Ein unfassbarer Kriminalfall, der viele Fragen aufwirft!
Neue Details zum PSG-Skandal
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Die französische Fußball-Nationalspielerin Aminata Diallo ist in Zusammenhang mit einem gewalttätigen Angriff auf eine Teamkollegin vom regionalen Justizpolizeidienst SRPJ (Service régional de police judiciaire) in Gewahrsam genommen worden.
Entsprechende Medienberichte bestätigte Diallos Klub, der französische Meister Paris St. Germain, am Mittwoch.
PSG: Spielerin in Polizeigewahrsam
Ob Diallo hinter der Attacke auf Hamraoui steckt, ist bislang ungeklärt. Eine Anklage gibt es nicht.
Am Mittwochabend wurde allerdings bekannt, dass Diallos Festsetzung ausgedehnt wurde, sie könnte damit bis Freitagmorgen in Polizeigewahrsam bleiben.
Zudem wurde in Lyon im Zusammenhang mit der Tat ein Mann festgenommen, der in keiner Verbindung zu Diallo steht.
Den Namen des Opfers nannte PSG, wo auch die deutsche Nationalspielerin Sara Däbritz unter Vertrag steht, nicht. Medienberichten und der Nachrichtenagentur AFP zufolge handelt es sich um Kheira Hamraoui, die ebenfalls in der französischen Auswahl aktiv ist.
PSG: Attentat auf Mitspielerin organisiert?
Laut der L‘Équipe soll die 31-Jährige am vergangenen Donnerstag nach einem Klub-Dinner mit der fünf Jahre jüngeren Diallo nach Hause gefahren sein. An einer roten Ampel sei sie von Unbekannten aus dem Auto gezerrt und mit einer Eisenstange auf die Beine geschlagen worden.
„Den beiden Frauen, die im Auto waren, wurde bei der Tat nichts geklaut“, wurde ein Polizeibeamter in französischen Medien zitiert: „Einer der Angreifer attackierte Kheira Hamraoui im Bereich des Unterkörpers, so als wolle er verhindern, dass sie ihrem Beruf als Fußballerin für eine ganze Weile nachgehen könne.“
Bei den maskierten Angreifern soll es sich um angeheuerte Männer gehandelt haben. Angeheuert von Diallo? Möglicher Hintergrund könnte ein interner Konkurrenzkampf sein: Sowohl Diallo als auch Hamraoui sind Mittelfeld-Akteurinnen - Letztere war erst in diesem Sommer nach einer dreijährigen Zwischenstation beim FC Barcelona wieder nach Paris zurückgekehrt.
Laut dem französischen TV-Sender RMC Sport hätten Diallo und Hamraoui ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt, seien gemeinsam im Urlaub gewesen. Zudem hätten mehrere PSG-Spielerinnen in den vergangenen Tagen Drohungen erhalten.
PSG hatte sich am Mittwoch in einem offiziellen Statement zu Wort gemeldet.
„Paris Saint-Germain nimmt zur Kenntnis, dass Aminata Diallo heute Morgen von der SRPJ von Versailles im Rahmen des Verfahrens, das nach einem Angriff auf Spieler des Vereins am vergangenen Donnerstagabend eingeleitet wurde, in Polizeigewahrsam genommen wurde“, heißt es in der Erklärung.
Weiter hieß es: „Paris Saint-Germain verurteilt die begangene Gewalttat aufs Schärfste. Seit Donnerstagabend, 4. November, hat der Klub alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Sicherheit seiner Spieler zu gewährleisten. Paris Saint-Germain arbeitet mit der SRPJ von Versailles zusammen, um den Sachverhalt zu klären. Der Klub verfolgt den Fortgang des Verfahrens aufmerksam und wird prüfen, wie es weitergehen soll.
Erinnerungen an Nancy Kerrigan und Tonya Harding
Diallo stand am Dienstagabend - wie auch Däbritz - im Gruppenspiel der Champions League gegen Real Madrid (4:0) in der Startelf, während Hamraoui nicht zum Kader gehört hatte.
Der Fall weckt Erinnerungen an einen der spektakulärsten Sportskandale:
1994 war die US-amerikanische Eiskunstläuferin Nancy Kerrigan von einem Attentäter mit einer Eisenstange am Knie verletzt worden. Auftraggeber war Jeff Gillooly, der damalige Ehemann von Kerrigans schärfster Rivalin Tonya Harding.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)