaft.

64 Länderspiele sollte er bis zu seinem tragischen Tod bestreiten und sich als wichtiger Rückhalt einer Mannschaft erweisen, die sich zunehmend im Aufwind befand. 2020 gelang mit Platz sechs bei der EM der bisher größte Erfolg, im Spiel um Platz fünf unterlag Portugal dem DHB-Team knapp. Auch Rang zehn bei der Weltmeisterschaft ein Jahr später ist bis heute (noch) unübertroffen. Damals als Führungsspieler mit dabei: Quintana.

Tod von Quintana schockte Portugal

„Die Nachricht, die wir niemals mitteilen wollten. Unser liebster Alfredo Quintana ist heute verstorben“, musste der FC Porto kurz nach Turnierende Abschied von der Klublegende nehmen und bezeichnete ihn als „wahren Drachen“, in Anlehnung an die Darstellung im Vereinswappen.

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Der ehemalige deutsche Nationalspieler und Bundesligaprofi Manuel Späth stand damals ebenfalls in Porto unter Vertrag und schilderte der Stuttgarter Zeitung die unfassbaren Geschehnisse: „Wir absolvierten ein lockeres Fußballspiel ohne Belastung, als das Unglück passierte. Alfredo war kerngesund, hatte kein Gramm Fett am Körper.“

„Seit ich klein bin, warst du für mich da“

Auch ein 16-jähriges Handballwunderkind trauerte, hatte es doch nach dem Herzinfarkt noch Genesungswünsche gesendet und gehofft, dass sich alles zum Guten wendet. „Seit ich klein war, bist du für mich da. Ich möchte, dass du weißt, dass ich jetzt für dich da bin. Bleib stark, KÖNIG“; schrieb Costa vier Tage vor Quintanas Tod auf Instagram und postete ein gemeinsames Foto mit seinem Mentor.

Bis heute verwendet Costa die Aufnahme als Profilbild auf Instagram. Oberhalb des Handgelenks ließ er sich zudem Quintanas Initialen tätowieren, der ihm vor seinem Tod noch mit auf den Weg gegeben hatte: „Eines Tages wirst du ein Champion sein.“

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Die Anteilnahme in Portugal war riesig, Quintanas Rückennummer 1 wird weder im Verein noch in der Nationalmannschaft neu vergeben. Der portugiesische Verband FPA widmete Quintana den März 2021 als Monat der Trauer. Und aus sportlicher Sicht glückte in jenem Monat etwas, was nicht wenige auf übersinnliche Kräfte zurückführten.

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Durch eine unfassbare Aufholjagd gegen Frankreich gelang im letzten Qualifikationsspiel der Sprung zu Olympia. „Wir haben seine Anwesenheit alle gespürt“, sagte Rückraumspieler Fabio Magalhaes. Mit seinen Leistungen hatte Quintana den Grundstein gelegt.

Platz neun bei Olympia und Platz 13 bei der WM 2023 waren aber noch nicht der Schritt in die Weltspitze. Portugal fehlte ein Rückhalt, wie es Quintana einer war.

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Portugal erstmals im WM-Viertelfinale

Zudem befand sich das Team in einem Umbruch, Spieler wie die Costa-Brüder Francisco (heute 18) und Martim (21) sowie Ricardo Brandao (19) prägen bei der aktuellen Weltmeisterschaft die Mannschaft, kombiniert mit Routiniers wie Magalhaes (35) oder Antonio Areia (33). Und mit Youngster Diogo Marques und Gustavo Capdeville gibt es nun auch wieder ein starkes Torhüter-Duo.

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Nach einem 35:29-Erfolg gegen Spanien stand der erstmalige Viertelfinaleinzug bei einer Weltmeisterschaft fest. Zuvor hatte Portugal bereits Norwegen und Brasilien besiegt und Schweden ein Unentschieden abgetrotzt.

Auch Deutschland dürfte vor dem Aufeinandertreffen am Mittwochabend (ab 20.30 Uhr im LIVETICKER) gewarnt sein. Und auch im größten Spiel der Landesgeschichte wird Quintana in Gedanken dabei sein.